«Intralogistik?» Wolfgang Hackenberg, CEO von Synaos, leitet einen umfangreichen Intralogistik-Report, den der Software-Plattform-Anbieter dieser Tage lanciert hat, mit einer Frage ein: Für manchen sei das «die monotone und innovationsscheue Beschäftigung damit, Dinge von A nach B zu schieben». Aber etwas mehr ist doch dran... 

«Ein Flaschenhals, ohne Mehrwert, ohne Strahlkraft?». Nicht ganz, finden Hackenberg und 50 namhafte Branchenvertreter aus Produktion, Wissenschaft/Forschung, Technologie und weiteren relevanten Bereichen, die zu aktuellen Trends, Herausforderungen und innovativen Lösungsansätzen für innerbetriebliche Transporte, Automation, Robotisierung, Materialfluss-Systemen und deren künftiger Entwicklung Stellung beziehen. Der Report dürfte besonders für Fachleute in den Bereichen Produktion & Operations, IT, Materialfluss, Fabrikplanung und Warehouse Management von Interesse sein .

In Wahrheit sei der Beitrag der Intralogistik zum Unternehmenserfolg noch nie so gross gewesen, wie zum gegenwärtigen Zeitpunkt, da es um die Verknüpfung mit den Supply Chains geht, beträchtliche Optimierungs-Potentiale darauf warten gehoben zu werden und das Instrumentarium dazu mit unzähligen Innovationen Tag für Tag nahezu lawinenartig wächst.

Fotos: Synaos

«Soziale Roboter erkennen, wie aufmerksam der Mitarbeitende ist und adaptieren ihr Verhalten entsprechend den sozialen Regeln aus der Mensch-Mensch-Beziehung», hofft beispielsweise Jana Jost, Abteilungsleiterin Robotik & Kognitive Systeme beim Fraunhofer-IML. Der Trend gehe hin zu einer «Automatisierung der Automatisierung», meint Werner Kraus vom Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA).

Das Ziel einer «Nullemissions-Fabrik» werde in kommenden Jahren in vielen Unternehmen zur zentralen Messgröße werden, sagt Tobias Heinen, Geschäftsführer einer «Grean» GmbH. IFOY-Geschäftsführerin Anita Würmser räumt mit «Denkfehlern» auf. «In der (Intra-)Logistik», meint sie zudem, vollziehe sich die technologische Transformation «viel schneller als auf der Straße». Mit Prognosen sei das ausserdem so eine Sache. «Je größer die Innovation, desto spektakulärer die Irrtümer». IBM-Chef Thomas Watson etwa

habe 1943 den Weltmarkt für Computer auf maximal fünf Geräte geschätzt und Ende der 70er sinnierte Ken Olsen, Gründer einer Digital Equipment Corporation: «Es gibt keinen Grund, warum jeder einen Computer zu Hause haben sollte». Einer der weiteren Irrtümer, laut Würmser: «Die meisten Transformationsprojekte scheitern, weil sie den gesellschaftlichen Wandel nicht berücksichtigen».

Hackenberg: «Wir werden die globale Intralogistik schon in zwei Jahren nicht mehr wiedererkennen. Wir befinden uns inmitten einer tiefgreifenden Umwälzung. Eine Umwälzung, die all jene abhängen wird, die keinen klaren Fokus auf Software legen und Dark Warehouses, Künstliche Intelligenz, Social Robots, Digital Twins und standardisierte Schnittstellen für neumodischen Quatsch halten».

Der Weg in die Zukunft sei für jedes Unternehmen hochgradig individuell. Die Handlungsoptionen? Mindestens so vielfältig wie die Teilnehmer des Reports.

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