Trotz eines markanten Anstiegs des zivilen Luftverkehrs von über 10 Prozent fuhr die Schweizer Flugsicherung Skyguide 2024 ein Minus von 18,9 Mio. Franken ein. Hauptgründe seien hohe Investitionen in die technische Infrastruktur sowie regulatorisch festgeschriebene Fluggebühren gewesen.
Skyguide hat im vergangenen Jahr die Rekordzahl von 1 328 974 Flüge (sowohl Überflüge des Schweizer Luftraums als auch Zielanfflüge auf Schweizer Flughäfen) nach Instrumentenflugregeln (IFR) sicher durch ihren Luftraum geführt. Mit 479'314 IFR-Starts und -Landungen verzeichneten die Schweizer Flughäfen selbst 4,9 Prozent mehr an Bewegungen als 2023.
Laut Unternehmens-Angaben hat der IFR-Verkehr auf den Flughäfen Genf und Zürich sowie auf den meisten regionalen Flugplätzen zugenommen. Hohe Verkehrsspitzen bei der kommerziellen Luftfahrt und eine sehr unterschiedliche Nachfrage in den einzelnen Aviatiksegmenten haben diese Zeit der Extreme gekennzeichnet. So haben Linien- und Geschäftsflüge zugenommen, während Charter- und Frachtflüge rückläufig waren. So waren es bei den Linienfluggesellschaften +8,1 Prozent (gegenüber 2019: -4,5 Prozent), bei den sogenannten Billig-Fluglinien +15,4 Prozent (gegenüber 2019: +6,4 Prozent), bei den Charterflügen -4,1 Prozent (gegenüber 2019: -13,2 Prozent), den Businessflügen +1,3 Prozent (gegenüber 2019: +11,8 Prozent), und den Frachtflügen -0,9 Prozent (gegenüber 2019: +18,9 Prozent).
Die Zahl der militärischen Flugbewegungen war 2024 erneut rückläufig: Sie ging um 2,0 Prozent auf 83 519 (Vorjahr: 85 237) zurück. Skyguide unterstützte im vergangenen Jahr auch 222 Live- und Hot-Missions sowie 2284 taktische Einsätze der Luftwaffe (Vorjahr: 193 und 2 363).
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete Skyguide 2024 aber auch einen leichten Rückgang der Pünktlichkeit. 95,3 Prozent aller von Skyguide kontrollierten Flüge wurden gemäss den Kennzahlen der Verkehrsflussregelung (ATFM) pünktlich abgewickelt (Vorjahr: 97,7 Prozent). An den Flughäfen waren die Verspätungen vor allem wetterbedingt, während die Streckenflugverspätungen gleichermassen zurückzuführen waren auf technische Probleme, Witterungsbedingungen und Kapazitätsengpässe aufgrund des unerwarteten Verkehrszuwachses.
Alle Abb.: Skyguide
Dennoch liegt die Pünktlichkeit von Skyguide mit einer durchschnittlichen ATFM-Verspätung pro Flug von 0,73 Minuten nach wie vor deutlich über dem europäischen Durchschnitt (1,58 Minuten ATFM-Verspätung pro Flug).
Trotz des sehr hohen Verkehrsaufkommens im Sommer mit Spitzen über denjenigen von 2019 sind die Betriebseinnahmen von Skyguide 2024 bei 528,4 Mio. Franken gegenüber 529,7 Mio. Franken im Vorjahr relativ stabil geblieben. Die Betriebskosten haben sich im Vergleich zu 2023 um 26,4 Mio. Franken auf 545,3 Mio. Franken erhöht.
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- Geschrieben von: Klaus Koch
