Zahlreiche Innovationen gehen aufs «Konto» des Fraunhofer-IML-Leiters Michael ten Hompel. Er ist einer der Erfinder der Shuttle-Technologie in der Intralogistik, Spiritus Rector des Internet der Dinge und der «Silicon Economy». Jetzt wurde er mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Professor ten Hompel fördere als «echter Brückenbauer» den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Mit viel Empathie und Begeisterung vermittle er komplexe wissenschaftliche Sachverhalte auf verständliche Art und Weise, so Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal anlässlich der Übergabe. Mit seiner exzellenten interdisziplinären Forschung habe er massgeblich dazu beigetragen, die Logistik als eines von sieben wissenschaftliche Kompetenzfeldern zu etablieren und das Ruhrgebiet als anerkanntes Zentrum für Logistik und IT auch international sichtbar zu machen.
Ten Hompel ist geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML und Inhaber des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der Technischen Universität Dortmund. Nach seinem Studium der Elektrotechnik mit der Fachrichtung Technische Informatik an der RWTH Aachen gründete ten Hompel unter anderem 1988 die GamBit GmbH (heute Teil von Vanderlande Industries), deren geschäftsführender Gesellschafter er bis zum Jahr 2000 blieb. 1991 wurde er an der Universität Witten/Herdecke promoviert.
Seit 2000 ist er Ordinarius des Lehrstuhls für Förder- und Lagerwesen an der TU Dortmund und Institutsleiter des Fraunhofer IML, dessen Geschäftsführung er 2004 übernahm. Zudem ist ten Hompel seit 2022 Direktor des Lamarr-Instituts für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und seit 2012 Mitglied der internationalen «Logistics Hall of Fame». 2017 erhielt er die Ehrendoktorwürde der ungarischen Universität Miskolc, 2018 die goldene Ehrennadel der Bundesvereinigung Logistik. 2020 erhielt ten Hompel den Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen «für seine herausragenden Beiträge zu nachhaltigen Veränderungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft».
Das Projekt «Silicon Economy» führte bereits zur Gründung der Open Logistics Foundation, einer Technologieinitiative führender, international tätiger Logistikunternehmen, die die gemeinschaftliche Entwicklung und kommerzielle Nutzung von Open-Source-Logistiksoftware und -hardware fördert.
Der Verdienstorden ist die die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Eine finanzielle Zuwendung ist damit nicht verbunden.
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- Geschrieben von: Klaus Koch