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In der Mitte der Corona-Pandemie 2020 sank der Gütertransport auf den Strassen der Schweiz um 0,9 %, auf der Schiene um 2,7% und in den Rheinhäfen um 15,5%. Die Luftfracht ging um 41% zurück – verzeichnete aber ein Plus von 3% in Basel-Mulhouse. Sagen rückblickend die Güterverkehrszahlen des Bundesamtes für Statistik.
Um die Versorgung der Bevölkerung auch während der Covid-19-Pandemie sicherzustellen, war der Strassengüterverkehr bekanntlich nicht durch behördliche Massnahmen eingeschränkt, sondern vorübergehend sogar von gewissen Vorgaben befreit worden, beispielsweise vom Nacht- und Sonntagsfahrverbot im Falle von versorgungsrelevanten Gütern. Trotzdem wurden im 2. Quartal 2020 (April-Juni) mit schweren Güterfahrzeugen so wenige Kilometer gefahren wie letztmals im Jahr 2003, nämlich 549 Mio. - was für sich als reine Zahl genommen auch nicht eben wenig erscheint. Der Rückgang war bei den ausländischen Fahrzeugen mit –11,2% stärker als bei in der Schweiz selbst registrierten Lastwagen und Sattelschleppern mit –4,5%. In den übrigen Quartalen des Jahres 2020 bewegten sich die Fahrleistungen im Bereich der Vorjahre, sodass über das ganze Jahr gesehen ein Rückgang von 1,6% resultierte.
Abb.: BFS
Die Folgen der Pandemie und deren Bekämpfung wirkten sich je nach Verkehrsträger in unterschiedlichem Ausmass auf den Transport von Gütern aus. Mit den 2,7% -Rückgang im Schienen-Güterverkehr auf 9,8 Mrd. Netto-Tonnenkilometer sank die Transportleistung zwar auf das Niveau des Jahres 2012. Dennoch, heisst es, steche die im «Corona-Jahr» 2020 gemessene Abnahme im historischen Langzeitvergleich nicht besonders hervor: Seit Beginn des 20. Jahrhunderts seien schon mehrfach deutlich stärkere Rückgänge des Schienengüterverkehrs beobachtet worden.
Einen vergleichbaren Rückgang wie im zweiten Quartal des Corona-Jahres 2020 gab es letztmals im dritten Quartal 2017 mit –11,9%. Damals hatte die deutsche Rheintalbahn infolge einer Schienenabsenkung für mehrere Wochen gesperrt werden müssen.
Der Transport von Gütern mit Flugzeugen brach mit Beginn der Covid-19-Pandemie unverhältnismässig stark ein: Im März 2020 wurden 37% und im April dann sogar 68% weniger Fracht und Post befördert als 2019. In den Monaten Mai bis Dezember lagen die Einbussen in einem Bereich zwischen –57% (Mai) und –37% (Dezember). Über das ganze Jahr 2020 betrachtet, betrug der Rückgang gegenüber 2019 rund 41% (2020: 275 000 Tonnen, 2019: 463 000 Tonnen). Grund dafür war nicht primär die gesunkene Nachfrage, sondern der Mangel an Transportkapazitäten. Der überwiegende Teil der Luftfracht wird in der Schweiz nicht in speziellen Frachtflugzeugen transportiert, sondern als sogenannte «Belly-Freight» im Unterdeck von Passagierflugzeugen. Das weitgehende Grounding der Passagierflotten ab ungefähr März 2020 wirkte sich somit auch auf die Luftfracht aus. Eine Ausnahme bildet der Flughafen Basel-Mulhouse,wo die Luftfracht im Gegensatz zu den anderen Landesflughäfen vorwiegend mit Frachtflugzeugen abgewickelt wird. Die Fracht-Tonnagen in Genf sanken um 37% und in Zürich sogar um 49%.
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- Geschrieben von: Klaus Koch