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 Die DB will den Ausbau ihrer Infrastruktur deutlich beschleunigen. Da die Gleisbau-Kapazitäten erschöpft sind, sollen Digitalisierung und die Zugbeeinflussungs-Systeme ETCS und ERTMS Entlastung bringen, von schnellerem Takt und 1 Mrd. Euro zusätzlich vor allem Stuttgart und der Rheintal-Korridor profitieren.

 In Berlin wurde jetzt ein bereits bestehender Finanzierungsvertrag zur Digitalisierung der Schiene von rund 1,7 Mrd. auf rund 2,7 Mrd. Euro aufgestockt. Die nun bereitgestellten Mittel fliessen unter anderem in die Modernisierung und Digitalisierung der Infrastruktur auf dem Güterverkehrskorridor Rhine-Alpine. Die Magistrale von den niederländischen Nordseehäfen bis nach Italien soll mit dem europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystem ERTMS (European Rail Traffic Management System) ausgerüstet werden. Das System trage wesentlich dazu bei, den grenzüberschreitenden Zugverkehr in Europa zu erleichtern. Bislang müssen Lokomotiven, so sie nicht wie bei BLS Cargo bereits mit Mehrsystem-Technik ausgestattet sind, mit den verschiedensten nationalen Sicherungssystemen ausgerüstet sein. Das sei mit ERTMS künftig nicht mehr erforderlich.

Ausserdem will die DB mit rund 307 Millionen Euro weitere Planungen für den Korridor Skandinavien-Mittelmeer (ScanMed) anstossen. Der ebenfalls für den Güterverkehr bedeutsame europäische Korridor soll bis Ende 2030 zwischen Dänemark und Österreich vollständig mit ETCS ausgerüstet werden. Dort geht es um insgesamt 4500 Streckenkilometer. Durch intelligent vernetzte Daten von Infrastruktur und Fahrzeugen, heisst es, könne die DB den Betrieb auf dem Schienennetz «völlig neu organisieren» und bis zu den besagten 35 Prozent mehr Kapazität schaffen. Das Wunschziel geht allerdings von der Annahme aus, dass alle alten Techniken von der neuen elektronischen Steuerung abgelöst werden.

Weitere 83 Millionen Euro stehen für die Planung des dritten Bausteins für den Digitalen Knoten Stuttgart bereit. Bis 2030 soll der Zugbetrieb auch im Stuttgarter Umland bis über die Endpunkte der S-Bahn-Linien hinaus von digitaler Technik gesteuert werden. Der Kern des Knotens geht zusammen mit Stuttgart 21 bereits 2025 mit ETCS ohne Signale in Betrieb – damit, heisst es, nehme die Metropolregion eine «weltweite Vorreiterrolle» ein.

Rund elf Millionen Euro an Planungsmitteln sind für die Schnellfahrstrecke Köln–Frankfurt/Main bestimmt. Bis 2028 will die DB hier rund 200 Streckenkilometer mit ETCS und digitalen Stellwerken ausrüsten. Dieser Schritt sorgt für mehr Qualität und Effizienz im Zugbetrieb. Gleichzeitig können störanfällige Anlagen und ältere Stellwerke komplett ersetzt werden.

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