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Für die Logistik wegen der gleichzeitig stattfindenden LogiMAT von nicht mehr ganz so grosser Bedeutung, hatte sich die Hannover Messe terminlich mit dem endlich wieder ausgerichteten Industrie-Treff in Bedrängnis gesehen. Rückblickend wurde nun trotzdem ein «Comeback» mit 75000 Besuchern und 2500 Ausstellern bilanziert.

«Das kam genau zur richtigen Zeit», resümierte Messe-Vorstands-Chef Jochen Köckler nach Torschluss. «Angesichts von unterbrochenen Lieferketten, steigenden Energiepreisen, Inflation und Klimawandel war es umso wichtiger, sich nach zwei Jahren Pandemie wieder persönlich in den Messehallen zu treffen, Technologietrends zu erleben und den Blick nach vorn zu richten. (…) Pandemie und Krieg dürfen und werden die industrielle Transformation nicht einbremsen – im Gegenteil, wir brauchen noch mehr Tempo bei Digitalisierung und Nachhaltigkeit.»

Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck nach einem Rundgang in der vergangenen Woche: «Mit den Technologien, die auf der Messe gezeigt werden, können wir auf jede der aktuellen Krisen eine Antwort geben. Was wir hier auf der Messe sehen, ist die Spiegelung der grossen Probleme unserer Zeit mit konkreten Antworten. Das ist faszinierend!»

Köckler dankte „allen, die so mutig waren, trotz der Unsicherheiten der vergangenen Wochen wieder Messe zu machen“. ZVEI-Präsident und Vorsitzender des Ausstellerbeirats Gunther Kegel: «Im kommenden Jahr freuen wir uns dann wieder über mehr Gäste aus dem Ausland».

Die Besucher erfuhren, wie sie mittels Automation und Digitalisierung den Energieverbrauch ihrer Fabriken und Produktionsanlagen reduzieren. Wie sie ihre Produktion mit Strom aus Wasserstoff betreiben oder wie sie die Resilienz ihre Lieferketten ausbauen. Von grossen Lösungen wie der Digitalisierung von Entwicklungs- und Produktionsprozessen im Automobilbau, über Algen als Ersatz für Plastik bis hin zum gezielten Einsatz von Software zur Erfassung und Reduzierung des C02-Fussabdrucks.

Bundeskanzler Olaf Scholz und viele der angereisten Entscheider aus Politik und Wirtschaft warnten davor, sich von der Globalisierung abzuwenden. Gleichwohl sei eine Neujustierung notwendig.

«Friend-Shoring» war das geflügelte Wort auf der Messe. Gemeint war, Produktion und Geschäfte in den Ländern aufzubauen, die ein ähnliches Wertesystem pflegen. So wie das Partnerland Portugal, das sich während der Messe als hochattraktiver und dynamischer Standort für Investitionen und Partnerschaften empfahl.

Die nächste Hannover Messe findet von 17. bis 21. April 2023 statt.

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