Foto: G.C.Peters
Beim Lieferketten-Management rücken Cybersicherheit, Resilienz und Transparenz auf der Agenda ganz nach oben. Softwarespezialist Ralf Düster erläutert, welche Trends seiner Ansicht nach 2025 von Bedeutung sind. Dauerbrenner ist der Fachkräftemangel - Nachhaltigkeit und Social Responsibility leiden.
Die ökonomische Stagnation in Ländern wie Deutschland, sagt Düster, bewirken, dass sich auch Logistikanbieter intensiver um das Thema Kostensenkung kümmern müssen. Geschäftsführer Ralf Düsters Thesen basieren auf Fachgesprächen mit Experten aus Wirtschaft und Forschung, sowie auf Daten von Setlog-Kunden, die die SCM-Software OSCA nutzen. Allein im Bereich schnell drehende Konsumgüter sind das nach Unternehmens-Angaben rund 100 Marken, darunter zum Beispiel Tom Tailor, KiK, Marc O‘Polo, Wenko und Drive DeVilbiss.
Resilienz aufbauen
Die «Crux» ist: Die Abschottung von Lieferketten und das Weiterführen von ERP-Silos sind in der globalen Welt keine Lösung. Denn notwenigerweise werden Lieferketten immer weiter digitalisiert und vernetzt. Deshalb sind Kriminelle für Unternehmen ein zunehmendes Problem. Datenschutzverletzungen, Angriffe mit sogenannter Ransomware und Sicherheitslücken in der Lieferkette bewegen Firmen dazu, ihre Vorkehrungen in puncto Cybersicherheit zu verbessern. Dazu gehören eine stärkere Verschlüsselung, Investitionen in die KI-gestützte Erkennung von Bedrohungen und neue Strategien, um zu prüfen, wie es um die Cybersicherheitsmassnahmen von Zulieferern und Partnern steht. Umsichtige haben nicht nur direkte Angriffe im Blick, sondern auch Bedrohungen, die von ihren Technologieanbietern und Zulieferern ausgehen. Die Marktforscher von Gartner prognostizieren, dass bis Ende 2025 rund 45 Prozent der Unternehmen weltweit von IT-Angriffen betroffen gewesen sein werden. Das entspricht einer Verdreifachung gegenüber der Situation im Jahr 2021. Führende Unternehmen investieren nicht nur in Technologien, um sicher vor Cyberangriffen zu sein, sie schulen auch ihre Mitarbeitenden regelmässig zu diesem Thema und lassen Sicherheitsaudits anfertigen.
R.Düster
Politische Krisen, neue Regierungen, Extremwetterereignisse und Pandemien haben die Prioritäten bei Sourcing-Experten, Produktions- und Supply Chain-Managern verschoben. Spätestens seit der Covid-19-Pandemie, als selbst in Industrieländern gewisse Produkte zeitweise nicht in den Regalen zu finden waren, gewannen die Themen Warenverfügbarkeit und Resilienz extrem an Bedeutung. (…) Tools aus den Bereichen Echtzeit-Monitoring, Risikomanagement und Szenario-Planung erleichtern die Arbeit. Diversifikation innerhalb der Lieferkette führt zu besserer Resilienz. Für ein robustes Supply Chain-Management bauen führende Unternehmen daher für sensible Materialien, Produkte und Komponenten ein breites Portfolio an Zulieferern sowie verschiedene Transportwege auf.
Kollaboration ist Chefsache
Transparenz ist die Voraussetzung für resiliente und diversifizierte Supply Chains. Wenn sie erfüllt ist, können die Verantwortlichen schneller erkennen, welcher Bereich in der Kette durch ein externes Ereignis betroffen ist. Wegen der starken Volatilität in der Wirtschaft stellen viele Firmen existierende Kontrakte auf den Prüfstand. Flexibilität spielt bei der Neuausrichtung der Verträge eine zentrale Rolle. Um besser planen zu können, ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen allen Partnern entlang der Supply Chain nötig. Das erfordert oftmals neue Kommunikationsplattformen. Über moderne IT-Tools können Daten geteilt, Kräfte gebündelt und schnelle Entscheidungen bei dynamischen Nachfrageschwankungen getroffen werden.
Die zehn wichtigsten Thesen als pdf zum Download auf SETLOG_SCM_Trends_2025_DE_122024 herunterladen
Setlog wurde 2001 gegründet und zählt heute mit über 40.000 Nutzern in 92 Ländern zu den führenden Anbietern von SCM-Software. Das Softwarehaus beschäftigt 60 Mitarbeitende an den Standorten Bochum (Sitz), Köln und New York.
- Details
- Geschrieben von: Klaus Koch