Alchimisten wollten im Mittelalter aus unedlen Metallen (sprich: Schrott) Gold zaubern. So mutet auch das Verpackungsmaterial für ein Spülmittel an, von dem der Drogeriemarkt dm behauptet, dass es aus recyceltem CO₂ besteht. Laut Hersteller wird es in einem Bioreaktor zu Ethanol umgewandelt.

Das Spülmittel sei «das erste Produkt in einer Kunststoffflasche (ohne Verschluss und Etikett) mit 30 Prozent Kunststoff aus recyceltem CO₂.» Weitere Produkte sollen in den kommenden Wochen folgen. Mit diesem innovativen Schritt wolle dm die Produktion von Kunststoff aus Erdöl reduzieren und Klima-Schutzmassnahmen sowie die Technologieentwicklung weiter vorantreiben.

Es ist LanzaTech, ein Partnerunternehmen von dm, das die biochemische Technologie entwickelt haben will, um aus CO₂ Ethanol herzustellen. Das wiederum könne direkt als Inhaltsstoff in Produkten, wie beispielsweise im Pro Climate Denkmit Spülmittelkonzentrat, oder als nachhaltiger Rohstoff für Kunststoffverpackungen eingesetzt werden. «Das CO₂ wird direkt aus dem Schornstein einer Industrieanlage in einen Bioreaktor abgeleitet. Im Bioreaktor wird das CO₂ mit Hilfe von Bakterien in Ethanol umgewandelt – derzeit in industriellem Massstab weltweit einzigartig», erklärt Kerstin Erbe, als dm-Geschäftsführerin verantwortlich für das Ressort Produktmanagement. «dm nutzt diese zukunftsweisende Technologie zur Herstellung von Produkten als einer der ersten: Sie hilft, das Klima zu schützen und auf alternativen Wegen Rohstoffe zu gewinnen.»


Vorteil: Durch das Recyceln des CO₂ würden Emissionen gesenkt, weil das Gas nicht in die Atmosphäre gelange. Dabei sei der ökologische Fussabdruck bei dieser nachhaltigen Produktion von Ethanol um 40 Prozent geringer. Der auf diese Weise hergestellte Kunststoff könne genauso in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gegeben und recycelt werden wie herkömmlicher Kunststoff. Diese Art der CO₂-Umwandlung wurde kürzlich mit dem Deutschen Verpackungspreis 2021 sowie einem Gold-Award für besonders wegweisende Innovationen rund um die Verpackung, ausgezeichnet. Die Jury zeigte sich überzeugt und jubelte: «Verpackungen aus CO2-Recycling benötigen keine Anbaufläche und könnten ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sein». Andere Auszeichnungen gingen an Kosmetiktiegel mit organischer Beschichtung als Schutzbarriere, Eimer mit wegwerfbarer Innen-Auskleidung und mit ökologischer Farbe beschriftete Deodorant-Dosen. 

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