W.Stölzle

Die sogenannten «Hinterland-Verkehre», womit in Zusammenhang mit der Schweiz vor allem die Binnenschifffahrt am Rhein gemeint ist, Schienengüterverkehr und internationales Risikomanagement stehen im Mittelpunkt des Supply Chain-Tages der Uni St. Gallen, der am 27. September in Rorschach stattfindet.

Wolfgang Stölzle, Leiter des Instituts für Supply Chain Management (ISCM) und der Geschäftsführende Direktor Erik Hofmann laden zum Erfahrungs-Austausch ins Würth-Forum an den Bodensee. Im Rahmen des umfangreichen Programms bezieht Stölzle unter anderem zur Frage der Widerstandsfähigkeit der Lieferketten in Folge der Schwierigkeiten Position, unter denen die internationale Seeschifffahrt zurzeit leidet. «Die Hochseeschifffahrt befindet sich in massiven Turbulenzen, die sich in grossen Schiffsverspätungen ebenso zeigen wie in einer Explosion der Fracht- und Charterraten in den letzten beiden Jahren».

Doch den Fokus zur Problembekämpfung allein auf die Seeschifffahrt zu setzen, reiche nicht. «Die eigentlichen Druckpunkte sind oftmals im Seehafen-Hinterland zu finden. Speziell die Binnenschifffahrt leidet nicht nur seit langem unter einem Investitionsstau, sondern auch immer wieder unter Niedrigwasser-Bedingungen und sonstigen infrastrukturellen Einschränkungen, welche die Kapazitäten empfindlich reduzieren». Die Tagung soll Licht in die Frage bringen, wie den «Ziehharmonika-Effekten» und unvorhergesehenen Kapazitätsbeschränkungen begegnet werden könne – speziell im Lichte der Akteure der Binnenschifffahrt im «Hinterland».

«Nach der Krise ist vor der Krise», sagt Erik Hofmann. «Die Logistikmärkte scheinen seit geraumer Zeit förmlich verrückt zu spielen. Die Preise kennen derzeit nur eine Richtung – nämlich nach oben». Dabei seien die Gründe für die zunehmende Volatilität und das massive Aufschaukeln der Frachtraten je nach Verkehrsträger völlig unterschiedlich. Habe der Strassengüterverkehr mit akutem Fahrermangel zu kämpfen, seien Hafensperrungen und das Fehlen von Containern aktuelle Herausforderungen in der Seefracht oder der Wegfall von (Belly-) Frachtkapazitäten einschlägige Probleme in der Luftfracht.

E.Hofmann

«Zudem geben sich Verlader und Dienstleister häufig immer noch gegenseitig die Schuld an der Misere. Dabei sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass die Herausforderungen besser gemeinsam zu meistern sind», so Hofmann.

Neben Experten aus dem Schienen- und Strassengüterverkehr nehmen auch hochkarätige Experten aus den Bereichen erneuerbare Energien und digitalen Plattformen/Anwendungen an den diversen Themensessions teil.

www.unisg.ch

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