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22. November 2025

Dematic richtet für Maria Middelares, eine gemeinnützige medizinische Organisation in Belgien, ein erstes  AutoStore-System für vier Krankenhäuser in Gent und Deinze sowie medizinische Zentren in Gentbrugge und Aalter in Ostflandern, rund 60 km westlich von Brüssel ein.

21. November 2025

Der Logistikcluster Basel der Handelskammer beider Basel (HKBB) hat mit den Kantonen Basel-Stadt und  Basel Landschaft, Branchenverbänden und Infrastruktur-Betreibern einen Leitfaden für nachhaltige Logistik am Rheinknie herausgegeben. Supply Chain-Experte Daniel Bubendorf erklärt, warum es einen solchen braucht.

21. November 2025

 Mit doppeltiefen Lastaufnahmemitteln schaffen sechs Regalbediengeräte des Typs SSI Exyz in einem beim  dänischen Non-Food-Händler Schou realisierten sechsgassigen Hochregallager mit 42 m Höhe bis zu 28  Doppelspiele pro Stunde. In Spitzenzeiten sind bis zu 2520 Transporteinheiten pro Tag verarbeitbar.

20. November 2025

Ein Brennstoffzellen-System von Bosch, dessen drei Entwickler Christoffer Uhr, Kai Weeber und Pierre Andrieu am Mittwochabend in Berlin mit dem Zukunftspreis für Technik und Innovation ausgezeichnet  wurden, wiegt rund 4 t weniger als ein vergleichbares batterieelektrisches Antriebssystem. Ein entscheidender Vorteil.

20. November 2025

 Die Schweizer Exportwirtschaft litt seit August extrem unter dem 39% Zollhammer, den ihr die USA  auferlegt hatten. Jetzt soll der Satz wieder auf 15% gesenkt werden. Dafür sollen über die nächsten Jahre  hinweg mindestens 200 Mrd. US-Dollar an Investitionen in die Vereinigten Staaten fliessen.

19. November 2025

Gute Karten hatte beim Kälteforum des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) und des Verbands Deutscher  Kühllogistik-Unternehmen VDKL, wer in Köln unter Anwesenheit von Experten aus der Schweiz und dem  gesamten D-A-CH-Raum über die Kappung von Lastspitzen, Ki und intelligente Batteriesysteme sprach.

17. November 2025

Da haben wir den Salat – in der modernsten Salatfabrik der nördlichen Hemisphäre. Dabei hat in der hochautomatisierten Lagerlösung, die SSI Schäfer für «Fresh Servant», den Marktführer verzehrfertiger Gemüse-Mischungen im finnischen Edsevö  realisiert hat, alles seine Ordnung. Sogar weit mehr als das.

17. November 2025

«Wer von Ihnen hat schon mal ein AGV in Betrieb genommen?», fragt Linde MH-Softwarechef Christoph Hock vor rund 75 Anwesenden in die Runde – bis sich ein junger Consultant aus Lugano als Freiwilliger meldet. Er darf den aufgerüsteten L-Matic per Mausklick an einem bereitstehenden Monitor ins Rennen schicken.

12. November 2025

Die Coop hat einen neuen Eisenbahn-Umschlagplatz im Herzen von Zürich eröffnet. Das Unternehmen beliefert die Limmat-Metropole jetzt per Güterzug und erspart dem Ballungszentrum somit voraussichtlich rund 58.000 Lkw-Fahrten pro Jahr. Ein Erfolg für die eigene «Railcare».

12. November 2025

Über die Diskussion um neue Antriebssysteme könnte fast in Vergessenheit geraten, dass es auch noch  andere Fahrzeug-Komponenten gibt, die entscheidend zur Senkung von CO2-Werten beitragen.  Reifenhersteller Goodyear bietet bis zu 13 % geringeren Rollwiderstand mit einem «Kmax Gen-3».



Punktlandung in der Parallelwelt


WAGNER Schweiz AG





Punktlandung in der Parallelwelt

17. November 2025

«Wer von Ihnen hat schon mal ein AGV in Betrieb genommen?», fragt Linde MH-Softwarechef Christoph Hock vor rund 75 Anwesenden in die Runde – bis sich ein junger Consultant aus Lugano als Freiwilliger meldet. Er darf den aufgerüsteten L-Matic per Mausklick an einem bereitstehenden Monitor ins Rennen schicken.

Der Begriff des «Programmierens» ist hier nämlich nicht mehr so ganz zutreffend. Denn es braucht zumindest nach Ansicht der jungen IT-Fachleute keine speziellen «Programmier»-Kenntnisse mehr, um den Robothelfer mit dem zur Verfügung stehenden Instrumentarium in den Prozess- und Materialfluss des gewünschten Warenumschlags einzuklinken.

