Im März 2024
Die Schweizerische Post baut ihren Bereich massgeschneiderter Logistiklösungen mit einem hoch automatisierten Logistikzentrum im aargauischen Villmergen bis 2025 zu ihrem grössten und modernsten Standort der Schweiz aus. Rund 100 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.
Die Post verfügt auch über weitere Lagerlogistik-Standorte in Dintikon, Mägenwil und Oftringen. Die allerdings stossen durch die steigende Nachfrage von Geschäftskunden an ihre Grenze. Deshalb investiert die Post in Villmergen knapp 140 Millionen Franken.
Projektleiter Daniel Moser: «Insgesamt wird die Anlage fünf Stockwerke, vier neue Anbauten und ein automatisches Hochregallager der neuesten Generation umfassen.» Weiter wird die Post die Fläche von 20 000 auf 57 000 Quadratmeter vergrössern. Und die Kapazität auf 56 000 Paletten und 145 000 automatische Behälter erhöhen. «Entscheidend ist vor allem, dass die verschiedenen Lagerbereiche vernetzt werden und intelligent gesteuert sind», erklärt er stolz.
In einem älteren Teil des Zentrums werden bereits umfangreiche medizinische und pharmazeutische Produkte gelagert. Moser verweist auf Medikamente, Kompressen, Spritzen, Infusionen, Katheter und Implantate werden in temperaturgeführten Bereichen. Teil einer umfassenden Logistiklösung für Krankenhäuser, Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Es ist das einzige vollautomatische Logistikzentrum der Post im Gesundheitsbereich. Ein intelligentes Steuerungssystem treibt rund zwanzig Roboter an, die die Produkte aus einem der 20 000 Behälter entnehmen und im Eiltempo zur Verpackungsstation transportieren. Dort sammeln und verpacken die Postmitarbeitenden die verschiedenen Produkte einer Bestellung in einen Mehrwegbehälter, um sie anschliessend an die entsprechende Gesundheitseinrichtung zu senden.
Fotos: Post CH
Versteht sich von selbst, dass Brandschutzmassnahmen in Gebäuden, in denen gefährliche, potenziell entflammbare Stoffe gelagert werden, auf dem neuesten Stand sein müssen. «Wir haben im Hochregallager bewusst keine Sprinkleranlage eingebaut», führt Moser aus. «Stattdessen werden geschlossene Lagerbereiche mit Stickstoff angereichert, was zu einer Sauerstoffreduktion führt, und das Brandrisiko unterbindet. Der benötigte Stickstoff wird vor Ort produziert. Für Mitarbeitende ist der erhöhte Stickstoffgehalt unbedenklich. Durch die Sauerstoffreduktion, erläutert Daniel Moser, entspreche die Luft in diesen abgeschlossenen Bereichen einem alpinen Klima auf ungefähr 4000 m über dem Meer und sei somit für kurze Wartungseinsätze unbedenklich.
Geplant ist, das neue Zentrum im Sommer 2025 zu eröffnen. Aber wie bei jedem Bauprojekt hängt auch hier der Zeitplan von verschiedenen Faktoren ab. «Die Arbeiten sind weit fortgeschritten und laufen nach Plan. Soeben haben wir die Montage der neuen Förder- und Automatisierungsanlagen in Angriff genommen», erklärt der Projektleiter.
Im Logistikzentrum in Villmergen werden verschiedene Automatisierungstechnologien miteinander kombiniert. Ein Hochregallager für Paletten, ein automatisiertes Behälterlager für Mittelteile und ein AutoStore für Kleinteile. So werden Paletten, Lager- und Kommissionierungsbehälter automatisch über ein Netz von Förderstrecken transportiert. Systeme der neusten Generation überwachen die Technik und die Lagerbestände.
Hier der vollständige Bericht
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- Geschrieben von: Klaus Koch