«Alles bleibt anders» schickt Thomas Wimmer, Vorstands-Chef der deutschen Bundesvereinigung Logistik (BVL), dem Kongress in Berlin als «Parole» voran. So folgt zum Auftakt denn auch die «Einsicht», dass - lange bevor der Tesla «erfunden» wurde - die eMobility längst in der Flurfördertechnik Fuss gefasst hatte.

Der das hinterherschickte, war Christian Erlach. Der Verkaufs-Vorstand bei Jungheinrich nutzte nach Sigrid Nikutta, Chefin des Güterverkehrs (DB Cargo) im Vorstand der Deutschen Bahn, BDI-Präsident Siegfried Russwurm, und Lufthansa-Cargo-Chefin Dorothea von Boxberg die Gelegenheit, die Rolle der Intralogistik ins rechte Licht zu rücken. Und zugleich anzukündigen, dass Formel-1-Ikone Nico Rosberg künftig Markenbotschafter für die Hanseaten sein werde.

Rosberg ist Mitbegründer des Greentech Festivals, einer globalen Plattform für Zukunftstechnologien in den Bereichen Mobilität, Ernährung, Landwirtschaft, Finanzen, Mode und Energie. Seit seinem Rückzug aus der Formel 1 ist er prominenter Verfechter von Elektromobilität und nachhaltigem Unternehmertum. «Wir brauchen neue Visionen und smarte Technologien für unseren Planeten. Dazu gehört, dass wir die Elektrifizierung und Dekarbonisierung in allen Bereichen unserer Wirtschaft vorantreiben müssen – vor allem in der Mobilität», so Rosberg. «Um die E-Mobilität weiter zu pushen, gehe ich mit Jungheinrich gemeinsam ins Rennen.»

Nico Rosberg

«Mit unseren Staplern und Lagersystemen sind wir einfach am Puls der Zeit», schiebt Erlach nach – gefolgt von aussichtsreichen Perspektiven für die künftige Entwicklung dem eCommerce und Online-Geschäften dienender Konzepte. Die europäische Wirtschaft müsse sich auf «Klimaneutralität» einstellen, aber trotzdem konkurrenzfähig bleiben. Erlach: «Konsum findet immer stärker vom Sofa aus statt». Global betrachtet, seien die Warenströme – jetzt beschleunigt durch Covid19 - in Veränderung begriffen. Andererseits stehe man angesichts von Problemen in den Lieferketten plötzlich vor Fragen wie «wo bekomme ich denn jetzt Kabelschuhe her?».

Sorgfältige Planung und Resilienz seien allemal von Bedeutung. Die Pandemie sei ein wichtiger Anschub. «Wenn Sie etwas verändern wollen, brauchen Sie eine Krise», zitiert Erlach einen bekannten Spruch. Dies gelte auch für die Digitalisierung. Dieses «Momentum» müsse anhalten. Ohne Datensammeln und Auswertung werde auch die Logistik nicht vorankommen. «Wir müssen in Echtzeit analysieren und reagieren – nur dann wird es gelingen, sich gut aufzustellen». Vor allem jedoch werde dies «ohne KI (…) auf Dauer nicht funktionieren». Problem sei, dass derzeit 62 Prozent der Unternehmen immer noch behaupteten, sie hätten für solche Sachen «keine Zeit». Tatsächlich jedoch müsse die Digitalisierung vom Kundenanruf bis hin zum Auftrags-Abschluss und zur Frage gehen: «Wo schicke ich den Techniker hin?».

Einiges lasse sich schon bei der Bereitstellung etwaiger Ersatzteile erreichen, «wenn die bereits parat sind, wenn der Techniker losfährt». Glücklicherweise seien aber auch schon viele der jungen Leute, die ins Berufsleben einsteigen, mit einem mentalen «upgrade» versehen, was die Digitalisierung betreffe. Trotzdem sei der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften eklatant. Da scheint ein Werbeträger aus der Formel 1 gerade richtig.

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