linde inspiration dietlikon scan 310«Streetview» im Lager

 

Linde Material Handling CH hat am schweizerischen Hauptsitz in Dietlikon jetzt ein eigenes «Inspiration Center», in dem alles «live» präsentiert wird, was mit Automatisierung von Flurförderzeugen im und am Hochregallager, Flottenmanagement, Effizienzoptimierung und neuen Sicherheitslösungen zu tun hat.

Tatsächlich drehen jetzt die neuesten automatisierten Serienfahrzeuge von Linde (die MATIC-Reihe) in Dietlikon ihre Runde, um Kunden die aktuellen Funktionalitäten zu demonstrieren. Zugleich, erklärt Stefano Ghilardi, Vertriebs-Chef und Mitglied der Geschäftsführung, wird es künftig kaum noch Planungen für die Einrichtung von Verteilzentren und Lagerinstallationen geben, ohne dass diese zuvor bezüglich Ausstattung und Zusammenwirken der Komponenten mithilfe eines Digitalen Zwillings – also einer virtuellen Abbildung im Rechner – und mithilfe Künstlicher Intelligenz auf dem Bildschirm und im Gespräch mit den jeweiligen Interessenten vorprojiziert worden wären.

 

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Vor den zur Eröffnung des «Inspiration Centers» in der Halle Angereisten, in der auch in zurückliegenden Jahren die alljährlichen Verkaufs-Shows von Linde MH stattfanden, entfaltet sich in eindrucksvoller Weise das neue «Parallel-Universum», das mithilfe der Abbildungstechniken und in Kooperation mit den früher eher von Spielekonsolen bekannten Partnern NVIDIA und dem Software-Spezialisten «Accenture» entwickelt wurde.

 

«Parallel-Universum»

 

Rolf Huber, Vice President und Managing Direktor unter dem Dach der Kion ITS Switzerland, erläutert die künftige Zusammenarbeit der Kion-Tochterfirmen unter einem gesamthaften und ganzheitlichen Aspekt, dessen Mehrwert nach bereits etlichen Jahren des gemeinsamen Konzerndachs zum Tragen kommt und mit Sicherheit weitere wertvolle Ergebnisse zeitigen wird.

 

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Huber: «Früher war die Darstellung mit CAD (Computer Added Design) und Powerpoint-Präsentationen noch vergleichweise mühsam». Jetzt kommt im Rechner alles in Bewegung, lassen sich Fahrzeug-Annäherungen, Transportaufträge, Aufgaben-Verteilung und Kapazitäten noch zuverlässiger voraussagen, werden bestehende Prozesse und Material-Abläufe von der vortrainierten «KI» auf Fehler, Hindernisse und Beschleunigungs-Potentiale durchkalkuliert, bevor die dafür erforderliche Hardware aus der Planungs-Ebene in die physische Realität gehievt wird.

Sicherheits-Spezialist Markus Muffler hat Gelegenheit, vor versammeltem Publikum auch nochmal die Vorteile des «myLinde»-Systems zu erklären, das seine Wirksamkeit im Flottenmanagement entfaltet. In Kombination gewinnt der «Safety Guard» an Bedeutung.

 

linde inspiration dietlikon scan2 310Fotos: klk.

 

Erhöht sich die Produktivität der Gesamtanlage, sind grössere Geschwindigkeit bei den Bewegungen im Lager angesagt, ohne dass dies auf Kosten der Sicherheit gehen sollte. Ein System, das per Radar, Verbindung mit dem Warehouse-Management-System und Scan der direkten Umgebung sozusagen «um die Ecke» schaut, bevor im unmittelbaren Sichtumfeld auch nur die Konturen eines in wenigen Augenblicken aufkreuzenden «Verkehrs-Teilnehmers» auftauchen, hilft vorausschauend Unfälle zu vermeiden.

 

Schon vorher «um die Ecke» schauen

 

Was früher womöglich noch zu Schwierigkeiten durch funkbedingte Verzögerungen auf unterschiedlichen Frequenzen führte, löst heute bereits vorbeugende Warnungen aus. Zahlen der Suva nennen beispielsweise für 2021 immer noch 2161 Unfälle mit Flurförderfahrzeugen in der Schweiz (damals eine Steigerung von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr), und 23,9 Mio. Franken an Sachschäden.

 

linde inspiration dietlikon MATIC 310MATIC-Reihe im Überblick

 

Im Lagerbereich heisst es oft immer noch: «Der natürliche Feind des Tores ist der Gabelstapler». Schäden an Ein- und Ausfahrten in Hallenbereichen werden vor allem in Kühlhäusern oft schnell zur teuren Sache. Leider, so die Experten, gibt es auch immer noch Tote.

Für Aufmerksamkeit sorgt an diesem Tag auch eine Gerätschaft, die an Google´s «Streetview» erinnert. Vorhandene Lagerumgebungen, die oft schwer einzuschätzen sind, lassen sich mit einem tragbaren Scanner-Equipment in eine digitale Punktewolke einlesen, die danach mit hoher Genauigkeit Werte für die Planungs-Arbeit liefern. Abstände und Entfernungen werden nach der Verarbeitung automatisch angezeigt und im digitalen Abbild eingeblendet. Wer zu früheren Zeiten bereits CAD-Abbildungen als grossen Fortschritt hoch zu schätzen wusste, sieht sich nun in eine dreidimensionale Umgebung versetzt, in der gezielt neue Lösungen eingepasst und flexibel gehandhabt werden können.

 

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In der Art eines Box-Champions werden schliesslich auch die neuen Elektro-Gegengewichtsstapler Xi10 – Xi20 im Traglastbereich von 1 bis 2 Tonnen in einem Video-Trailer – und anschliessend in der Halle – vorgestellt. Eine erfolgreiche Veranstaltung mit erheblichem Mehrwert.

 

 

Roadshow ab 5. Juni unterwegs

 

In den nächsten Wochen steht zudem wieder die Rundtour mit der bekannten «Roadshow» von Linde MH auf dem Programm, bei der auch die neuen Elektrostapler E14 – E20 zum Zug kommen. Die Roadshow ist am 5. Juni in Dietlikon, am 25. Juni in Oensingen, am 9. September in der Westschweiz, und am 11. September 2025 im Tessin zu Gast.

 

www.linde-mh.ch