Mit drei neuen Versionen des halb-automatisierten Kommissionierers N20 C SA können Bediener die Gabeln des Linde-Kommissionierers bequem auf Arbeitshöhe anheben und brauchen sich beim Absetzen der Ware nicht mehr zu bücken. Die Laufwege zwischen Fahrzeug und Regalfach verkürzen sich. 

«Digitaler werdende Prozess- und Lieferketten, eine zunehmende Zahl an Produktvarianten sowie last, but not least Forderungen nach möglichst hohen Pick-Raten lassen Logistikverantwortliche in Lagern und Distributionszentren verstärkt nach Automatisierungs-Lösungen suchen», sagt Manuel Seidel, Produktmanager im Bereich Automation. «Wenn schon der eigentliche Prozess des Kommissionierens, d. h. das Picken der Ware aus dem Regal und Ablegen auf dem Warenträger, manuell erfolgt, kann der Bediener mit dem N20 C SA immerhin beim Bewegen des Gerätes im Regalgang unterstützt werden. Das spart Zeit und Energie und erhöht die Produktivität».

Das Kompaktmodell N20 C L SA ist für das Kommissionieren aus der untersten Regalebene auf Paletten konzipiert, die mit 1200 kg Gewicht beladen werden können. Die Gabelzinken lassen sich auf ergonomische Höhe anheben und ermöglichen es dem Fahrer, die entnommenen Waren in rückenschonender Körperhaltung abzulegen. Durch seine kompakte Bauweise erweist sich der Kommissionierer auch bei voller Beladung als wendig. Mit dem N20 C D SA lassen sich zwei Paletten besonders für längere Streckentransporte separat aufgreifen und platzsparend übereinander transportieren. Schwere Güter lagern auf dem Initialhub, zerbrechliche auf dem Haupthub.

Mit dem N20 C LoL SA können dank langer Lastarme und zusätzlich anhebbarer Gabeln zwei Paletten in nur einem Kommissionierzyklus mit Waren bestückt werden. Der Bediener startet mit einer Palette in gewünschter Höhe, während die zweite mit einer speziellen Sicherung vertikal am Gabelrücken befestigt wird. Sobald die erste Palette gefüllt ist, wird sie auf die Lastarme abgesenkt und vorn auf der Gabel platziert. Anschliessend wird die zweite Palette auf die Gabeln umgelegt und kann ebenfalls auf rückenschonender Höhe beladen werden. Den Mast steuern die Bediener rechts oder links an der Rückenlehne.

Fotos: Linde MH

Die neuen Mastvarianten erweitern das Einsatzspektrum. Hauptcharakteristik sind die beiden Fahrmodi. Sie bilden die beiden Haupt-Kundenanwendungen ab: Bei der ersten bewegt sich der Mitarbeiter U-förmig im Regal. Er kommissioniert zunächst nur auf der einen Seite und wechselt dann auf die andere. Das Fahrzeug folgt ihm bei seinem Weg durch den Gang, umfährt kleinere Hindernisse und stoppt automatisch am Ende des Regalgangs. Bleibt der Bediener stehen, um Ware zu greifen, hält auch das Fahrzeug an; setzt der Mitarbeiter seinen Weg fort, fährt auch das Fahrzeug automatisch weiter. Das erspart den Bedienern viele Wegstrecken, denn sie brauchen nicht jedes Mal zur Fahrerplattform zurückzukehren, um das Gerät zur nächsten Regalposition zu fahren. Der zweite Fahrmodus kommt zum Einsatz, wenn auf beiden Regalseiten gleichzeitig kommissioniert wird. Es ergibt sich ein Z-förmiges Muster. In diesem Fall schicken die Bediener das Fahrzeug mit einer Fernbedienung voraus. Am Ende des Regalgangs steigt der Fahrer in den Kommissionierer ein und fährt in die nächste Gasse.

Danach gefragt, für wen sich die halbautomatische Option des Kommissionierers rechnet, sagt Manuel Seidel: «Je nach Einsatzfall lässt sich eine Effizienzsteigerung zwischen sechs und 15 Prozent erreichen. Kalkuliert man mit rund zehn Prozent höherer Produktivität, hat sich die zusätzliche Investition in einem Zwei-Schicht-Betrieb bei branchenüblichen Lohnkosten in etwa einem Jahr amortisiert.» Weiterer Vorteil: Die Fahrzeuge lassen sich laut Hersteller nahtlos in bestehende Prozesse des Kunden integrieren.

Für ein hohes Mass an Sicherheit der halbautomatisierten Fahrzeuge sorgen Hochleistungs-Sicherheitsscanner, die an der Front integriert sind und Personen, Hindernisse sowie andere Fahrzeuge erkennen und Zusammenstösse verhindern. Um einen sicheren und komfortablen Arbeitsbereich für den Bediener zu ermöglichen, hält das Fahrzeug 50 cm Mindestabstand zum Regal.

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