Nicht ganz die «Mondlandung» - aber eine Auszeichnung für energieeffiziente Mobilität ging in Bern mit dem renommierten «Watt d’Or 2025» an das Transportunternehmen Galliker. Der Preis wurde speziell für das Projekt des Ladetunnels für Elektro-Lkw am Hauptsitz in Altishofen (LU) verliehen.
Schon seit längerer Zeit werden bei Galliker die Gebäude an den verschiedenen Standorten energetisch optimiert, beispielsweise mit der Umstellung der Beleuchtung auf LED oder mit der Installation von grossen Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Heute sind fast alle Dächer solaraktiv ausgerüstet und Galliker produziert damit rund 16,5 GWh Strom pro Jahr. Das sind etwa 40 Prozent des gesamten Strombedarfs.
Unterirdische Lösung. Fotos: CKW / Galliker / BFE
In Altishofen betreibt das Unternehmen zwei Arealnetze mit einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch auf Mittelspannungsebene. Damit kann der Solarstrom auf dem weitläufigen Gelände optimal für den Eigenverbrauch verteilt werden. Batteriespeicher sollen künftig dazu beitragen, dass der Solarstrom auch für die Nacht gespeichert werden kann.
Rund 80 Prozent des gesamten CO2-Ausstosses bei dem Transport-Unternehmen entfallen auf die rund 1200 Lastwagen. Sie sind damit das Kernstück der Klima-Strategie bis 2050. Inzwischen sind rund 100 Lastwagen mit alternativen Antrieben unterwegs, die meisten mit Elektroantrieb aber auch sechs Wasserstoff-Lkw.
P. Galliker, Th. Müller
«Elektro Lkw zu kaufen, ist heute kein Problem mehr, es gibt ein breites Angebot an guten Fahrzeugen.», sagt Thomas Müller, Leiter des Bereichs Infrastruktur und Services bei Galliker. «Was wir jetzt brauchen, ist eine leistungsstarke Ladeinfrastruktur für den wachsenden Anteil an E Lkw in unserer Flotte.»
Der Elektropower-Tunnel ist ein Teil dieser Infrastruktur. (…) Unter dem Platz, an dem früher 28 Diesel-Lkw standen, gibt es jetzt 28 grün markierte Stellplätze mit Ladeluken. Darunter liegt der 150 m lange Tunnel. Er beherbergt 28 Ladestationen mit jeweils bis zu 200 kW Leistung. «Sechs Leistungseinheiten von EVTEC (Watt d’Or Gewinner 2023) versorgen jeweils 4 bis 5 dieser Ladestationen. Die unterirdischen Ladestationen sind gut geschützt und auf dem Platz kann ungehindert manövriert werden.»
Auf dem Areal gibt es ausserdem 12 Schnell-Ladestationen und – wie berichtet - laufen Tests mit einem Mega Charger von Designwerk, der mit bis zu einem Megawatt laden kann. Geplant ist, auch an den anderen Galliker-Standorten Elektropower-Tunnels zu bauen. Um Kosten zu sparen,
sollen dort Tunnelröhren, in denen alles vormontiert ist, in die Erde gelegt werden.
«Gemeinsam durften wir in den zurückliegenden Jahren beweisen, dass nachhaltige Logistik möglich und zukunftsfähig ist», erklärt CEO Peter Galliker.
Neben Galliker selbst waren auch die Fent AG, Thomas Lüem Partner, die CKW, Frey+Cie Elektro sowie die Evtec AG am Projekt beteiligt.
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- Geschrieben von: Klaus Koch
