Ausgesprochen gut frequentiert waren sowohl die LOGISTICS & AUTOMATION, als auch die EMPACK am ersten Tag des Messe-Duos in Zürich. «Wir hatten einen sehr erfolgreichen Start», sagt Easyfairs-Projektchef Stefan Voegele. Es wird mit einem Besucher-Plus gegenüber dem Vorjahr in Bern gerechnet.
79 Aussteller beim Branchentreff der Verpackungs-Industrie und 83 bei den Logistikern in den beiden nebeneinander liegenden Hallen sorgten bereits gestern für einen zufriedenstellenden Eindruck bei der Messe-Organisation. Anlässlich eines vorläufigen Presse-Resümmees sah Voegele gestern vor allem Nachhaltigkeits-Themen, Recycling-Fragen bei den Verpackern und den Ausbildungsbereich als Schwerpunkte mancher Diskussionen und Debatten innerhalb des Fachpublikums, das sich zudem ausgesprochen stark für das Vortragsprogramm interessierte.
Gute Laune somit auch bei den Ausstellern, die sich trotz Schwierigkeiten in der wirtschaftlichen Gesamt-Situation auf interessante Aufträge und ein ereignisreiches neues Jahr einstellen können. Kritische Fragen seitens der Fachpresse betrafen den in jüngerer Zeit oft inflationär verwendeten Begriff der «Nachhaltigkeit», den – so ein Teilnehmer – doch inzwischen fast jeder Hersteller im Munde führe. «Kreislaufwirtschaft» sei hier möglicherweise etwas präziser mit Inhalten zu füllen. Die Frage, ob das Messe-Duo auch künftig weiterhin alternierend einmal in Bern und dann wieder in Zürich stattfinden solle, steht offenbar ausser Diskussion. Auch der Termin Ende Januar, dessen «Geschäftsgang» durch die eher besinnliche Weihnachtszeit und zwischen den Jahren ein wenig gedämpft werde, soll beibehalten werden.
Insgesamt scheint Zürich für Besucher um «eine Handbreite» anziehender zu sein als Bern, vermerken Insider, ohne dies anhand abgezählter «Eintritte» direkt belegen zu können. Aufmerksam registriert werden die Besucherströme durch die zahlreichen elektronischen Möglichkeiten, die sich mittlerweile per «Badge» und Code-Erfassung an den jeweils aufgesuchten Ständen zur Nachverfolgung und jeweiligen Beschickung potentieller Kunden und Gesprächspartner mit weiterem Informations- und Kontaktmaterial bieten. Easyfairs ist hier auf dem neuesten Stand.
Wenngleich die Messestände in Zürich nicht billig, aber dem Vernehmen nach immer noch preiswerter als in Luzern sein sollen, bietet sich zahlreich Gelegenheit zu unbedrängten Kundengesprächen im ersten Stock des Hallenkomplexes.
Wegmüllers Box für «Autonome»
So demonstriert Frei Fördertechnik (Stand ILS9) mit Komponenten aus Edelstahl Hygiene für den Lebensmittelbereich, wie auch robustere Lösungen für den Schütt- und Stückgut-Transport der verarbeitenden Industrie. Neue Polyurethan-Gurte erlauben Endlosverbindungen durch Stossverschweissung und eignen sich nach Hersteller-Angaben auch für den direkten Lebensmittelkontakt. Die Ingenieure haben sich zudem in Punkto «Gurtspannung» Gedanken gemacht. Durch die Formschlüssigkeit müssen die Gurte nicht mehr nachgespannt werden, was im Betrieb und wiederum bei der Reinigung Vorteile bringe.
Taracell (Stand J24) unter anderem mit Cold Chain Containern im Rennen, bietet auch Schutz- und Lagerpaletten für die Medizinaltechnik, Zetes (Stand P19) seine neue ID Bildverarbeitungs-Technologie am Wareneingang und an der Rampe. Jungheinrich (Stand ILS1) tritt diesmal in einem etwas kleineren Format und mit dem ultrakompakten PowerCube an den Start. Auch SSI Schäfer wählt einen etwas bescheideneren Auftritt mit multimedialem Spektrum in der virtuellen Darstellung, statt mit dem «Weasel» oder dem Aufbau eines real anzufassenden Shuttle-Systems höheren Aufwand zu treiben. Stöcklin (Stand ILS4) bietet mit elf Produkten, vom «besten Handhubwagen der Welt» bis zum anspruchsvollen Retrofit und sieben Neuheiten Einblick in sein stetig gewachsenes Spektrum.
Bei Westfalia (Stand ILS7) zieht seit bald drei Jahrzehnten René Giger wertvolle Kontakte an Land, um eindrucksvolle Projekte wie beim Wellpappe-Hersteller Bourquin in Oensingen mit dem Aviator, bei der Migros-Tochter Midor, in der Milch-Lagerung bei Estavayer Lait, oder bei Suttero in der Fleischproduktion zu realisieren.
Während die Welt bereits über komplexe Kalkulations-Programme zu Emissionswerten und CO2-Grenzen grübelt, präsentiert Zehnder (Stand H20) seine immer noch hocheffektiven Luftfilter, die - unter der Hallendecke installiert - oft regelrecht freischwebend wirken. Sie verringern in staubigem Logistik-Umfeld Partikelbelastung und Krankenstand unter den Mitarbeitenden durch Flimmer-, Kompakt- und Hepa-Filter.
Fanuc-Robot beim Indoor-Golf
Stets von Neuem zum Schmunzeln regen speziell verkleidete Holzboxen und -kisten an, mit denen der Logistik-Dienstleister Wegmüller aus Attikon (EMPACK Stand G36) wertvolle Fracht wie etwa einen autonomen Handling- und Transport-Roboter – zusätzlich durch Styropor gesichert - nach China oder Indien bringt. Bachmann Engineering (Stand H08) präsentiert seine Robotgreifer und Automatisierungs-Zellen, den Agilox Dolly Mover und einen «PalletizingMaster», Bito (Stand ILS16) statische und dynamische Regalsysteme, Bühnen und Betriebseinrichtungen, die bekannten Kunststoffkästen und -behälter. Fronius (Stand P20) wird immer perfekter beim «Perfect Charging». Gilgen Logistics (Stand ILS15) gehört zu den wenigen, die sich auch ihren Auftritt bei der LogiMAT nicht nehmen lassen. Und zu den Grossen, für die ihre Präsenz auch in Stuttgart einfach ausser Frage steht, zählt natürlich auch Linde Material Handling (Stand H21), mit Swisslifterpräsident Stefano Ghilardi schon im Eingang und Übergangsbereich zur EMPACK in strategische günstiger «Auffangposition».
Im Aus-, Weiter- und Fortbildungsbereich sind SVBL, GS1 (Stand K36) und Sulser (Stand L16) mit seiner «Logistics Academy» zur Stelle. Maxon (Stand M07), Rocklog (Stand J30), Utz (Stand P33) und Swisslog (Stand J28) ergänzen die LOGISTICS & AUTOMATION zum facettenreichen Gesamtbild einer in jeder Hinsicht in Bewegung begriffenen Branche. Wer am ersten Messetag nicht alles geschafft hat, kann sich über einen weiteren Anlauf am zweiten Tag freuen.
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