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Da bleibt dem Feuer die Luft weg
08. Oktober 2025
Die Brandschutz-Spezialisten der Wagner-Gruppe sind mit dem «GIT Sicherheits-Award 2026» für ihre «OxyReduct F-Line» ausgezeichnet worden. Das System erweitert das OxyReduct-Verfahren um die H2-basierte Brennstoffzellentechnologie, die gleichzeitig die emissionsfreie Energieversorgung sichert.

Temperaturgeführt am Autobahnkreuz
07. Oktober 2025
Der auf Pharma- und Healthcare spezialisierte Logistikdienstleister Movianto richtet sich ab diesem Monat mit einem neuen Kühllager in Wiesloch-Walldorf ein. Eine Photovoltaik-Anlage produziert dort mit rund 3100 Mwh / Jahr mehr Strom, als am Standort an elektrischer Energie verbraucht wird.

Fusionsreaktor im Kriechmodus
07. Oktober 2025
Trotz aller politischen Wirren, die gegenwärtig die Welt erschüttern, geht – ähnlich wie bei der ISS - die Arbeit am Fusionsreaktor ITER, an dem zahllose Nationen beteiligt sind, weiter. Dieser Tage wurde per Schwertransport ein weiteres der jeweils 15 m hohen Segmente für die künftige Plasmakammer angeliefert.

Nonstop umreifen
06. Oktober 2025
Mosca bietet ein umfangreiches Portfolio an ganzheitlichen End-of-Line-Systemen für Transport-Verpackungen, Umreifungsmaschinen, Stretchwickler sowie zugehöriges Verbrauchsmaterial an. Umreifungsbänder aus Materialien wie PP oder PET werden mit steigendem Recyclinganteilen produziert.

Dynamischer Grossraum
06. Oktober 2025
Standortwechsel sind oft mit erheblichem Aufwand verbunden. Möbel müssen transportiert, Kartons gepackt, nicht mehr benötigtes Material entsorgt werden. Das Unternehmen «Optimal Umzug» aus Lachen SZ bietet auf den Grossraum Zürich zugeschnittene Dienstleistungen an.

Optio L-Serie aktualisiert
06. Oktober 2025
Mit Fokus auf die Anwender entwickelt, setzt die komplett überarbeitete Generation von Niederhub- Kommissionierern der Optio L-Serie von TMHE neue Massstäbe. Erhöhte Plattformhubhöhen, niedriger Einstieg und vielseitige Modellvarianten für Lasten bis zu 2,5 t machen die Geräte zu begehrten Helfern.

Kühlkette im Umbruch: Ehrgeizige Ziele
02. Oktober 2025
Die Temperaturgeführte Logistik steht vor einer Energiewende: batterieelektrische Trucks, Wasserstoff-Fahrzeuge mit grosser Reichweite und Cryo-Kühlung mit Stickstoff verändern die Branche. «Stoff» genug für den SVTL, um bei Galliker in Altishofen künftige Verfahren und Alternativen zu diskutieren.

DLR baut Drohnen-Abwehr aus
02. Oktober 2025
Während russische Drohnen längst deutsche Stützpunkte und kritische Infrastrukturen als potentielle Ziele für ihre «asymmetrische Kriegführung» vermessen, nimmt jetzt am DLR ein Projekt CUSTODIAN (Counter-UAS Technologies for Detection, Interception and Neutralization) langsam Fahrt auf.

ASTAG und GS1 künftig gemeinsam «green»
01. Oktober 2025
Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband und GS1 Switzerland verbündeln ihre Initiativen «Lean & Green» und «We go green!». ASTAG wie auch GS1 berufen sich dabei auf Nachhaltigkeit als Dreiklang von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.

