Abb.: Kion
Die Kion-Gruppe feiert die Einweihung ihres neuen Werkes für Gegengewichtsstapler in Jinan, bei der ein erster Stapler des neuen Werkes präsentiert wurde, wie auch den Spatenstich für die Fertigung von Lagertechnik und -automation, inklusive TechCenter in unmittelbarer Nähe.
«Mit den neuen Anlagen setzt die Kion ihren Wachstumskurs in China konsequent fort und erweitert in einem der wichtigsten und dynamischsten Material-Handling-Märkte weltweit ihr Produktportfolio in beiden operativen Segmenten», so Vorstands-Chef Gordon Riske, der an der feierlichen Zeremonie in Jinan per Videokonferenz teilnahm. Das Gesamtvolumen für die beiden zukunftsweisenden Werke sowie für ein R&D- und ein Tech-Center liegt bei insgesamt rund 140 Mio. Euro. Die Kion Group plant mittelfristig mehr als 1000 neue Arbeitsplätze in Jinan aufzubauen. Schon jetzt arbeiten mehr als 4600 der insgesamt fast 40.000 Kion-Mitarbeitenden in China.
«Das neue Gabelstapler-Werk in Jinan ist ein entscheidender Schritt unserer ,Growing-in-China'-Initiative. China bietet exzellente Wachstumschancen für uns», ergänzt CP Quek, Vorstandsmitglied der Kion und für das ITS-Geschäft in den Regionen Asia Pacific und Americas zuständig. Die Volkswirtschaft mache gemessen am Auftragseingang in Stück laut der 'World Industrial Truck Statistics' (WITS) rund40 Prozent des Weltmarktes für Flurförderzeuge im Jahr 2020 aus. China sei zudem weiterhin einer der wichtigsten Wachstumsmärkte weltweit, betonte Quek. «Wir wollen das Potenzial dieses wichtigen Marktes noch besser nutzen und unsere Position als ein führendes Unternehmen der Intralogistik in China deutlich ausbauen.»
Auf einem Areal von fast 223.000 m² - das entspricht der Fläche von mehr als 31 Fussballfeldern - hat der Konzern neben einem modernen Produktionswerk, in dem Flurförderzeuge der Kion-Marken Linde Material Handling und Baoli hergestellt werden, auch ein modernes Forschungs- und Entwicklungszentrum, ein Trainingscenter sowie einen Verwaltungsbereich eingerichtet. Dafür hat die Kion Group eine neue Gesellschaft gegründet. Sie hält an ihr einen Anteil von 95 Prozent, Weichai Power Co. Ltd., Anker-Investor der Kion Group, hält einen Anteil von 5 Prozent. Mit der Beteiligung von Weichai Power, die ebenfalls in der Shandong-Provinz ihren Hauptsitz hat und Antriebsmaschinen, Nutzfahrzeuge sowie Kfz-Elektronik fertigt, stelle die Kion Group eine starke lokale Etablierung in der Region sicher.
In dem noch zu errichtenden Werk für das Segment Supply Chain Solutions werden künftig wichtige Dematic-Produkte wie etwa das Multishuttle-System hergestellt. Zudem soll es die lokale Forschung und Entwicklung unterstützen und dabei helfen, den Kunden Zugang zu neuen Lagertechnologien zu verschaffen. Das Werk für Automatisierungslösungen soll im ersten Quartal des Jahres 2023 seinen Betrieb aufnehmen. Neben dem rund 28.000 m² grossen Produktionswerk ist auch ein eigenes TechCenter für Kundenbesuche geplant. Für den Supply-Chain-Solution-Markt in der Region Asia Pacific erwartet die Kion Group für die nahe Zukunft eine jährliche Wachstumsrate von rund 13 Prozent. «Dematic hat in China in mehr als 20 Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen. Als Hersteller von Lagertechnik und Automatisierungslösungen sind wir ganz vorn mit dabei, wenn es um E-Commerce-Lösungen für unsere Kunden geht«, sagte Hasan Dandashly, Vorstandsmitglied der Kion und für das Segment Supply Chain Solutions weltweit verantwortlich. Der Bau des neuen Werkes sei ein weiter wichtiger Schritt in der geschäftlichen Expansion der Dematic sowie der gesamten Kion-Gruppe. Laut Prognose von eMarketer werde China in diesem Jahr einen E-Commerce-Umsatz von rund 2,4 Billionen Euro erzielen, das entspricht fast 57 Prozent des weltweiten Gesamtvolumens. Damit wird es das erste Land in der Geschichte sein, das mehr als die Hälfte seines Einzelhandelsumsatzes digital abwickelt. «Das wollen wir uns zunutze machen.»
Die Marken der Kion sind in China bereits seit vielen Jahren präsent. Mit ihnen ist der Intralogistik-Konzern, gemessen am Umsatz im Jahr 2020, der führende ausländische Gabelstapler- und Lagertechnik-Anbieter und die Nr. 3 in China. Linde Material Handling startete seine Produktion in China vor fast 30 Jahren in Xiamen, Provinz Fujian, mit einem Joint Venture und übernahm 1999 die gesamten Anteile. Im Frühjahr 2020 hat die Kion Group in der Nähe ihres Standortes in Xiamen ein zweites Werk für Lagertechnik-Geräte, hauptsächlich der Marke Linde eröffnet. Baoli gehört seit 2009 zur Kion Group und fertigt am Standort Jingjiang, Provinz Jiangsu, Flurförderzeuge. Dematic, das bislang jüngste Mitglied der Kion Group, produziert seit 2006 in Suzhou, Provinz Jiangsu, für den chinesischen und asiatischen Markt.
Ende 2020 waren weltweit fast 1,6 Millionen Flurförderzeuge und mehr als 8.000 installierte Systeme der Kion Group bei Kunden verschiedener Grösse in zahlreichen Industrien auf sechs Kontinenten im Einsatz. Der Konzern erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 8,3 Milliarden Euro.
www.kiongroup.com
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- Geschrieben von: Klaus Koch