Es muss nicht immer gleich der volle Batteriebetrieb sein. Scania stellt aus diesem Grund eine weiter verbesserte Hybrid-Generation vor, mit der auch im Lkw-Verkehr der Übergang zur vollständigen Elektrifizierung in zahlreichen Variationen - vom Biodiesel bis zum geräuschlosen Nebenantrieb - beschritten werden kann.

Die neuen Hybrid- (HEV) und Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEV) der Schweden können mit verschiedenen Antriebs- und Ladeoptionen ausgestattet werden. Sie lassen sich damit optimal auf die jeweiligen Anwendungen in Bereichen wie Kühltransport, Fahrmischer und regionaler Verteilerverkehr anpassen. Eine völlig neue elektrische Maschine vom Typ GE281 arbeitet mit einem Sieben- oder Neun-Liter-Verbrennungsmotor zusammen und bietet beachtenswerte Möglichkeiten für die Schaffung fossilfreier Transportlösungen für schwere Lkw.

Der neue Hybrid-Antriebsstrang von Scania ist eine Eigenentwicklung, die der modularen Philosophie des Unternehmens folgt. Durch die Kopplung von zwei Elektromotoren miteinander und deren Zusammenführung mit wesentlichen Teilen der neuesten (2020) Opticruise-Getriebegeneration von Scania wurde die GE281, eine elektrische Maschine mit lückenloser Kraftübertragung geschaffen, die ein Gesamtzuggewicht von bis zu 36 t ohne Unterstützung des Verbrennungsmotors antreiben kann.

Aber es funktioniert auch andersherum: Da die elektrische Maschine den Verbrennungsmotor beim Start und bei der Beschleunigung stets unterstützt, können Hubraum und Leistung des Verbrennungsmotors verkleinert werden. Die Hybridisierung bedeutet für städtische Anwendungen eine Kraftstoffeinsparung von bis zu 40 % im Vergleich zu herkömmlichen Antriebssträngen.

«Die GE281 ist etwas völlig Neues in der schweren Lkw-Branche», sagt Verkaufs- und E-Mobility-Chef Fredrik Allard. «Mit dieser vierten Generation von Scania Hybrid-Lkw sind wir an einem Punkt angelangt, an dem Hybride starke Kandidaten für eine Vielzahl von Anwendungen und Einsätzen sind, bei denen Nachhaltigkeit und intelligente Lösungen im Vordergrund stehen. Diese neuen Hybrid-Lkw sind in der Lage, eine Vielzahl von Aufgaben zu übernehmen, und werden in allen relevanten Vergleichen die Nase vorn haben.»

Die Lkw können als Solofahrzeug und als Sattelzugmaschine spezifiziert werden. Der Verbrennungsmotor DC07 ist in drei Leistungsstufen erhältlich, ebenso wie der Motor DC09. Alle Euro 6-Motoren von Scania können mit hydriertem Pflanzenöl (HVO) betrieben werden, einige können auch mit Biodiesel FAME.

«Wunderantrieb» GE281

Die GE281 von Scania bietet eine Spitzenleistung von 290 kW, während das maximale Drehmoment 2100 Nm beträgt. Es verfügt über sechs Vorwärtsgänge, aber keine herkömmliche Kupplung, da ein Planetengetriebe diesen Vorgang übernimmt und für unterbrechungsfreie Schaltvorgänge sorgt. Der Nebenantrieb kann hierbei sogar während der Fahrt zugeschaltet werden, sowohl im Elektro- als auch im Verbrennungsmotorbetrieb.

Eine weitere grosse Verbesserung dieser Lösung besteht darin, dass die Energierückgewinnung beim Abbremsen ebenfalls ununterbrochen erfolgt, was wichtig ist, da die elektrische Maschine die primäre Bremsquelle ist.

«Es ist ein ausgereiftes und vollwertiges Produkt», sagt Allard. «Es bietet alle Fähigkeiten und Funktionen, die man von einem Scania erwartet, aber auch die Elektrifizierung, die Möglichkeit, den Verbrennungsmotor mit erneuerbaren Kraftstoffen zu betreiben, und erhebliche Kraftstoffeinsparungen. Wir glauben, dass diese Art von Lkw irgendwann durch batterieelektrische Fahrzeuge ersetzt werden wird. Aber bis lange elektrische Reichweiten und entsprechende Ladeinfrastrukturen auf allen Märkten verfügbar sind, gibt es definitiv einen Bedarf für Hybride in diesem Jahrzehnt.»

Der PHEV hat eine installierte Batteriekapazität von 90 kWh (3 x 30-kWh-Batterien), während die HEV-Version über eine 30-kWh-Batterie verfügt. Der PHEV kann mit einem 95-kW-Gleichstromladegerät (DC) in 35 Minuten vollständig aufgeladen werden. Das bedeutet, dass das Fahrzeug in Depots, während der Pausen oder während der Beladung aufgeladen werden kann (sogenanntes Opportunity Charging). Ein Hybrid-Lkw mit reduzierter Motorleistung – von DC09 auf DC07 – hat eine um 250 kg höhere Nutzlast im Vergleich zu seinem Geschwisterfahrzeug mit Verbrennungsmotor; der Hybrid bringt gerade mal ein Mehrgewicht von 750 kg auf die Waage, obwohl für Elektrofahrzeuge in der EU eine Tonne Zusatzgewicht erlaubt ist.

Klar: Die Höhe der Kraftstoffeinsparungen, die mit dieser modularen Lösung von Scania erzielt werden können, hängt von den üblichen Faktoren ab, wie dem Betrieb selbst, Steigungsstrecken und der Anzahl der Starts und Stopps. Die elektrische Maschine ist immer aktiv, aber bei höherer Reisegeschwindigkeit auf Autobahnen ist die zusätzliche Unterstützung durch sie weniger sinnvoll. Die grösste Kraftstoffeinsparung wird im Stadtverkehr erzielt, wo einige Kunden bis zu 40 % einsparen können.

Grossstädte wie Paris und Amsterdam führen strenge Emissions-, Lärm- und Sicherheitszonen ein. Dies bedeutet, dass fortschrittliche Spediteure, die relevant und wettbewerbsfähig bleiben wollen, ihre Gedanken auf fossilfreie und elektrische Lösungen richten, die hier und jetzt verfügbar sind.

«Diese Scania-Hybride sind ein intelligenter Weg, um grosse Schritte in Richtung einer vollständigen Elektrifizierung und eines nachhaltigen Verkehrssystems zu machen», sagt E-Mobility-Produktmanagerin Ema Ceco. «Sie bieten auch das Beste, was heute in Sachen Flexibilität und Nutzbarkeit verfügbar ist. Die Motoren sind von der Leistung her gleichwertig. Wenn sie hier in sensiblen städtischen Gebieten nur die elektrische Maschine einsetzen, bedeutet das keinen Leistungsverlust. Ein Scania L 280 6x2 4 PHEV wäre zum Beispiel perfekt in dichten städtischen Gebieten, da er vollständig elektrisch betrieben werden kann, wenn keine Emissionen erwünscht und ein Geräuschpegel von weniger als 72 dB erforderlich sind.»

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