Im Online-Geschäft variieren die Retourenquoten innerhalb Europas. Steigt sie – wie bei einem italienischen Unternehmen - von 10-15 auf bis zu 50 Prozent, kann dies eine starke Belastung darstellen. Materialfluss-Experten von Beumer waren jetzt mit ihrem «Pouch»-System und 25 Prozent höherem Duchsatz zur Stelle.

Beumer hat das neue System beim Modeanbieter Calzedonia in Betrieb genommen. Damit kann das italienische Modeunternehmen das durch den boomenden eCommerce steigende Versandsanaufkommen anpassen und auf die hohe Anzahl an Retouren als auch auf das wachsende Direct-to-Consumer (D2C)-Geschäft reagieren.
Mit dem automatisierten Pouch-System hat das Unternehmen den ursprünglich für den Einzelvertrieb ausgelegten Standort für den Omnichannel optimiert. Die Kapazität liess sich dem Vernehmen nach «ohne Probleme» ausbauen.
Die flexible Lösung habe sich ohne bauliche Erweiterungen an die vorhandenen Räumlichkeiten anpassen lassen. Das BG Pouch-System benötige rund 30 Prozent weniger Grundfläche als herkömmliche Taschensortersysteme.


Das von Land zu Land unterschiedliche Kundenverhalten setze Firmen, die im eCommerce oder Omnichannel aktiv sind, stark unter Druck, erklärt Salvador Oltra Gonzalez, Geschäftsführer von Beumer in Italien. «Mit dem Pouch System können sie darauf reagieren, denn mit dem modularen Aufbau lässt sich ihre Kapazitäten bei Bedarf jederzeit erweitern. Dazu ist es möglich, das System zum Beispiel an der Decke zu installieren und somit wertvolle Grundfläche zu sparen».
Das Pouch-System bei Calzedonia umfasst zwölf ergonomische Beladestationen, 23 Entladestationen, und eine hohe Gewichtskapazität der Taschen (7 kg). Damit ist es geeignet für Ware vom Schuh bis hin zu Kleidung auf Bügeln. Der Umschlag soll pro Modul bis zu 10.000 Taschen pro Stunde betragen.

Im Prozessablauf kommen die Artikel in Kartons aus der Batch-Kommissionierung an der Beladestation an und werden einzeln in die Taschen gelegt. Artikel und Tasche werden identmässig «verheiratet» und lassen sich zu 100 Prozent über RFID rückverfolgen. Für die Zwischenlagerung fährt die Tasche mit dem Artikel in einen dynamischen Puffer. Sobald ein Artikel einem bestimmten Auftrag zugeordnet ist, wird die Tasche angefordert. Alle angeforderten Artikel kommen in einen dynamischen Auftragspuffer. Ist der Auftrag komplett, werden sie an den Batchpuffer weitergeleitet. Ist der Batchpuffer gefüllt, beginnt die Matrixsortierung. Aufträge werden sortiert und zwecks Verpackung an den Entladestationen weitergeleitet. An den Entladestationen werden Versandetiketten gedruckt und für jeden Endkundenauftrag Kartons oder Polybeutel gefüllt. Verpackte und etikettierte Kartons gelangen zum Versand.

Fotos: A1 / Beumer Group
Der Taschensorter bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Systemen. Magnetantriebe sorgen für einen reibungsfreien Materialfluss im Stauförderer, der nahezu 80 Prozent eines durchschnittlichen Pouch-Systems ausmacht. 80 Grad-Steigungen und Gefälle schaffen mehr freie Bodenfläche. Die Technologie kommt ohne Pneumatik aus. Das System ist mit Standardkomponenten ausgerüstet. Das macht es kostengünstiger und reduziert den Wartungsbedarf. Die geringere Anzahl von Antrieben sorgt laut Hersteller auch für höhere Energieeffizienz.

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