Alarm am Display

Hocheffektiven Schmalgangstaplern bereitet oft der Hallenboden Probleme. In grosser Höhe kommen leicht Schwingungen zustande, sodass der Untergrund meist vorbereitet werden muss. Still brachte jetzt – gemeinsam mit einem Kollisionsschutz-System - die Active Floor Compensation bei Lapp zum Einsatz.

Angesichts der stetig steigenden Umsätze im Kabelgeschäft hat der Kabelanbieter LAPP GmbH sein neues Distributionszentrum in Hannover eröffnet. Die Ausstattung wie Regalsysteme samt Flurförderzeuge wurde von Still installiert und in Betrieb genommen. Ausserdem ergänzt ein funkbasiertes Sicherheitssystem zur Kollisionsvermeidung die weiteren Fahrerassistenzsysteme, zum Beispiel besagte Active Floor Compensation (AFC) zum Ausgleich von Bodenunebenheiten oder das Warnzonenlicht für Flurförderzeuge als visuelle Warnung für Personen im Gefahrenbereich.

Buckelpiste? Kein Problem.

U. I. Lapp verfügt mit Logistikzentren in Ludwigsburg, Stuttgart, Hannover und Wrocław über ein modernes Netzwerk zur Distribution. Um auch künftig die zuverlässige Auslieferung der bestellten Waren garantieren zu können, wurde das Zusammenspiel der innerbetrieblichen Prozesse neu organisiert und besser aufeinander abgestimmt. Andreas Gesse, Betriebsleiter des neuen Logistikzentrums in Hannover, erläutert: «Im Lauf der Reorganisation der innerbetrieblichen Logistik wurde unser vielfältiges Sortiment, vom Lichtwellenleiter mit einem Gewicht von lediglich ein paar Gramm bis hin zu sechs Tonnen schweren Kabeltrommeln für die Infrastruktur der Energieversorger, immer komplexer. Nach der Suche des richtigen Anbieters für die Einrichtung des Logistikzentrums haben wir am Ende mit Still einen Partner gefunden, der sogar mit seiner grossen Produktvielfalt an Flurförderzeugen und intralogistischen Lösungen auch unseren Anforderungen gewachsen ist.»

Tempobremse vor dem Tor

Sven Budelmann, Verkaufs-Chef in Hannover, fügt an: «Die Planung der gesamten Intralogistik sowie deren Umsetzung samt Lieferung und Installation der Regalanlagen Hand in Hand mit der Inbetriebnahme der Flurförderzeuge waren bei diesem Projekt die grosse Herausforderung. Lapp kann nun auf volatile Märkte schnell und flexibel reagieren.»

Im neuen Logistikzentrum unterstützen die intelligenten Fahrerassistenzsysteme von Still die Abläufe und Prozesse. Mit entscheidend für die Auftragsvergabe, sagt Martin de Groot, Teamleiter Facility und Maintenance, sei das ausgeklügelte Assistenzsystem Active Floor Compensation gewesen. Das System erfasst Bodenunebenheiten auf den Fahrspuren der Lasträder des MX-X Schmalgangstaplers und gleicht diese in Echtzeit aus. Der Fahrzeugrahmen bleibt dabei immer in der Waagerechten und das Hubgerüst des MX-X stets in der Senkrechten. Im Gegensatz zu passiven Systemen, die nur dämpfen, wird ein Schwingungsaufkommen aktiv unterbunden, bevor es entstehen kann.

Schwere Fracht. Fotos: G. Knehr

«AFC reagiert auch bei maximal möglicher Fahrgeschwindigkeit durch schnellste Prozessoren verzögerungsfrei», so de Groot. Durch das AFC konnten wir erhebliche Kosten für die aufwendige und teure Aufarbeitung des Hallenbodens einsparen.»

Auch eine Investition in die Arbeitssicherheit lohnt sich nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern dient ebenso der Imageverbesserung, sowohl beim eigenen Personal als auch bei den Auftraggebern. Eine bedeutende Motivation, die letztendlich zu mehr Produktivität führt. Patrick Laake Still´s Regionaler Servicemanager: «Um Unfallrisiken zu reduzieren und Personenschäden sowie Schäden an Ware, Regalen und Fahrzeugen zu verhindern, war das Ziel unserer Beratung, ein ganzheitliches Sicherheitskonzept zu entwickeln und umzusetzen“. Zuerst wurden mögliche Sicherheitsrisiken identifiziert, bewertet und Massnahmen empfohlen, dann die Prozessabläufe und die benötigten Flurförderzeuge im Logistikzentrum erfasst. Nach der Analyse wurden die Fahrzeuge mit unserem funkbasierten Assistenzsystem zum Kollisionsschutz ausgerüstet.»

Der Kollisionsschutz umfasst jeweils einen aktiven 360º-Antennensatz mit passiven Elementen an Hallentoren und viel befahrenen Kreuzungen sowie ein Fahrerinterface, das mit der Fahrzeugsteuerung kommuniziert. Das Assistenzsystem reduziert bei Gefahr in Echtzeit die Fahrzeuggeschwindigkeit, begrenzt den Hub und setzt akustische sowie visuelle Signale ab. Fährt ein Fahrzeug in eine Gefahrenzone, so erhält es unverzüglich alle Informationen für die Aktivierung der vordefinierten Sicherheitsfunktionen. Das System kann nicht nur die Leistung der Fahrzeuge an die Situation anpassen, sondern auch mit der Umgebung interagieren, etwa Hallentore automatisch öffnen oder die Raumbeleuchtung einschalten. Martin de Groot: «Das Assistenzsystem schützt auch ohne Sichtkontakt, Fahrzeuge und Fahrer, Fussgänger und empfindliche Ware» - zu der auch Glasfaserkabel gehören.

Seit zehn Jahren verzeichnet Lapp zweistellige Wachstumsraten. «Wegen der stetigen Weiterentwicklung der Technologie, zum Beispiel der Umstellung vom klassischen Telefonkabel auf Glasfaserkabel, ist die Lagerbewirtschaftung mit einer flexiblen Gabelstaplerflotte die bestmögliche Lösung für unsere interne Logistik. Mittels kurzfristig angemieteten Elektrostaplern können wir schnell und flexibel auf Transportspitzen der jeweiligen Marktsituation reagieren», betont Betriebsleiter Andreas Gesse. Der Betrieb mit einer starren Fördertechnik wäre hierbei schon lange an Grenzen gestossen.

Autor: Gerd Knehr

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