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Einen Blick hinter die Kulissen neuer optischer – unter anderem auch holografischer – Darstellungsformen, wie sie in Zukunft auch beim Monitoring logistischer Gesamtsysteme von Nutzen sein könnten, gewährte ein Besuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier bei Zeiss in Jena.

Im Bundespräsidialamt läuft die R&D-Besuchsreihe unter der Rubrik «Werkstätten des Wandels». Ziel-Destinationen sind «Orte gelungener Transformation», die nicht mehr – wie dereinst – das Agieren der Treuhand-Gesellschaft zu Zeiten der Wiedervereinigung betreffen, sondern in der Tat neue Technologien.

Fotos: Zeiss

Das Unternehmen, das vor 177 Jahren in Jena gegründet wurde, habe das zurückliegende Geschäftsjahr sehr erfolgreich abgeschlossen – gemessen an Umsatz, Innovationskraft und Wachstum. Zeiss-Vorstands-Chef Karl Lamprecht, informierte über den Start einer umfassenden High-Tech-Transformation des Unternehmens.

Lamprecht orientierte den Bundespräsidenten an der Grossbaustelle eines neuen Zeiss-Hightech-Standorts in Jena über den aktuellen Stand. Bei seinem Rundgang durch das Werk erhielt der Bundespräsident Einblicke in die moderne Produktion von Optik- und Mechanik-Bauteilen. Unter anderem stellte Lamprecht die Technologie «Multifunctional Smart Glass» vor. Mit der von Zeiss entwickelten Technologie ist es erstmalig möglich, transparentes Glas oder Kunststoff vielfältig und grossflächig zu funktionalisieren.

Damit können Informationen und Unterhaltungsinhalte in transparente Flächen projiziert oder – fast wirkt es wie Zauberei - mit einem Bildsensor sogar zur Kamera werden. Die Kamerafunktion kann unter anderem zur Gesichtserkennung an einer transparenten Scheibe in einer Haustür, bei Systemen für Zugangsbeschränkungen, zur Sicherheits-Überwachung in Fahrzeugen, in Kfz-Frontscheiben oder Zusatzsystemen zur Darstellung wichtiger Informationen für Verkehrspiloten zum Einsatz kommen.

Die sogenannten Head-up-Displays gibt es schon seit Längerem. Bislang waren sie aber relativ teuer und mit einigem Aufwand und Platzbedarf zu installieren. Bei Zeiss erlaubt eine neue Folientechnik nun die Herstellung in industriellem Format und hoher Produktionszahlen. Zeiss wird diese Folien nicht selbst herstellen, sondern sich bei der Erstellung von Master-Hologrammen auf die eigene Kernkompetenz im Optikdesign konzentrieren. Die Technologie zur Produktion dieser Folie indessen soll allen Herstellern und Zulieferern zur Verfügung gestellt werden, die ihre Produkte mit Funktionen aufwerten wollen, wie sie aktuell – wenn überhaupt – nur für Astronauten und Piloten zugänglich sind – bzw. waren.

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Parallel zum Besuch des Bundespräsidenten fanden zum zweiten Mal sogenannte Werkstatt-Gespräche statt, bei denen sich Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft austauschten. Innerhalb der Themenreihe besucht der Bundespräsident Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Projekte, die zeigen, wie Zukunft in Deutschland mit Ideenreichtum, Initiative und Engagement gestaltet werden kann. Die «Werkstatt des Wandels» ist eine Veranstaltungsreihe des Bundespräsidenten in Kooperation mit der BMW Foundation sowie der Carl-Zeiss-Stiftung. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem Center for Responsible Research and Innovation des Fraunhofer IAO umgesetzt.

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