Hersteller von fahrerlosen Transportsystemen sind gefordert, Soft- und Hardware ihrer Geräte an gestiegene Anforderungen anzupassen. Es geht um die Akkukapazität, den Steuerungsstandard VDA 5050 und 5G-Kompatibilität. Safelog macht im Sommer 2021 mit dem neuen M4 den Anfang.
«Die Erwartungen unserer Kunden im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Einsatzflexibilität von Fahrerlosen Transportsystemen steigen von Jahr zu Jahr», berichtet Safelog-Geschäftsführer Mathias Behounek, «und selbstverständlich entspricht es auch dem Anspruch an uns selbst, dass wir unsere AGV-Modelle fortlaufend verbessern und Optimierungspotenziale ausschöpfen.»
So warten die Safelog-AGVs der Generation ´21 mit einem peziell entwickelten bürstenlosen Gleichstrom-Motor auf. Der verschleissarme und leistungsstarke Antrieb soll für ein deutlich höheres Anfahrmoment sorgen, sodass Transportgüter bis zur Maximallast des jeweiligen Geräts problemlos bewegt werden können. Gleichzeitig unterstütze das gesteigerte Eigengewicht des Safelog AGV M4 die optimale Kraftübertragung. «Mit dem Antrieb können wir ein breites Geschwindigkeitsspektrum von 0,02 m/s bis maximal 1,6 m/s abbilden. Die reduzierte Minimalgeschwindigkeit eröffnet uns dabei zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der mobilen Montagesysteme», meint Behounek. Die maximale Zuglast beträgt weiterhin 1500 kg, während die Leistungsfähigkeit für Topload auf 1000 kg verfünffacht wurde. Für den Transport und das Handling dieser höheren Lasten stattet Safelog sein AGV M4 mit einem stabilen Stahlchassis sowie mit einem optionalen elektrischen Scherenhub aus. Das beidseitig montierte Hubsystem verfügt über eine maximale Hubhöhe von 40 mm, um Paletten und Gitterboxen als Topload automatisch aufzunehmen.
Fotos: Safelog
Trolleys und Anhänger für Intralogistikprozesse werden meist nach Kundenwünschen oder gemäss spezieller Anwendungsanforderungen gefertigt. «Um das Einsatzspektrum des AGV M4 möglichst umfangreich zu gestalten, haben wir die Gerätehöhe um mehr als 15 Prozent auf 220 mm reduziert», erläutert Behounek. «Damit sind wir in der Lage, eine Vielzahl der marktüblichen Trolleys und Anhänger zu unterfahren und über ein System aus Hubbolzen und Schnappfalle automatisch an- und abzukoppeln.» Ein RFID-Reader an der Oberseite des FTS informiert das Steuerungssystem, sobald ein Trolley unterfahren wird. Zur Vereinfachung des Kopplungsvorgangs wurde das Safelog AGV M4 mit einem Kamerasystem ausgerüstet, um die Trolleyposition automatisch zu analysieren. Der mobile Transportroboter berechnet die Ausrichtung und unterfährt den Anhänger entsprechend. Ein exaktes Justieren des Trolleys durch einen Werker ist somit nicht notwendig. Das Gehäuse des AGV M4 ist nach IP54 staub- und spritzwassergeschützt, um in anspruchsvollen Produktionsumgebungen bestehen zu können.
Mit der Gerätegeneration ´21 werden die Induktivladesysteme der Wiferion GmbH bei allen neuen Safelog AGVs zum Standard. Das bisherige Ladesystem über Kupferschleifkontakte wird weiterhin als Option angeboten. Die Energieversorgung der FTS über das Wiferion etaLINK 3000 Ladesystem erfolgt voll automatisiert im laufenden Betrieb, ohne den Materialfluss zu unterbrechen. Der Ladevorgang ist verschleissfrei, sodass die Verschmutzung der Arbeitsumgebung durch Abrieb, wie er bei Schleifkontakten entsteht, entfällt. Die Bodenplatte der Ladestation kann aus jeder beliebigen Richtung angefahren werden. Sobald der Empfänger im AGV vollständig über der stationären Platte positioniert ist, wird die Induktivspule automatisch eingeschaltet und die Ladung der LiFePo4-Batterien startet. Ist kein Ladestopp vorgesehen, kann die Ladeplatte ohne Reduzierung der Prozessgeschwindigkeit überfahren werden.
Im Vergleich zum Vorgängermodell ist die Batteriekapazität des Safelog AGV M4 konfigurierbar. Je nach Anwendung kann das FTS mit bis zu vier LiFePo4-Batterien bestückt werden, um eine optimale Prozessanpassung zu erzielen. Die Kapazität reicht dabei von 21Ah bis 84Ah. «Werden die AGVs im Mehrschichtbetrieb unter hoher Belastung betrieben, empfiehlt sich eine Lösung mit vier Batterien», erklärt Behounek. «Ist prozessseitig ein Zwischenladen beispielsweise in Pufferplätzen möglich, reicht eine Batterie für einen reibungslosen Betrieb vollkommen aus.»
Die neue Gerätegeneration kann innerhalb eines Prozesses problemlos mit AGVs der älteren Modelltypen eingesetzt werden, da Safelog Software-Updates generationsübergreifend zur Verfügung stellt. Dadurch können Schwärme, die aus AGVs verschiedener Gerätegenerationen bestehen, ohne Einschränkungen gemeinsam betrieben werden.
www.safelog.de
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- Geschrieben von: Klaus Koch