Siemens Horseheads Brightline CucamongaEndstation Cucamonga

 

Siemens Mobility steckt 60 Mio. Dollar in ein Werk für Hochgeschwindigkeitszüge im Raum New York. Auf 28000 m² sollen 300 Arbeitsplätze entstehen. Gebaut wird dort der «American Pioneer 220» für eine neue Strecke zwischen Las Vegas und dem südkalifornischen Cucamonga - und man sucht den Schulterschluss mit den Gewerkschaften.

Der Konzern verweist auf tiefe Wurzeln im Bundesstaat New York und eine fast 150-jährige Geschichte, die 1875 mit dem ersten transatlantischen Telegraphenkabel zwischen den USA und Europa begann. Heute beschäftigt das Unternehmen allein in New York, dem nordamerikanischen Hauptsitz von Siemens Mobility, 2500 Mitarbeitende in 15 Niederlassungen und Einrichtungen in den Bereichen Infrastruktur, Finanzdienstleistungen, Mobilität und Gesundheitswesen. Über 1100 Unternehmen in New York sind auch Teil der Siemens-US-Lieferkette.

 

Siemens Horseheads Brightline VelaroDer American Pioneer 220 - ein Velaro-Abkömmling Abb.: Siemens Mobility

 

Die neue Fabrik erweitert auch das wachsende Produktionsnetzwerk von Siemens Mobility in den USA, mit derzeit acht Produktionsstätten im ganzen Land - die für mehr als 3000 Schienenfahrzeuge, 30.000 Schienenübergänge und über 4500 Arbeitsplätze in Nordamerika stehen.

Horseheads liegt im südlichen Teil des Bundesstaates New York und wurde aufgrund seiner qualifizierten Arbeitskräfte, seiner industriellen Geschichte und seiner Fähigkeit ausgewählt, als Standort die Anforderungen des Auftraggebers, Brightline West, am besten zu erfüllen. Der American Pioneer 220 entspricht dem europäischen Siemens Velaro Novo. Die Produktion soll im Jahr 2026 beginnen.

Die Züge selbst sollen überwiegend im breiten Mittelstreifen der Interstate 15 zwischen Las Vegas und Südkalifornien verkehren. In Nevada war im April diesen Jahres bei einer Feier am künftigen Endbahnhof Enterprise bei Las Vegas Spatenstich für die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke - unter gebührender Erwähnung von drei Milliarden US-Dollar, die aus dem Infrastrukturgesetz der Biden-Regierung in die High-Speed-Linie (bei geschätzten Gesamtkosten von rund 12 Mrd. US-Dollar) fliessen.

 

Siemens Horseheads Brightline«Groundbreaking» für die Strecke bei Las Vegas (Foto: Brightline)

 

Garniert war der Baustart mit launigen Kommentaren von US-Verkehrsminister Pete Buttigieg und Nevada´s Gouverneur Joe Lombardo. Symbolisch wurden erste Gleisnägel eingeschlagen. Die Strecke wird Haltestellen in Las Vegas, Victor Valley, Hesperia und im kalifornischen Rancho Cucamonga haben. Rund 11000 Arbeiter sollen im Rahmen des Projekts Jobs bekommen.

Siemens sucht am Produktionsstandort der Züge in Horseheads erklärtermassen die enge Kooperation mit der US-Gewerkschaft der Maschinenbauer, Luft- und Raumfahrt-Mitarbeiter, der über 600.000 Mitglieder zählenden «Association of Machinists and Aerospace Workers» (IAM).

«Dies ist nicht nur für Siemens Mobility eine aufregende Zeit, sondern für die gesamte Bahnindustrie», sagte Michael Peter, CEO von Siemens Mobility. «Unser neues Werk in Horseheads markiert den Beginn einer völlig neuen Branche in den USA – es bringt sowohl die Produktion von Hochgeschwindigkeitszügen als auch einen der modernsten Züge der Welt erstmals auf den Kontinent. Der American Pioneer 220 ist mit digitaler Zwillingstechnologie entwickelt und bietet hochmoderne Bahnlösungen. Darunter auch ein revolutionäres getriebeloses Antriebssystem, das den Energieverbrauch um bis zu 30% reduziert und es ermöglichen soll, mühelos topographische Steigungen zu bewältigen.»

 

Siemens Horseheads InterieurSonderbreite auch beim Party-Wagen (Abb.: Siemens Mobility)


«Nach Monaten unermüdlicher Arbeit freue ich mich, diese Produktionsstätte als Erste ihrer Art mit 300 Arbeitsplätzen für Amerika im Upstate New York ankündigen zu können», so US-Senatsmehrheitsführer Chuck Schumer. «Der Bundesstaat New York hat eine stolze Geschichte als Pionier der Eisenbahnindustrie und Menschen, die begeistert sind, an der Zukunft Amerikas zu arbeiten. Siemens Mobility ist eine ausgezeichnete Ergänzung zu den bereits herausragenden Herstellern in dieser Region, und ich bin begeistert, dass sie meinem Aufruf gefolgt sind, nach New York zu kommen und sich hier im südlichen Teil der Schienenfahrzeug-Branche anzuschliessen. Alle Augen sind auf diesen bedeutenden Schritt bei der Modernisierung der Infrastruktur Amerikas gerichtet, und unser Chemung County wird an vorderster Front stehen».
«Die heutige Ankündigung, dass auf absehbare Zeit Tausende von Arbeitsplätzen entstehen werden, ist nur der Anfang», meint Michael Reininger, CEO von Brightline. «Zum ersten Mal überhaupt in den USA werden wir Züge herstellen, die mit den besten der Welt konkurrieren können.»
Das neue Werk werde Jobs in der elektromechanischen Montage, Qualitätsmanagement, Qualitätskontrolle, Industrieproduktion, Testentwicklung, Projektmanagement, Supply Chain Management und Logistik schaffen. Genau wie die Geschichte der Eisenbahn einst die Entwicklung des Bundesstaates New York geprägt habe, werde dies nun auch die Produktion von Hochgeschwindigkeitszügen prägen. Siemens Mobility habe auch eine Absichtserklärung mit der International Association of Machinists für die Gewerkschaftsvertretung an der neuen Betriebsstätte geschlossen.

 

Siemens HorseheadsJeder darf einen Gleisnagel einschlagen... (Foto: Brightline)


Brightline hat Siemens Mobility ausgewählt, um Züge für das Hochgeschwindigkeitsbahnprojekt zu bauen, das Las Vegas und Südkalifornien in weniger als zwei Stunden verbinden soll. Die neuen Züge zeichnen sich durch einen besonders breiten Wagenkasten aus. Das Konzept des leeren Röhrenkörpers ermögliche den besten barrierefreien Hochgeschwindigkeitszug auf dem Markt und gewährleiste, dass sich auch Rollstuhlfahrende nahtlos von Wagen zu Wagen im gesamten Zug bewegen können, was unter anderem auch die Anforderungen des «Americans with Disabilities Act» übertreffe.

Der Siemens-Konzern, seit über 160 Jahren in den Vereinigten Staaten präsent, hat laut Unternehmens-Angaben in den zurückliegenden vier Jahren rund drei Milliarden Dollar in den Staaten investiert. Rund 45.000 US-Mitarbeitende sind an 25 Produktionsstätten für mehr als 100 Städte und 90 Prozent der Fortune-500-Industrieunternehmen tätig.

 

www.siemens.com

 

www.gobrightline.com