Komplexe Zusammenhänge bedürfen der Vereinfachung – vielleicht auch in der Art eines Comic Strip. DHL hat 2023 in «schwachem Marktumfeld» mit 81,8 Mrd. Euro weniger als im Vorjahr (94,4 Mrd.) umgesetzt – sich aber als ausgesprochen widerstandfähig erwiesen, und auch seine CO2-Bilanz um 1,3 Mio. t reduziert. 

«Selbst unter den bekannt schwierigen Rahmenbedingungen haben wir unsere Jahresziele erreicht», so DHL-Chef Tobias Meyer mit entsprechend aufbereitetem Anschauungsmaterial anlässlich der Vorlage des Geschäftsberichts für 2023.

Durch sein umfassendes Portfolio an Logistikdienstleistungen habe der Konzern die schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum Teil ausgleichen können. Im Geschäft von DHL Express waren die Volumen das zweite Jahr in Folge rückläufig, wenn auch weniger stark ausgeprägt als im Marktdurchschnitt.

Jahresbilanz-Konferenz

DHL Global Forwarding, Freight sah sich mit Gegenwind durch geringere Frachtvolumen und der erwarteten Normalisierung der Frachtraten konfrontiert. Das Geschäft von DHL Supply Chain hat hingegen zugelegt. Allein das Briefgeschäft leidet unübersehbar.

Zu den Investitionsschwerpunkten gehörten 2023 die Stärkung des globalen Netzwerks und des Wachstumsfeldes E-Commerce sowie der weitere Ausbau einer emissionsarmen Logistikinfrastruktur und einer emissionsarmen Fahrzeugflotte. Durch Digitalisierungsmassnahmen wie den Einsatz künstlicher Intelligenz habe man weitere Verbesserungen im Betrieb sowie an den Schnittstellen zu den Kunden erreicht. Insbesondere DHL Supply Chain habe den Einsatz von Robotern auch 2023 ausgebaut: Die Beschäftigten der Division werden bereits bei 15 Prozent aller Kommissionierungsvorgänge durch Roboter bzw. automatisierte Prozesse unterstützt.

Vereinfachte Lieferketten.

Bis 2030 sollen logistikbezogenen Treibhausgasemissionen (THG) im Einklang mit der Science Based Targets Initiative bekanntlich auf unter 29 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e) sinken. Im Berichtsjahr haben sich die THG-Emissionen mit 33,3 Mio. Tonnen CO2e laut Unternehmens-Angaben bereits besser als angenommen entwickelt (Zielwert 2023: maximal 39 Mio. Tonnen CO2e, 2022: 36,6 Mio. Tonnen CO2e). Diese Entwicklung lasse sich auf ein rückläufiges Transportvolumen sowie Dekarbonisierungsmassnahmen – beispielsweise der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte – zurückführen. So hatte DHL Group im Jahr 2023 in der Abholung und Zustellung rund 35.200 E-Fahrzeuge (2022: ca. 27.800) sowie insgesamt über 25.000 E-Bikes, E-Trikes und Cargo-Bikes im Einsatz. Zusätzlich wurden weitere mehrjährige Verträge über nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF – Sustainable Aviation Fuels) abgeschlossen.

Emissionsfrei. Fotos: DHL

Auch 2024 dürften grosse Unsicherheitsfaktoren und geopolitische Krisen erhalten bleiben. Vorstands-Chef Meyer zu den Aussichten für das laufende Jahr: «Ich sehe ein Jahr der Chancen – auch weil Wettbewerber sich zurückziehen oder abgelenkt erscheinen».

Der vollständige Geschäftsbericht zum Download

www.dhl.com