Zeigen, wo`s langgeht

Linde Material Handling hat den «Automation Summit» in seinem noch relativ jungen «Experience Hub» in Aschaffenburg organisiert, um Kunden, Beratern und Fachmedien in Vorträgen und Live-Vorführungen das breite Fahrzeug-Portfolio des Staplerherstellers, flexible Software, innovative KI-Lösungen und individuelle Automatisierungs-Lösungen zu demonstrieren.

 

Um die Technologien jeweils massgeschneidert auf den Rhythmus des oder der in Frage kommenden Unternehmen anbieten zu können, bedarf es in der Tat eines etwas tieferen Prozess-Verständnisses. Auch wenn es laut Christoph Hock inzwischen dank KI eben nur noch ein paar Mausklicks und einiger im System vernetzter Menüpunkte bedarf, um dem Automated Guided Vehicle (AGV) zu zeigen, wo`s langgeht.

Ein etwas tieferes Verständnis 

So ergreift der aus der Schweiz angereiste Tessiner Logistik-, Technologie- und Strategie-Berater Remo Berlanda beherzt die Gelegenheit, dem L-Matic den Weg zu weisen. Es gibt schon noch einige Schwierigkeitsgrade bei Kurvenfahrten und vorauszudenkenden Positionierungen, die dann allerdings nach einigen Minuten gut bewältigt werden.

Linde Automation Aschaffenburg2 allesamSchirm 310 Alles in Echtzeit auf dem Schirm.

Auch anwesende Stapler-Testexperten trauen sich zunächst nicht so ganz heran an die Bildschirm-Steuerung mittels Echtzeit-Abbildung der umgebenden Lagerlandschaft. Immerhin ist es unter Kion-Regie mithilfe von NVIDIA und Accenture gelungen, nicht nur die jeweilige Live-Umgebung des Fahrzeugs ohne grössere Latenzzeit in hoher, statt nur in Zeichentrickfilm-Qualität abzubilden, sondern zugleich auch die damit einhergehende Auswertung der vom LIDAR gelieferten Punktewolke so präzise miteinander zu verknüpfen, dass auf dem Monitor bis auf den Zentimeter genau Gassen, Regalabstände und Höhen geliefert werden. Die können dann zeitnah auch in die Planung eines kompletten Lagers eingespeist werden und als Grundlage für die Realisierung einer Anlage und deren Funktionsfähigkeit in einem Digitalen «Voraus»-Zwilling weiterverwendet werden.

Kluft zwischen Information und Wirklichkeit

Wenig verwunderlich, dass dieses Software- und Sensorgestützte Science-Fiction-Kunststück erst einmal – und immer wieder - persönlich in Augenschein genommen werden muss, um Vertrauen in die hochpräzise Wiedergabe zu schöpfen. Die Kombination der Wahrnehmungs-Ebenen scheint in der Tat einer der wesentlichen, durch KI und neue Rechnerkapazitäten geschaffenen Fortschritte zu sein, der die vorauseilende Intelligenz solcher Systeme und zu bewältigende Aufgaben in Zukunft begründen und ihre Komplexität weiter ausbauen wird.

Linde Automation Aschaffenburg4 publikum 310 Fotos: klk.

Gleichzeitig nimmt natürlich die Geschwindigkeit der Digitalisierung zu, während die Ansprüche steigen. Und trotzdem gibt es nach wie vor eine Kluft zwischen der Menge an Daten und Informationen, die dem Menschen zur Verfügung gestellt wird, und dem, was am Schluss als Realität herauskommt.

Für das, was Kommunikations-Wissenschaftler im hereingebrochenen Medien-Zeitalter schon vor Jahrzehnten als «cognitive Dissonanz» bezeichneten, hat Ulrike Just, Verkaufs-Chefin von Linde MH, einen kleinen Seitenhieb für die Notwendigkeit parat, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel an Wissen zu vermitteln, das dann aber trotzdem nicht immer zum gewünschten Ergebnis führt.

Nur acht Sekunden «auf Empfang»

«Wir wissen ja», sagt sie, «dass die durchschnittliche Aufmerksamkeits-Spanne des Menschen inzwischen bei nur noch acht Sekunden liegt». Beim Goldfisch hätten Forscher hingegen festgestellt, dass es bei dem glotzenden Kiemenatmer im Schnitt neun Sekunden sind. Nicht alle, die gerade Auf ihrem Handy daddeln, bekommen den Witz mit.

