R.Vockenhuber, M.Köb, R.Aschauer, Th.Pichler (v.l.)

Weltmarktführer Doppelmayr übernimmt den österreichischen Karosserie und Kabinenbauer Carvatech – und kann dieser Tage auch einen weiteren Auftrag aus Mexico City über den Bau einer zweiten Seilbahn-Strecke im Rahmen des urbanen Nahverkehrs für sich verbuchen.

Carvatech soll, wie auch die seit 2001 zur Gruppe gehörende und in Olten beheimatete CWA, als eigenständige Marke bestehen bleiben. Für Carvatech geht mit der Übernahme durch Doppelmayr ausserdem die altersbedingte Suche nach einer Eigentümer-Nachfolge erfolgreich zu Ende. Als langjährige und zuverlässige Partner kennen sich Doppelmayr und der Karosserie- und Kabinen-Hersteller aus Oberweis seit Längerem. Bei zahlreichen Pendel-, Standseil- und auch Einseilumlaufbahnen wurden Produkte von Carvatech bereits erfolgreich eingesetzt. Mit dem Zusammenschluss, heisst es, werde die Zusammenarbeit nun auf eine neue Ebene gehoben.

Thomas Pichler, geschäftsführender Direktor der Doppelmayr Holding: «Carvatech ist ein profitables Unternehmen, das am Markt bestens positioniert ist. Wir sind überzeugt, dass der Zusammenschluss neue Impulse und wertvolle Synergien für unser Geschäft bringt. Wir bedanken uns bei den Eigentümern von Carvatech, Robert Vockenhuber und Reinhard Aschauer, für das entgegengebrachte Vertrauen und dürfen den neuen Geschäftsführer, Christoph Spiesberger sowie die Carvatech-Mannschaft in der Doppelmayr-Gruppe willkommen heissen.»

Vockenhuber und Aschauer sind sich einig: «In den letzten Monaten sind wir proaktiv auf Doppelmayr zugegangen, weil wir glauben, dass eine Bündelung unserer Kräfte für beide Seiten ein Gewinn ist. Im Rahmen der Suche nach einer Eigentümer-Nachfolge war es unser höchstes Anliegen, unser Unternehmen in gute Hände zu übergeben. In Hände, die Stabilität und Erfolg versprechen. Wir sind fest überzeugt, dass uns das gelungen ist». Bei Carvatech wurden bereits 1956 die ersten Seilbahnkabinen gefertigt. Gegenwärtig sind dort rund 50 Mitarbeitende beschäftigt.

Nächster Auftrag aus Mexiko-Stadt

Doppelmayr konnte ausserdem zum zweiten Mal einen Grossauftrag für den Bau einer urbanen Seilbahn in Mexiko-Stadt gewinnen. Die dritte Linie «Cablebús Línea 3» wird die Stadtteile Los Pinos und Vasco de Quiroga auf einer Strecke von 5,42 Kilometer miteinander verbinden. Insgesamt sechs Stationen, vier davon am populären Chapultepec-Wald, werden auf der Strecke den Ein- und Ausstieg ermöglichen. Durch die attraktive Route werden ab Dezember 2023 sowohl Anwohner als auch Touristen von der Mobilitätslösung profitieren. Bereits für die erste Linie des «Cablebús» in Mexiko-Stadt – die 2021 fertiggestellt wurde – zeichnete Doppelmayr verantwortlich.

C. Sheinbaum Pardo

Die Entscheidungsträger der Stadt Mexiko verfolgen mit der Errichtung der «Cablebús Línea 3» einerseits das Ziel die Mobilität im öffentlichen Nahverkehr zu verbessern und andererseits die Attraktivität für den Tourismus zu erhöhen. Bereits Ende September dieses Jahres haben die Bauvorbereitungen für die Linie 3 begonnen. Laut dem Sekretär für Bauwesen und Dienstleistungen von Mexiko-Stadt, Jesús Antonio Esteva Medina, werde die Bevölkerung im Raum «Santa Fe» am meisten von der Anlage profitieren. Ausserdem wird sie eine Verbindung zum im Bau befindlichen Zug «Tren Interurbano» und der U-Bahn-Station «Metro Constituyentes» herstellen. Die Fertigstellung der Linie 3 ist für Dezember 2023 geplant.

Zweite D-Line

Bei dem Verkehrsprojekt in der Hauptstadt Mexikos kommen erneut kuppelbare Gondelbahnen der Seilbahngeneration D-Line zum Einsatz. Die Gesamtstrecke von 5,42 Kilometern wird mithilfe von sechs Stationen, 37 Stützen und 71 Omega V-Kabinen sowie einer Fahrgeschwindigkeit von 6 m/s in circa 21 Minuten überwunden. Jede Kabine ist mit zehn Sitzplätzen ausgestattet und bietet damit ausreichend Platz für die Fahrgäste, die während der Fahrt das integrierte W-Lan nutzen können. Rund 12 Millionen Passagiere pro Jahr sollen nach Fertigstellung von der neuen Verbindung profitieren.

Fotos: Doppelmayr

Claudia Sheinbaum Pardo, Bürgermeisterin Mexiko-Stadt: «Mit der Linie verfolgen wir das Ziel sowohl die Mobilität als auch den Tourismus anzukurbeln. Beispielsweise wird ein Besuch der elf Kulturprojekte, die mit dem Projekt Chapultepec «Natur und Kultur» in Verbindung stehen sowie der vier Sektionen der Grünanlage von Chapultepec, erleichtert. Die Linie 3 ist ein grossartiges Projekt.»

Konstantinos Panagiotou, CEO Doppelmayr Mexiko: «Wir haben bereits gesehen, dass der Cablebus funktioniert. Die Linien 1 und 2 entfalten eine positive soziale Wirkung, sorgen für mehr Sicherheit vor Ort sowie einen wirtschaftlichen Aufschwung rund um die Stationen. Zudem stösst die Anlage keine Emissionen aus und bieten eine komfortable und zuverlässige Mobilität. Ich bin überzeugt, dass wir mit der Linie 3, auf dem Weg zur Transformation des öffentlichen Verkehrssystems hin zu mehr Nachhaltigkeit in Mexiko-Stadt, einen grossen Schritt näherkommen.»

www.doppelmayr.com