Neueren Zahlen zufolge hat sich das Gesamtvolumen des Schweizer Logistikmarktes Im Jahr 2023 auf fast 45 Mrd. Franken belaufen, was einem Wachstum von 1,4% gegenüber dem Vorjahr entsprach. Die erste Ausgabe der Logistikmarkt-Studie 2025 liefert wieder einen umfassenden Überblick über die Branche in der Schweiz.
Interessant unter anderem die zunehmende Bedrängung des eCommerce durch asiatische Online-Händler, und potentielle Cyberrisiken via Logistikanbieter. «Namen wie Temu oder Shein», sagt GS1-Logistikexperte Jan Eberle, «werden oft mit dem Vorurteil konfrontiert, es handele sich dabei nur um Billigprodukte aus China. Doch ist das wirklich der Fall? Auch viele Produkte, die wir über Schweizer Firmen beziehen, stammen aus China».
Zum anderen sehen sich Unternehmen immer häufiger Cyberattacken ausgesetzt. Logistikunternehmen stellen für ihre Kunden sogar ein potenzielles Risiko dar. Wie können sich Unternehmen also schützen und gleichzeitig sicherstellen, dass sie ihrerseits für ihre Kunden nicht zum Risiko werden?
J. Eberle
In der aktuellen Ausgabe wird das wertmässige Marktvolumen des Schweizer Logistikmarktes für das Jahr 2023 ermittelt sowie eine Schätzung für das Jahr 2024 und eine Prognose für 2025 vorgenommen.
Die Abschätzung des Schweizer Logistikmarktes erfolgt durch die Annäherung mittels drei voneinander unabhängiger Methoden, wodurch die Robustheit und Verlässlichkeit der Ergebnisse gewährleistet werde. Die Variation in den Resultaten dieser drei Methoden dient als Indikator für die Bandbreite, innerhalb der sich das Logistikmarktvolumen bewegt.
Die Logistikmarktentwicklung bewege sich im Rahmen der konjunkturellen Entwicklung der Schweiz, die einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,6% verzeichne. Zwar gingen die weltweiten Nachfragerückgänge nicht spurlos an der Schweizer Volkswirtschaft vorbei. Der Markt zeige sich jedoch einigermassen robust, «nicht zuletzt gestützt durch einen stabilen Binnenmarkt».
Die angebotsseitige Annäherung an das Gesamtvolumen des Schweizer Logistikmarktes wird durch eine integrierte Methodik realisiert, die sich auf eine detaillierte Analyse des Fahrzeugbestands, der Transportvolumina sowie des Transportumsatzes und der Logistikkosten stützt.
Zunächst umfasst die Ermittlung des Fahrzeugbestandes alle in der Schweiz registrierten sowie ausländische Fahrzeuge, die Leistungen im Land erbringen, mit einer detaillierten Kategorisierung nach Verkehrsträgern wie Strasse, Schiene, Luft und Wasser.
Umsätze aufgeschlüsselt
Innerhalb des Strassenverkehrs erfolgt eine weitere Aufschlüsselung in verschiedene Gewichtsklassen sowie in Werk- und gewerblichen Verkehr. Anschliessend wird der Transportumsatz bestimmt, wobei für Strassenfahrzeuge Jahresumsätze basierend auf ihrer Gewichtsklasse und der Verkehrsbeschaffenheit zugeordnet werden. Zur Sicherstellung der Genauigkeit werden diese Umsätze in Relation zu den transportierten Tonnagen aller Verkehrsträger (einschliesslich Pipelines) gesetzt.
Abschliessend erfolgt die Bestimmung der Logistikmarktgrösse, bei der die Transportkosten als Grundlage für eine Hochrechnung der Gesamtkosten des Logistiksektors in der Schweiz dienen.
Gemäss dem methodischen Vorgehen von Schwemmer & Klaus (2021) werden die Gesamtkosten als Summe aus Transportkosten, Kosten der Aktivitäten der Lagerwirtschaft und des Umschlags, Kosten für Logistikplanung, -administration inklusive Auftragsabwicklung und Kosten für Bestände verstanden.
Abb.: LMS 2025/GS1/UNISG
Die Hochrechnung der Gesamtkosten des Logistiksektors basiert auf der Annahme, dass sich die Kosten der Aktivitäten der Lagerwirtschaft und des Umschlags, die Kosten für Logistikplanung, -administration inklusive Auftragsabwicklung und die Kosten für Bestände am Transportvolumen orientieren.
Was fällt auf? Ein Blick auf die transportierten Güterverkehrsmengen im Jahr 2023 offenbart einen Rückgang der Transportleistungen sowohl im Strassen- und Schienengüterverkehr um knapp 6%. Es zeigt sich hierbei ein auffälliges Auseinanderklaffen zwischen der gesunkenen Güterverkehrsnachfrage auf der einen, sowie der Kapazitätsentwicklung auf der anderen Seite, denn der Fahrzeugbestand zeigt sich auch im Jahr 2023 robust mit einer leicht positiven Zunahme. Insgesamt waren im Jahr 2023 in der Schweiz 485.303 Güterfahrzeuge registriert, davon 430.062 Lieferwagen (+2,1%) sowie 42.503 Lastwagen (+0,7%).
Die Logistimarktstudie 2025 hier zum Download
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- Geschrieben von: Klaus Koch
