Professor Wolfgang Stölzle ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Supply Chain Management an der Universität St. Gallen. Im Interview mit der Executive School spricht er über Zukunftstrends in der Logistik und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise.

Die Logistik, sagt Stölzle, habe sich schon immer dadurch ausgezeichnet, dass sie funktionsübergreifende Prozessketten beleuchte. «Sie war schon immer mit einer beachtlichen Komplexität behaftet und ist deshalb auch zu einer akademischen Disziplin geworden».

In jüngerer Zeit habe die Digitalisierung zunehmend Raum eingenommen. «Den tatsächlichen, physischen Vorgang des Warentransports jedoch können wir nicht digitalisieren».

Wichtiges Thema seien derzeit auch die Globalisierung und die Nachhaltigkeit mit dem CO2-Fingerprint und der notwendigen Emissions-Reduzierung – zugleich eine Frage der Effizienz.

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Ergibt sich aus der Coronakrise ein Rückschlag für die weltumspannenden Lieferketten? Stölzle: «Es ist nicht der Virus, der sich auf der Palette ausbreitet, sondern die Politik, die Häfen und Flughäfen schliesst. (…) Auch Strafzölle, Brexit, die Neuausrichtung der chinesischen Politik, machen es kompliziert».

Eine erneute Regionalisierung wäre möglich. Es könnte ein Teil der Wertschöpfung nach Europa zurückverlegt werden. Stölzle: «Dann müssten wir aber auch ein deutlich höheres Preisniveau bei den Waren akzeptieren». Das sei wohl auch politisch derzeit kaum gewünscht.

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