Schmalz Vakuumsysteme USA

 

Die derzeitigen Marktbedingungen sind weltweit herausfordernd, sagt Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Anbieters für Automatisierung und Vakuum-Handhabungssysteme. Dabei gelte die US-Nachfrage nach wie vor als Wachstumsmotor. 

Der Jahresumsatz der Schmalz-Gruppe lag 2023 laut Unternehmens-Angaben bei 284 Mio. Euro. Der Gruppenumsatz, sagt Schmalz, werde in 2024 auf diesem Niveau bleiben. «Die vergangenen Jahre verliefen für uns gemischt, in Summe aber positiv. Die Erholung nach der Corona-Pandemie bescherte uns 2022 und in der ersten Hälfte 2023 ein stetiges Wachstum».

In der darauffolgenden Jahreshälfte entwickelten sich zuerst die Märkte in Europa und in Asien weniger stark als prognostiziert, ab Herbst 2023 dann auch das Geschäft in Deutschland. «In 2024 stagnierte die wirtschaftliche Situation». Die Ursachen seien vielfältig.

 

Schutzrechte in China?

 

So bleibe die Transformation der Automobilindustrie eine Herausforderung, die um neue Wettbewerber aus China ergänzt werde. Schmalz: «Asiatische Mitbewerber fordern uns auch direkt, wenn beispielweise Schutzrechte auf dortigen Märkten nicht zur Anwendung kommen». Dazu komme ein verstärkter Preis- und Kostendruck durch steigende Einkaufspreise, sinkende Verkaufspreise und gestiegene Lohnkosten. «Die Märkte in Europa und Asien entwickeln sich durchwachsen. Die USA sehen wir für unsere Unternehmensfamilie dagegen als Wachstumsmotor».

 

Schmalz Vakuumsysteme USA J.SchmalzJ.Schmalz

Die Gruppe wächst international weiter. Dazu gehört seit September 2023 eine Gesellschaft in Slowenien - eine aufstrebende Wirtschaftsnation. Schmalz: «Mit unserem Team vor Ort unterstützen wir Kundinnen und Kunden aus Serbien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo, Montenegro und Nordmazedonien (...). Seit August sind wir auch in Vietnam vertreten. Das Land gehört zu den am stärksten expandierenden Volkswirtschaften im asiatischen Raum und bietet uns einen breiten Kundenstamm in der Region Südostasien. Zahlreiche Unternehmen gründen dort Fabriken, um ihre Aktivitäten und ihr Netzwerk in Asien auszubauen. Unsere neueste Niederlassung öffnet uns dort den Markt zur gesamten Region».

 

Ambitionierte Ziele

 

Zusätzlich ergibt sich mit der «Schmalz Flexible Gripping» in Boston seit August ein zweiter Standort in den USA. Dort entwickelt und fertigt Schmalz den Fingergreifer «mGrip». In diesem Sommer wurde die Produktfamilie des US-Unternehmens Soft Robotics (SRI) übernommen. «Das war für uns ein strategischer Vorstoss in die Lebensmittelbranche». Bereits seit Oktober 2022 sind die Vakuum-Spezialisten in Tschechien präsent und bauen in Polen zusätzlich Produktions-Kapazitäten auf. Schmalz: «Mit den neuen Standorten schaffen wir bessere Zugänge zu den lokalen Märkten und können unsere Kunden direkt vor Ort mit unseren Automationslösungen unterstützen».

 

Schmalz Vakuumsysteme USAFotos: Schmalz

 

Mittelfristig habe man sich trotz der herausfordernden Lage ambitionierte globale Wachstumsziele gesetzt. Das betreffe insbesondere die USA, «aber auch in Deutschland erwarten wir einen leichten Umsatzzuwachs». Mit einem diversifizierten Angebot will Schmalz neue Branchen und Märkte erschliessen und zum Beispiel ins Batterie-Handling oder die Pharma- und Lebensmittel-Industrie einsteigen. Dazu bedürfe es auch punktueller Akquisitionen. Das ermögliche schnelle Markteintritte und Technologiezugänge – zum Beispiel mit dem Fingergreifer mGrip in der Lebensmittelbranche.

«Wir rechnen auch im kommenden Jahr mit einer schwachen Konjunktur und einem schwierigen Start zumindest in der ersten Jahreshälfte. (…) Trotzdem sind wir optimistisch gestimmt und rechnen wieder mit spürbarem Umsatzzuwachs. Im Export liefern einzelne Wachstumsmärkte in Europa ein deutliches Wachstum, während die USA absolut gesehen dominieren».

Sein Resümee: «Wir haben auf viele Fragen die passenden Antworten, investieren weiter in unsere Standorte, in unsere Mitarbeitenden und in Nachhaltigkeit».

 

www.schmalz.com