Herkömmliche Lieferdienste verursachen in der Regel beträchtliche CO2-Emissionen. Beim Expresskurierdienst Swissconnect ist das seit über 20 Jahren anders. Rein rechnerisch, heisst es, wurden dort allein in 2022 rund 4109 t CO2 eingespart – entsprechend 1,64 Mio. Litern Erdöl.

Bei Swissconnect kombiniert eine Logistiksoftware die passenden Transportmittel (Velo, Auto, Zug) miteinander. Den grössten Teil der Strecke legt das Transportgut per Bahn zurück. «Die erste und letzte Meile übernehmen unsere 80 Partnerfirmen aus der ganzen Schweiz», sagt Verkaufs- und Marketing-Chef Michael Hauenstein. «In den grössten 20 Städten sind das Velokuriere, in abgelegenen Regionen lokale Autokuriere. Mit unserem ausgeklügelten Transportsystem liefern wir nicht nur schneller, sondern auch um ein Vielfaches ökologischer als jeder andere in der Schweiz».

Ein CO2-Rechner eruiert den ökologischen Fussabdruck jeder Expresslieferung, die mit swissconnect abgewickelt wird. Dieser Wert wird mit den Emissionen verglichen, die durch eine Expresslieferung mittels PKW-Direktfahrt entstünden. Der hier arbeitende CO2-Rechner wurde mit Unterstützung von Swiss Climate, dem schweizweit bekannten Beratungsunternehmen im Bereich des CO2-Managements umgesetzt.

Wie wird der CO2-Wert ermittelt?

Die Treibhausgasemissionen bei mit fossilen Brennstoffen betriebenen Transporten entstehen nicht nur bei der Verbrennung von Diesel oder Benzin während der Fahrt, sondern zusätzlich zu den direkten Emissionen auch schon bei der Bereitstellung und beim Transport des Treibstoffs. Sie fallen – natürlich auch bei der Stromproduktion – insbesondere aber auch bei Extraktion und Transport von Erdöl und der Raffinerie zu Diesel und Benzin indirekt an. Eine europäische Norm EN 16258 ist Standard in der Transport- und Logistikbranche und definiert für Transportdienstleistungen solche «Well-to-Wheel»-Emissionen, damit jede Fahrt sowohl die vorgelagerten als auch die direkten Emissionen berücksichtigt und verschiedene Antriebstechnologien fair verglichen werden können. Die Norm definiert auch, dass sämtliche Treibhausgase berücksichtigt und entsprechend ihrer Wirkung in CO2 umgerechnet werden (ausgedrückt als CO2e = Treibhausgas-Äquivalente). Der Rechner macht genau das, auch wenn zur besseren Lesbarkeit nur CO2 erwähnt wird.

Fotos: Swissconnect

Die Distanzen der Streckenabschnitte werden mit Google Maps berechnet. Staus werden nicht berücksichtigt. Hauenstein: «Sonst würde der ökologische Fussabdruck einer Taxifahrt noch negativer ausfallen». Swissconnect kombiniert hier ebenfalls die Werte unterschiedlicher Transportmittel wie Velo, Cargobike, Zug, Auto oder Transporter miteinander. Die Basis für die CO2-Werte, die das jeweils eingesetzte Transportmittel pro Kilometer ausstösst, stammt aus verschiedenen anerkannten und zuverlässigen Quellen. Als Beispiel dafür gilt die Schweizer Plattform Mobitool https://www.mobitool.ch/de/startseite-1.html , die für verschiedene Transportmittel und Fahrzeugtypen solche Emissionsfaktoren angibt. Für die Emissionen elektrischer Cargobikes wird der Stromverbrauch eines typischen Bikes verrechnet mit dem aktuellen CO2-Gehalt des Schweizer Strommix; für eine konventionelle Autofahrt wird der aktuelle Durchschnittsverbrauch eines Schweizer PW verwendet.

www.swissconnect.ch

www.swissclimate.ch

 

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