Rein äusserlich scheint der autonome Lastenträger AMR IL 1200 unter inzwischen zahlreicher Konkurrenz nicht unbedingt der «Aufreger» zu sein. Aber technisch wird ihm hervorragende Eignung für den Mischbetrieb mit anderen Flurfahrzeugen und Menschen attestiert. Hinzu kommen 1,2 t Tragfähigkeit und das integrierte Hubsystem.

Das Segment, für das er gebaut ist, findet allerdings – bei aller Ausgereiftheit - nicht in allen Betrieben Verwendung. In der IFOY-Kategorie der Automated Guided Vehicle (AGV) und Autonomous Mobile Robots (AMR) tritt er gegen den Neuigkeitswert und die Attraktivität von Agilox, Hikrobot und Youibot an, wobei er im Testcamp durch hohe Manövrierbarkeit und seine flache Bauart auffällt. Die VDA5050-Schnittstelle ist hier serienmässig integriert und lässt ihn auch für «Brownfield»-Umgebungen in höherer Stückzahl als flottenmässig gut geeignet erscheinen.

Hersteller Continental Automotive hat sein Schaustück mit bewährten Technologien bestückt: Lidar-Sensoren zur 360-Grad-Erfassung des Umfelds, 3D-Kamerasysteme, eine intelligente Software sowie ein optionaler Ultra-Wide-Band-Transmitter zum exakten Live-Tracking des AMR im Flottenverband. Er führt eigenständig Transportaufträge aus, kann Hindernisse umfahren und Alternativrouten errechnen. Continental rechnet im Vergleich zum Vorgängermodell eine Erhöhung der Geschwindigkeit auf bis zu 2 m/s – bei gleichbleibender Sicherheit - zu den wichtigsten Innovationen. Gewährleistet werde dies durch ein neues Sensorkonzept. Optimierte Antriebskomponenten und eine Verkleinerung des Wendekreises sorgen in Verbindung mit mehreren neuen Aufbauten, unter anderem Cart, Load Module und Top Roller dafür, dass der AMR IL 1200 anders als sein Vorgänger für ganz unterschiedliche Konzepte Anwendung findet.

«Durch modernste Hard- und Software entsteht ein Produkt aus dem Hause Continental», lautet die lapidare Eigenwerbung seiner Entwickler. Schwerpunkt – wer hätte das gedacht - ist die Produktionslogistik mit schweren Paletten, wie sie vor allem in der Automobilindustrie und dem Metallverarbeitenden Gewerbe vorkommt. Natürlich bewegt er auch leichtere Euro- oder Industriepaletten sicher und effizient.

Ob sich mit ihm in auf Effizienz getrimmten Materialfluss-Prozessen wirklich ein – natürlich immer noch relativ - «heisser Reifen» fahren und bis zu 80% der operativen Kosten einsparen lassen, hängt von der konzeptionellen Geschicklichkeit der Logistikverantwortlichen im Arbeitsablauf ab.

Natürlich hat Continental sein AMR-Spektrum auch zur LogiMAT (Halle 6 / Stand B29) im Gepäck.

Im Video

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Module

Cart: Dank integrierter Hubfunktion kann der AMR eigenständig unter Rollwagen fahren, sie anheben und an ihr Ziel transportieren. Mit seinem ultrakompakten Design und seiner Traglast vonbis zu 1.200 Kilogramm erledigt der AMR sämtliche Arbeiten vollkommen autonom. DieMaximalgeschwindigkeit des Roboters beträgt hierbei bis zu zwei Meter pro Sekunde.
Top Roller: Sollte eine Verkettung der vorhandenen Fördertechnik mit dem AMR-Materialflussgeplant sein, ist der AMR von Continental dank einer Partnerschaft mit ROEQ auch in diesemAnwendungsgebiet eine gute Wahl. Aufeinander abgestimmt, wird die automatisierte Aufnahmeund Abgabe von beziehungsweise an Rollenförderer wie Hochregallager oder Produktionsstraßenzum absoluten Standard. Die Sicherheit von Mensch, Maschine und Ware wird durch die 360-Grad-Umgebungserkennung des Roboters garantiert.


Load Module: Von definierten Übergabestationen aus wird die Ware automatisch angefahren, ausder Station gehoben und ans Ziel transportiert. Grundsätzlich auf das Transportieren von Palettenausgelegt, ergänzen wichtige Features wie die 360-Grad-Hinderniserkennung die Sicherheit beimAufnehmen, Transportieren, Abladen, Übergeben oder beim eigenständigen Anfahren derLadestation. Orchestriert in einer festgelegten Infrastruktur, ist die maximale Effizienz nur nocheine Frage der richtigen (System-)Einstellung.