Interoperabilität bewiesen
01. Oktober 2025
Bei einem «Automation Day» von Agilox gab es Einblicke in den Stand und die künftige Ausrichtung des Robotikanbieters, abgerundet durch Workflows, die - echten Praxisabläufen nachempfunden - gemeinsam mit einem Fanuc-Roboterarm und einem Palomaten die Interoperabilität mit den AMRs demonstrierten.
Bewegung in Zement
WAGNER Schweiz AG
Bewegung in Zement
28. Januar 2021
Mancher ist eher vorsichtig, wenn es bei Zement um den Kontakt vor Ort geht. Doch beim Maschinen- und Fördertechnik-Hersteller Beumer ist man sich sicher, dass sich «in den nächsten Jahren viel bewegt». Unter anderem geht es um die Umstellung von 50- auf 25-kg-Säcke. Und enorme CO2-Emissionen.
Zwar berge die derzeitige Krise auch Chancen für Systemanbieter zur Digitalisierung, den Einsatz alternativer Brennstoffe oder den Bedarf an Automatisierung. Doch die Anwesenheit auf der Baustelle, sagt Vetriebs-Chef Kay Wieczorek, sei in einer Branche, in der Geschäfte nicht nur mit einer Unterschrift, sondern meist auch mit einem festen Handschlag abgeschlossen werden, allemal von Bedeutung. «Die Pandemie ändert massiv unser Reiseverhalten und damit auch die Art und Weise, wie wir Meetings abhalten und Verträge abschliessen», sagt er. Die Kommunikation werde immer digitaler. «Die zunehmende Digitalisierung wird auch in der eher konservativen Zementindustrie immer stärker Einzug halten», ist Wieczorek überzeugt. Auch wenn viele Betreiber von Zementwerken noch eher zaghaft auf diese Entwicklung reagieren, sehen sie doch die Vorteile. «Wir können zwar bei den Kunden gerade nicht vor Ort sein, sie aber trotzdem unterstützen, zum Beispiel mit unseren Smart Glasses», sagt der Zement-Experte. Was, wenn zum Beispiel eine Verpackungsanlage in Indonesien oder in Peru ausfällt? Beumer ist mit zahlreichen weltweiten Niederlassungen und Vertretungen global gut aufgestellt und kann bei Bedarf einen der weltweit stationierten Techniker dorthin schicken, aber auch das kostet Zeit – wenn es die Corona-Massnahmen überhaupt erlauben. Alternativ ist der Systemanbieter über seine Hotline rund um die Uhr erreichbar.
Bei Problemen, die nicht trivial, sondern mitunter komplex sind und sich am Telefon nur schwer beschreiben lassen, kann sich ein Techniker die Smart Glasses des Kunden aufsetzen und erhält alle wichtigen Informationen in das Livebild der Kamera eingeblendet. Der Vorteil besteht also sowohl in der Orientierung des Kunden, wie auch auf Seiten des Anbieters, der dem Service-Mann sozusagen «über die Schulter» schaut. Über die Datenbrille sieht der Customer Support dasselbe wie der Träger vor Ort und kann die richtigen Handgriffe direkt vorgeben.
Mit der zunehmenden Digitalisierung kommen auch immer mehr Sensoren zum Einsatz, um an kritischen Stellen Informationen zu sammeln und auszuwerten. Dabei kann es sich unter anderem um berührungslose Näherungsschalter handeln, die zuverlässig Signale senden, ohne dass es dabei zu mechanischen Kontakten kommt. Hochwertige Lichtschranken stellen die Signalübertragung auch unter schwierigen Umweltbedingungen sicher.
«Alternative Brennstoffe sind ein weiterer grosser Trend», sagt Kay Wieczorek. Bei der Herstellung von Zement werden grosse Mengen Kohlendioxid emittiert. In Abhängigkeit der verwendeten Prozesse liegt die Emission der Zementherstellung bei relativ gewaltigen 0,6 bis 0,99 t CO2 pro Tonne Zement. Schätzungen zufolge verursache die Branche etwa sieben bis acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Ein Ansatz zur nachhaltigen Reduzierung von Treibhausgas-Ausstoss und Produktionskosten sei die vermehrte Nutzung von alternativen Brennstoffen. Statt Kohle und Gas kommen zum Beispiel flüssige