Während draussen vor der Tür die Landwirte demonstrieren, weil ihre Diesel-Subventionen gekürzt werden sollen, hat die Bahn in Cottbus Grund zur Freude. Mit dem neuen Instandhaltungswerk gehe wenigstens in diesem Bereich etwas voran, so Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich der Eröffnung.

Das Instandhaltungswerk in Cottbus ist Teil eines Strukturwandels, der in dieser Region unter Einsatz öffentlicher Mittel vorangetrieben werden soll, und sorgt bis 2026 für 1200 neue Arbeitsplätze. In Zeiten des Wehklagens sei dies ein wichtiger Beitrag, so Scholz. Gemeinsam eröffneten Bundeskanzler Olaf Scholz, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und der DB-Chef Richard Lutz die fast 450 m lange Werkshalle, in der die schwere Instandhaltung der ICE 4-Flotte der DB erfolgen wird.
Die DB baut im Rahmen ihrer Konzernstrategie «Starke Schiene» ihre ICE-Flotte kontinuierlich aus. Insgesamt sollen bis Ende des Jahrzehnts rund 450 ICE unterschiedlicher Baureihen auf den Schienen unterwegs sein. Mehr Züge brauchen auch mehr Kapazität in der Instandhaltung. Mit innovativer Technologie sorgt das neue Werk in Cottbus dafür, dass die Züge schnell zurück auf die Strecke kommen.

Fotos: DB

Woidke: «Der Start des Bahnwerks ist eine Wegmarke zur Strukturstärkung unserer Lausitz: Wir schaffen neue und zukunftsfeste Arbeitsplätze vor dem Ausstieg aus der Kohleverstromung». Bei der schweren Instandhaltung werden die Züge zum Teil demontiert und schwere Komponenten wie Fahrmotoren oder Drehgestelle ausgetauscht. Eine weitere Halle mit insgesamt vier Gleisen ist auf dem Werksgelände bereits im Bau. Sie soll 2026 in Betrieb gehen.

Im Werk sorgen moderne Technik und Automatisierung für effizientere und einfachere Arbeitsabläufe, die Instandhaltungsprozesse beschleunigen und die Mitarbeitenden entlasten: Die beiden Instandhaltungsgleise sind erhöht, sodass Seitenklappen und Radsätze der Züge gut erreichbar sind. In den Hallenboden sind eigens entwickelte Drehgestellwechsler eingesetzt. Die schweren Drehgestelle können damit zur weiteren Bearbeitung seitlich unter dem Zug herausgefahren werden.



Augmented-Reality-Brillen ermöglichen es, Techniker und Ingenieure von anderen Standorten «online» hinzuziehen, Tipps und Hinweise werden unmittelbar im Sichtfeld eingeblendet.

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