Der diesjährige Swiss Logistics Award geht an das Wasserstoff-Tankstellennetz von Hydrospider und H2Energy. Obwohl aufgrund der Vorverlegung des Award die Fristen für die Einreichung kürzer waren, erreichten 30 Prozent mehr an Eingaben die Jury, sagt deren Vorsitzende Renate Gröger-Frehner.

«Wir haben drei Gewinner», sagt Moderatorin Mona Vetsch in der Event- und Tagungsstätte «Halle 550» beim digital und «live» übertragenen Anlass in Zürich. «Aber letztendlich natürlich nur einen Gewinner».

«Eine Drohne am Flughafen»? In der Tat ist das sonst strikt untersagt. «Wir hatten auch kein einfaches Jahr», sagt Projektleiter Fabian Himmelsbach zum Thema der Corona-gebeutelten Branche. «Ein Unbemannter Flugkörper am Airport ist angesichts der geltenden Regeln im Grunde unmöglich - so etwas wie ein Vegetarier in der Metzgerei», sagt der junge Mann. «Da gab es erstmal nur Kopfschütteln dort, wo das Projekt genehmigt werden musste». Repetitive Tätigkeiten sind aber auch Inventuraufgaben, die mit einem robot-gestützten Programm gut automatisiert wahrgenommen werden können. Die Drohne liest im Hochregallager die Barcodes und entlastet die Mitarbeitenden, die nun in kürzerer Zeit andere Aufgaben wahrnehmen können, von mühsamer Kletterei.

Auch Hydrospider mit seinem Netzwerk für Wasserstoff und den dazugehörigen Tankstellen, räumt CEO Philipp Dietrich ein, habe schwierige Projektphasen gehabt. Aber das Konzept funktioniere auch ohne das am Sonntag bei der Volksabstimmung abgelehnte CO2-Gesetz. Bei schweren Gütern und längeren Strecken, sagt Dietrich, ist die Elektrobatterie eben nicht mehr so effizient, wie der Wasserstoff.«Wir sind derzeit Weltspitze mit unseren Brennstoffzellen-Lkws». Nicht mal in Südkorea, sagt er, fahren so viele.

Baustellen-Probleme griff das Projekt «pRED» mit der Schweizerischen Post und Amberg Loglay erfolgreich auf. «Wir haben uns anderthalb Jahre auf das Projekt vorbereitet», sagt Projektleiter Nick Weishaar. Yvette Körber von Amberg Loglay, rechnet das Baumaterial, das täglich auf die Baustelle muss, in 14000 Bierkästen um, die ordentlich an der richtigen Stelle abgesetzt, just-in-time geliefert und positioniert werden müssen. Körber: «Wir hoffen natürlich, dass auch weitere Bauherrschaften dieses Konzept aufnehmen und umsetzen werden».

«Natürlich wurden innerhalb der Jury wieder zahlreiche Argumente diskutiert», sagt Andrea Krapf von der Migros Genossenschaft Zürich als Vertreterin der Jury. Aber am Schluss sei die Entscheidung relativ klar gewesen.

Hydrospider-CEO Philipp Dietrich

Beim sogenannten TED, der einen Countdown auf der Leinwand zelebriert, liegen alle Projekte zunächst beinah gleichauf. Dann macht Hydrospider das Rennen.

Hydrospider und das Wasserstoff-Tankstellennetz, befindet die Jury, seien entscheidend für ein künftig mögliches Ökosystem in der Schweiz und Vorreiter in Europa zu den Klimazielen der wichtigen CO2-Reduktion. Innovation findet eben stets auf mehreren Ebenen – und in diesem Fall auch unter der anspruchsvollen Koordinierung zahlreicher Beteiligter statt, die mit der Preisvergabe gewürdigt wurde. (Weiterer Bericht über die Lean&Green-Vergabe folgt).

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