Materialien wie Altöl oder Lösungsmittel zum Einsatz. Das Gros der festen alternativen Brennstoffe bestehe aus kommunalen sowie industriellen Abfällen wie Mischungen aus Kunststoffen, Papier, Verbundmaterialien oder Textilien. «Wir können allerdings nicht einfach den ganzen Hausmüll in den Ofen werfen», sagt Wieczorek. «Denn unterschiedliche Materialien haben auch unterschiedliche Brennwerte.» Gern genutzt werden dagegen ganze oder geschredderte Altreifen. Deren Gummi habe einen vergleichbaren Heizwert wie Steinkohle, und das Eisen aus der Armierung lasse sich mineralogisch in den Zement einbinden. Das mindere die Zugabe eisenhaltiger Korrekturstoffe.
Beumer seinerseits entwickelt als Systemanbieter Lösungen für die gesamte Materialflusskette vom Entladen des Lieferfahrzeugs bis zum Lagern, Verwiegen, Fördern und Dosieren von festen alternativen Brennstoffen. Dazu kommen vollautomatische Anlagen, die unterschiedlich grosse und schwere Reifen dosieren, vereinzeln und zum Einlauf des Drehrohrofens fördern.
Fotos: Beumer
Für Strecken über unwegsames Gelände oder bewohnte Gebiete gibt es Muldengurtförderer und den bekannten, gedeckten «Pipe Conveyor».
Thema sei zudem, «was wir hier in Europa schon teilweise seit Jahrzehnten umgesetzt haben»: die Umstellung von 50- auf 25-kg-Säcke», sagt Wieczorek. Auslöser seien neue gesetzliche Vorgaben für den Gesundheitsschutz der Arbeiter, die diese Säcke heben und schleppen. «Für uns bedeutet das, dass wir die Anlagen in den Verpackungslinien bei unseren Kunden nach und nach umrüsten müssen», heisst es. Wohl aber auch nicht schlecht für´s Geschäft «Das wird ein enormer Aufwand, denn die Verpackungslinien müssen in den Werken natürlich genauso viel Zement abfüllen und verpacken wie vorher auch – und damit die doppelte Anzahl an Säcken in der gleichen Zeit handhaben.»
Doch auch wenn die Säcke nur noch halb so schwer sind – das manuelle Verladen auf die Lkw-Ladeflächen bleibt ein Knochenjob. Die manuelle Lkw-Beladung ist nicht nur anstrengend, sie erfordert in der Regel zwei Personen, die sich wegen der schweren körperlichen Tätigkeit mit ihren Kollegen je Beladevorgang abwechseln. Hinzu kommt die hohe Staubentwicklung, die gesundheitsschädlich ist. Bei der manuellen Verladung schwankt häufig die Verladeleistung sowie die Qualität der Sackstapel. «Diese Probleme entfallen mit dem Einsatz unseres autopac», sagt Wieczorek. «Ein Mitarbeiter kann direkt mehrere Maschinen bedienen.» Betreiber können so Arbeitsabläufe optimieren, erzielen hohe Verladekapazitäten und arbeiten von der Absackung bis zur Verladung effizient. «Wir haben diese Maschine weiterentwickelt», berichtet Wieczorek. «Wir bieten eine Version, die sich auf ganz unterschiedliche Breiten von Ladeflächen anpassen lässt.» Der autopac hat noch einen weiteren Vorteil – es sind keine Paletten erforderlich. In vielen Ländern fehle schlicht das Holz für Paletten.
«Es werden auch deutlich weniger Zementlinien gebaut. 2010 waren es in China etwa 200, 2019 genau 18. Das liegt natürlich unter anderem an den enormen Überkapazitäten gerade in China. Denn lange Zeit wurden von der Regierung grosse Bauprojekte vorangetrieben und damit enorme Mengen Zement produziert – die unter anderem auch massenhaft exportiert wurden. Diese Zeiten sind nun vorbei. In den Zementwerken lassen die Betreiber heute beispielsweise drei Linien zu einer grossen umrüsten», hat Wieczorek festgestellt. Doch auch dafür ist Know-how und Technik gefragt. Weltweit zähle «Made in Europe» noch immer als Qualitätssiegel, vor allem bei prozesskritischem Equipment. Wieczorek: «Ich bin mir sicher, dass die Investitionsbereitschaft in absehbarer Zeit wieder steigen wird.»
















