Bei Kühne + Nagel, Barilla, Carrefour und Yves Rocher ist der ATM bereits in Betrieb. Die Ingenieure haben nicht einfach nur ein altes Dieselgerät elektrifiziert – sondern die Terminal-Zugmaschine komplett neu konstruiert. Billig ist er nicht. Aber angeblich schlägt er mit nur 10 % der Betriebskosten eines Verbrenners zu Buche.

Als Start-up darf man den französischen Hersteller mit dem Zungenbrecher «Blyyd» im Firmenlogo wohl nicht mehr bezeichnen. Denn der Automotive Trailer Mover oder kurz ATM, hat sich bei unseren gallischen Nachbarn seit über vier Jahren gut eingeführt.

Beim Leistungsniveau, sagt Thomas Schmehl beim deutschen Hub- und Transportmittel-Anbieter Burger, liege der Automotive Trailer Mover (ATM) mit verbrennungsmotorischen Maschinen gleichauf, «auch im 24-Stunden-Dauereinsatz.» Der ATM nutzt sämtliche Möglichkeiten, die ein Elektroantrieb bietet. Die tief platzierte Fahrerkabine gewährt komfortablen Einstieg. Zum An- und Abkoppeln eines Anhängers bedarf es nur eines kleinen Schritts. Die mittige Anordnung des Führerstands begünstigt die Rundumsicht.

Fotos: Blyyd

Weiteres Charakteristikum ist der – gemäss Hersteller, geringe Energiebedarf. «Im Vergleich zu den wenigen anderen elektrischen Terminaltrucks erreichen wir», so Schmehl, «die gleiche Einsatzautonomie mit kleineren Batterien und damit kleinerem Investment.» Natürlich liegt der Anschaffungspreis noch immer über dem eines vergleichbaren Verbrenners. Was jedoch durch die niedrigeren Betriebskosten mehr als wettgemacht werde. Vergleichsdaten zufolge lädt der ATM bei 2400 Betriebsstunden pro Jahr Strom für 2640 Euro in die Akkus. Ein Dieselrivale verfeure im gleichen Zeitraum Treibstoff im Wert von 20280 Euro. Die französische Zugmaschine würde sich in diesem Beispiel nach vier Jahren amortisieren. Ganz abgesehen natürlich von den minimalen Emissionen. Schmehl: «Angenommen, der Kunde nimmt unser Gerät acht Stunden täglich ran – anstelle eines Selbstzünders. Dann ergibt sich eine jährliche CO2-Einsparung von knapp 35 Tonnen». Basierend auf einem durchschnittlichen Strommix. Mit «Grün-Strom» entlaste der Anwender seine Klimabilanz sogar um über 41 Tonnen Kohlendioxid.

Der Terminaltruck verfügt nämlich serienmäßig über Klimaanlage, Heizung sowie ein Rückfahrsystem mit vier Kameras. Chassis, Kabine und Sitz sind separat luftgefedert. Blyyd wiederum lässt den ATM von Gaussin fertigen.

www.blyyd.com.

Autor: Karim Alexander Eichinger