Während die EU noch darüber diskutiert, dass deutsche Unternehmen, gelockt durch den «Inflation Reduction Act», der die US-Energiewende, Elektromobilität und den Umstieg auf Wasserstoff fördert, weitere Produktionsstandorte in die Vereinigten Staaten verlagern könnten, folgt auch Daimler den Signalen.
Colton, ein 54000-Einwohner-Städtchen im kalifornischen San Bernardino-County, wird der erste Standort einer Reihe von geplanten Ladestationen für batterieelektrische Nutzfahrzeuge an der Fernverkehrsroute Interstate 15 zwischen Los Angeles und Las Vegas in den Vereinigten Staaten sein. Die Grundsteinlegung fand am selben Tag statt, an dem Greenlane bekannt gab, dass das Unternehmen dafür einen Zuschuss in Höhe von 15 Mio. US-Dollar vom South Coast Air Quality Management District (SCAQMD) erhalten hat. Kleiner Teil einer von der Biden-Harris-Regierung angekündigten Unterstützung in Höhe von 500 Mio. US-Dollar für Bemühungen zur Verringerung der durch Transport und Warenverkehr verursachten Emissionen in Südkalifornien. Ende Juli gab die US-Umweltschutzbehörde (EPA) die Zusage im Rahmen des nationalen Zuschussprogramms bekannt, das durch den vorgenannten Inflation Reduction Act finanziert wird.
Abb.: Daimler/Greenlane
Offiziell hat Greenlane, ein Joint Venture zwischen Daimler Truck North America LLC, NextEra Energy Resources, LLC und dem andernorts oft gescholtenen Vermögens-Investor BlackRock (über einen von der Geschäftseinheit Climate Infrastructure verwalteten Fonds), am 9. September den Spatenstich für Greenlanes ersten Ladestandort in Colton vollzogen. Der markiert den Beginn des Baus des ersten kommerziellen Ladekorridors des Unternehmens, der sich im Wesentlichen von den Ballungszentren Los Angeles (Kalifornien) bis Las Vegas (Nevada) entlang des Interstate Highway15 erstrecken wird. Der Standort in Colton soll nach vollständigem Ausbau mehr als 60 Ladepunkte für emissionsfreie Nutzfahrzeuge mit schwerem, mittlerem und leichtem Gewicht umfassen.
«Die Errichtung dieses ersten Ladestandorts in Colton ist ein Beweis für die Kraft einer gemeinsamen Vision und einer erfolgreichen Zusammenarbeit», so John O’Leary, Präsident und CEO von Daimler Truck North America.
Solarfeld
«Wir sind zuversichtlich, dass dieses Projekt dazu beitragen wird, die Akzeptanz von emissionsfreien Fahrzeugen zu beschleunigen und die Zukunft der nachhaltigen Mobilität voranzutreiben, indem es den dringenden Bedarf an einer öffentlichen zugänglichen, landesweiten Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge adressiert.»
Der 15 Mio.-Dollar-Zuschuss soll es Greenlane ermöglichen, die Entwicklung des Colton-Standorts für seinen kommerziellen EV-Ladekorridor zu beschleunigen. Die speziell für den Standort Colton zur Verfügung gestellten Fördermittel werden für die Standortplanung und -technik sowie den Ausbau der Ladeinfrastruktur verwendet, um die Entwicklungszeiten zu verkürzen und die Eröffnung des Standorts bis Ende 2024 zu ermöglichen.
Greenlane entwickelt gemeinsam mit seinen Joint Venture Partnern ein landesweites Netzwerk kommerzieller Ladeinfrastruktur in den USA. Beginnend mit der Elektrifizierung von schweren, mittleren und leichten Nutzfahrzeugen, werden die Ladestandorte auch Kunden mit batterieelektrischen Pkw und leichten Nutzfahrzeugflotten dienen. Greenlane plant zudem, in naher Zukunft Wasserstofftankstellen für kommerzielle Fahrzeuge anzubieten.
Spatenstich in Colton
Greenlane adressiert den dringenden Bedarf an öffentlich zugänglicher, landesweiter elektrischer Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge und insbesondere für den Langstrecken-Frachtverkehr.
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- Geschrieben von: Klaus Koch