Abb.: ESA

Ein «CARE-Paket» der besonderen Art wurde jetzt durch das aus Paderborn stammende Grossraum- und Schwerlastunternehmen «Universal Transport» vom Konstruktions-Standort in Immenstad am Bodensee in die Niederlande geliefert: Der Satellit EarthCARE (Cloud, Aerosol and Radiation Explorer).

Der Transport verlief – mit angepasster Geschwindigkeit – über Hockenheim und Venlo zur ESTEC im holländischen Noordwijk. Die Satellitenmission ist ein Joint Venture zwischen der ESA und der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency). Der Start dieser bisher grössten und komplexesten Erderkundungsmission ist für 2023 vorgesehen.

Nach der Verladung am Bodensee eskortierten Mitarbeitende des Unternehmens den über drei Nächte gehenden Transport in einem Begleitfahrzeug. Tagsüber wachte eine Security Firma über die in einem Container untergebrachte Fracht. Die Gesamtabmessungen von 21,50 m x 4,2 m x 4,25 m und 41,8 to Gewicht waren für die Schwertransport-Experten indes kein Problem.

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«Die besondere Herausforderung lag dieses Mal nicht in den Ausmassen oder dem Gewicht der Fracht, sondern im hohen Wert des künftigen Erdtrabanten», erklärt Universal-CEO Holger Dechant den filmreifen Auftrag. «Es ist für uns eine grosse Ehre (...), diesen Transport durchführen zu dürfen. Nach acht Monaten der sorgfältigen Vorbereitung konnten wir den Auftrag pünktlich abschliessen.»

EarthCARE wird hochleistungsfähige Lidar- und Radartechnologie einsetzen, die noch nie zuvor im Weltraum geflogen wurde. Der Satellit wurde von einem internationalen Konsortium gebaut, wiegt 1,3 t und ist energiemässig Selbstversorger per 1,1 kw Leistung aus Solarzellen. Er soll im Orbit mindestens drei Jahre lang arbeiten. Zur Untersuchung der Atmosphäre besitzt er vier Instrumente: ein Doppler-Radar der JAXA zur Vermessung von vertikalen Wolkenprofilen, eine Kamera mit sieben spektral hochauflösenden Farbkanälen, ein Breitband-Radiometer und ein Lidar-System. Die so gewonnenen Daten werden mit bis zu 1,5 Mbit/s zur Bodenstation gesendet.

Ziel ist es, Datensätze zu bekommen, die es den Wissenschaftlern ermöglichen, die Beziehung zwischen Wolken, Aerosolen und Strahlung mit vorher nicht möglicher Genauigkeit zu untersuchen, um die Prozesse des Klimawandels besser zu verstehen.

www.universal-transport.de