Wird aufgrund der Auslastung oder Auftragsstruktur temporär nicht die volle Leistung benötigt, passt TGW per intelligenter Software die Performance von Fördertechnik, Regalbediengeräten, Shuttle und Sortern an den aktuellen Bedarf an.
Der österreichische Hersteller bündelt seine Energiespar-Massnahmen bei Systemen, Modulen und Produkten in einer Smart Energy-Strategie. Der schonende Umgang mit Ressourcen sei nicht nur ein Zeichen von unternehmerischem Verantwortungsbewusstsein, sondern bringe in Zeiten hoher Rohstoffpreise auch konkrete wirtschaftliche Vorteile.
Intralogistik-Systeme sind in der Regel auf höchsten Durchsatz und maximale Kapazität ausgelegt. Die Dynamik, von der auch der Stromverbrauch abhängt, kann jedoch steuerungstechnisch so angepasst werden, dass Bedarfsspitzen beim Energieverbrauch gekappt werden können. Eine Reduktion der Geschwindigkeit von 1,2 m/s auf 0,8 m/s zum Beispiel soll bei der KingDrive-Fördertechnik einen um 15 Prozent niedrigeren Energieverbrauch erlauben. Damit lasse sich auch der mechanische Verschleiss reduzieren.
Auch das automatische Abschalten von Anlagenteilen bzw. kompletten Anlagen samt kontrolliertem Neustart berge grosses Sparpotenzial. Zumal durch geringere Betriebskosten über die Gesamt-Lebenszeit eines Fulfillment Centers – die bekannten Total Costs of Ownership (TCO).
Fotos: TGW
Chef-Produktentwickler Thomas Gruber-Blanka verweist auf weitere Massnahmen: «In unserem Portfolio kommen standardmässig energieeffiziente Komponenten wie IE3-Antriebe oder bürstenlose Gleichstrommotoren mit getriebelosen Rollen zum Einsatz.»
Die nach TGW-Mitgründer Heinz König benannte KingDrive-Fördertechnik für Kartons, Behälter, Tablare sowie Polybags setzt auf getriebelose, wartungsfreie Motorrollen und eine integrierte 48 Volt-Stromversorgung. Die innovative Technologie nutzt die Bremsenergie einer Rolle, um damit andere im Verbund anzutreiben. Die Energie bleibt demnach im System und wird direkt vor Ort wiederverwendet. Auch dies bringe nochmals bis zu zehn Prozent weniger Energiekonsum, als klassische Fördertechnik.
Die Regalbediengeräte der Mustang-Familie verfügen neben einer leistungsstarken Mechanik auch über eine hochentwickelte Steuerungssoftware sowie intelligente Antriebstechnik. Dank dieses Setups kann Bremsenergie in der horizontalen bzw. vertikalen Bewegungsachse zurückgewonnen werden, um sie in der jeweils anderen einzusetzen. Nachdem Shuttle-Fahrzeuge beim Ein- und Auslagern täglich hunderte Male beschleunigen und wieder verzögern, sei auch dort das Einsparpotenzial besonders gross. Bremsenergie werde nun auch hier in Superkondensatoren gespeichert und könne von allen Fahrzeugen einer Ebene zum Beschleunigen wiederverwendet werden.
Shuttle- und Behälterheber sind darüber hinaus seit einiger Zeit standardmässig mit der Rekuperationsfunktion ausgestattet, die nicht unmittelbar genutzte Energie ins Stromnetz zurückspeist.
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- Geschrieben von: Klaus Koch