Andererseits war es noch vor einigen Jahren so, dass der Staplerfahrer zwischen Kisten, Paletten und Artikelpositionen sozusagen «Herr der Dinge» war. Heute wird der Materialfluss im Warehouse Management orchestriert, so Just. «Schön, dass noch Menschen da sind», meint Engineering-Manager Andreas Schneider.   

Linde Automation E Matic innenundaussen 310b Für den Innen- und den Ausseneinsatz.

Aber nie war der Zeitpunkt, in die Automatisierung von Materialflussprozessen zu investieren, so günstig wie jetzt, ist Ulrike Just überzeugt. «Die Systeme sind deutlich einfacher und kostengünstiger geworden, die Projektplanungs- und Implementierungszeiten haben sich spürbar verkürzt. (…) Für Unternehmen, die bereits über eine mehrjährige Automatisierungserfahrung verfügen, bietet sich zudem die Chance, neue Technologien mit Linde MH als Partner aktiv voranzutreiben», beschreibt die Managerin. Inzwischen, so Linde-Strategie-Chef Thorsten Rochelmeyer, gibt es allerdings auch rund 130 Hersteller, die Autonome Mobile Robots (AMR) bauen. Da kommt es dann auch auf die Leichtigkeit und Kompetenz an, mit der die Automatisierung vermittelt wird.

Passgenau planen - und umsetzen

 Zusammen mit AMRs, Shuttle-Lösungen, stationärer Automation und Regalsystemen steht ein umfangreicher, modularer Baukasten zur Verfügung, mit dem sich unterschiedlichste Kundenprojekte passgenau planen und umsetzen lassen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Einzelanfertigungen für spezielle Kundenanforderungen zu realisieren.

 Neue Fahrzeugentwicklungen sind bereits in der Pipeline. Der innovative Linde RoCaP, mit dem der Durchbruch für das automatisierte Kommissionieren im Lager gelingen soll, war in Aschaffenburg «live» zu erleben. Linde MH und die Drogeriemarktkette Rossmann lancieren – wie berichtet -  das Fahrzeug gemeinsam. Es basiert auf dem automatisierten Hochhubwagen Linde L-Matic HD k und verfügt zusätzlich über einen fest mit dem Gabelträger verbundenen, intelligenten Roboterarm. Insgesamt eine Konstruktion, die nicht mehr als klein, kompakt oder «niedlich» zu bezeichnen wäre, sondern ein beträchtlicher, Ehrfurcht gebietender Koloss. Er hebt die Pakete aus dem Regal und platziert sie auf dem Warenträger. Speziell für den Einsatz bei Rossmann wurde ein Lastaufnahmeteil für Rollcontainer konstruiert. Da der Linde RoCaP Seite an Seite mit manuell bedienten Flurförderzeugen arbeiten kann, entlastet er die Mitarbeitenden im Lager vor allem beim Picken schwerer Gebinde.  

Ein Ehrfurcht gebietender Koloss

Weiteres Event-Highlight war ein Vorausblick auf den ersten automatisierten Gegengewichtsstapler. Der für Outdoor-Einsätze konzipierte Linde E-Matic soll 2027 auf den Markt kommen. Ausgestattet mit einer Traglast von 2,3 t, Seitenschieber, Lithium-Ionen-Batterie sowie umfangreicher Navigations- sowie Sicherheitstechnik, übernimmt das robuste Fahrzeug im ersten Entwicklungsschritt horizontale Transporte zwischen Ablagepunkten am Boden oder stationärer Fördertechnik.

Bereits 2026 starten Vorserienprojekte bei ausgewählten Kunden, deren Erfahrungen unmittelbar in die Weiterentwicklung und Serienreife einfliessen. In weiteren Ausbaustufen soll der Linde E-Matic dann zusätzliche Aufgabenstellungen übernehmen – beispielsweise den Wechsel zwischen Innen- und Aussenbereichen, das Überwinden grösserer Steigungen, das Ein- und Auslagern im Regal oder Blocklager sowie das seitliche Be- und Entladen von Lkw.

«Mit dem ersten Gegengewichtsstapler hat die Automatisierung jetzt das Kernprodukt der Marke Linde erreicht», verkündete die oberste Markenrepräsentantin von Linde MH nicht ohne Stolz. «Als erster grosser Hersteller von Flurförderzeugen wollen wir das Fahrzeug in Serie produzieren. Damit entsprechen wir einem oft von unseren Kunden geäusserten Wunsch und untermauern unseren Anspruch, die Branche technologisch anzuführen.»

 

www.linde-mh.ch