Abb.: Li-Cycle

Bei allen Vorteilen, die die moderne Speicher-Technologie bietet, gilt der Li-Wiederverwertung immer noch erhebliche Skepsis. Kion hat jetzt eine Allianz mit einem Unternehmen geschmiedet, das Stoffe wie Li-Carbonat, Kobaltsulfat und Nickelsulfat ohne grössere Umweltbelastung zurückgewinnen soll.   

Li-Cycle Holdings Corp. («Li-Cycle») heisst der künftige Partner, der nur minimale Deponie-Reststoffe, keinerlei Einleitungen ins Abwasser und geringstmögliche Schadstoff-Emissionen verspricht. Die Vereinbarung, die in der Konzernzentrale in Frankfurt geschlossen wurde, soll zunächst bis 2030 gelten, die Rückgewinnung vorläufig in einer neuen Anlage im Raum Magdeburg durchgeführt werden.

Andreas Krinninger, im Kion-Vorstand für das Stapler-Segment Industrial Trucks & Services verantwortlich, über das neuartige «Spoke & Hub»-Verfahren, das dabei zum Einsatz kommen soll: «Mit dieser Methode können bis zu 95 Prozent der Masse einer Lithium-Ionen-Batterie wieder aufbereitet und zur Herstellung neuer Energiespeicher verwendet werden».

Der erste Schritt des zweistufigen Verfahrens erfolgt in so genannten «Spoke-Anlagen», in denen unter Wasser eine patentierte und nachhaltige Schredder-Technologie zur Anwendung kommt. Dabei entsteht «schwarze Masse», ein Zwischenprodukt, das wertvolle Metalle enthalte. Dabei, so heisst es, kommen keine Hochtemperatur-Methoden zum Einsatz, sei der ökologische Fussabdruck minimal. Der zweite Schritt ist ein hydrometallurgischer Prozess, bei dem aus der «schwarzen Masse» Stoffe wie Lithiumcarbonat, Kobaltsulfat und Nickelsulfat extrahiert und der Wiederverwertung zugeführt werden.

A.Krinninger, Li-Cycle-CEO E.Depicker. Foto: Kion

Li-Cycle betreibt laut Herstellerangaben derzeit vier «Spoke-Anlagen» in Kanada und den USA, die zusammen mehr als 50.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batteriematerial pro Jahr recyceln können. Das Unternehmen entwickle derzeit auch «Spoke-Anlagen» in Deutschland, Norwegen und Frankreich. Die deutsche Anlage mit einer Kapazität von bis zu 30.000 Tonnen werde voraussichtlich die bisher grösste von Li-Cycle sein und soll noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.

Neben dem hohen Anspruch, die Nachhaltigkeit der eigenen Produkte und Lösungen stetig zu verbessern, wird die KION Group mit der Partnerschaft gleichzeitig der zukünftigen EU-Verordnung über Batterien und Altbatterien gerecht. Der «Green Deal» der EU-Kommission sieht vor, die Kreislaufwirtschaft der Batterie-Wertschöpfungs-ketten weiter auszubauen. So sollen künftig alle gesammelten Batterien recycelt und dabei ein hoher Verwertungsgrad erreicht werden – insbesondere bei wertvollen Materialien wie Kupfer, Kobalt, Lithium, Nickel und Blei.

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