VW geht auf Kurs: «Wir haben schon vor elf Jahren gefordert, dass VW eine eigene Batterie(zell)fabrik bauen muss», sagt Bernd Osterloh, Vorsitzender des Konzernbetriebsrates. Damit Volkswagen nicht in zu große Abhängigkeit von (chinesischen) Lieferanten gerate. Jetzt also sollen sechs Fabriken mit 240 GwH Kapazität entstehen.

Ab 2025 soll in Salzgitter eine Volumen-Einheitszelle für die Elektroplattform MEB produzieren. Die Version soll zu 80 Prozent des Konzernvolumens passen und sei somit «ein absolut zukunftsfähiges Produkt».

Der Volkswagen Konzern hat am Vortag seine Technologie-Roadmap für die Bereiche Batterie und Laden bis 2030 präsentiert. Allein in Europa sollen bis Ende des Jahrzehnts sechs Gigafabriken mit einer Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden entstehen. Auch den weltweiten Ausbau des öffentlichen Schnellladenetzes will der «Weltauto-Konzern» jetzt energisch vorantreiben. In Europa hat das Unternehmen dazu Kooperationen mit den Energieunternehmen BP (Großbritannien), Iberdrola (Spanien) und Enel (Italien) vereinbart.

«Wir sichern uns langfristig eine Pole-Position im Rennen um die beste Batterie», so der VW-Vorstandvorsitzende Herbert Diess.

Foto: VW

Die ersten beiden Fabriken entstehen im schwedischen Skellefteå und in Salzgitter. Die Produktion von Premium-Zellen wird in Zusammenarbeit mit Northvolt in der schwedischen Gigafabrik «Northvolt Ett» in Skellefteå konzentriert. Die Produktion dieser Zellen soll 2023 starten und schrittweise auf bis zu 40 GWh Jahreskapazität ausgebaut werden. Die Fabrik in Salzgitter wird ab 2025 die Einheitszelle für das Volumensegment produzieren und Innovationen in Prozess, Design und Chemie entwickeln. Auch Salzgitter wird perspektivisch bis zu 40 GWh pro Jahr fertigen. Beide Fabriken sollen zudem mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

Die neue, prismatische Einheitszelle biete die besten Voraussetzungen für den Übergang zur Festkörperzelle – dem nächsten Quantensprung in der Batterietechnologie.

Gemeinsam mit BP will Volkswagen europaweit rund 8.000 Schnellladepunkte aufbauen. Die Schnelllader mit 150 kW Ladeleistung werden an insgesamt 4.000 Tankstellen von BP und ARAL entstehen, ein Großteil davon in Deutschland und Großbritannien. In Spanien sollen in Kooperation mit Iberdrola vor allem die Hauptverkehrsachsen erschlossen werden. In Italien will Volkswagen mit Enel kooperieren, um das Schnellladenetz sowohl an Autobahnen als auch im städtischen Raum auszubauen. Für das Gesamtprogramm in Europa wird Volkswagen bis 2025 circa 400 Millionen Euro aufwenden.

 

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