Rewe, einer der führenden deutschen Lebensmitteleinzelhändler, hat gemeinsam mit Cimcorp in Oranienburg, etwa 50 km nördlich von Berlin, ein Projekt für das automatisierte Fulfillment von Obst und Gemüse gestartet. Ohne HRL und Sonderkonstruktionen.
Das Unternehmen will damit die pünktliche Lieferung von Frischwaren an die Filialmärkte sicherstellen und mithilfe der Automatisierung durch den Intralogistik-Anbieter Cimcorp die körperliche Arbeit der Mitarbeitenden erleichtern.
«Obst und Gemüse sind eine extrem wichtige Warengruppe», so Rewe-Logistikchef Lars Siebel, «die aber in den Lagern mit schwerer körperlicher Arbeit einhergeht». Was es erschwere, geeignetes Personal zu finden. Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften sei eine zuenhmende Herausforderung für Verteilzentren weltweit. Cimcorp biete die Lösung, um die Kommissionierung von Obst und Gemüse zu automatisieren, die Lagerarbeiter von körperlicher Arbeit zu entlasten und die zuverlässige Lieferung von Obst und Gemüse an die Filialen auch in Zukunft sicher zu stellen.
«Wir glauben, dass wir mit dem neuen Fulfillment-System unseren Kunden eine hohe Lieferqualität garantieren können, auch in Zeiten von Arbeitskräftemangel», so Torsten Prag, Logistikleiter für die Region Ost der Rewe. «Wir möchten aber auch untersuchen, welche weiteren Möglichkeiten sich durch die schnellere Verarbeitung der Bestellungen ergeben.»
«Neben der erhöhten Produktivität und Effizienz bietet die Frischwarenlösung von Cimcorp eine Reihe weiterer Vorteile, wie beispielsweise ein hohes Mass an Hygiene und vollere Lastwagen», erklärt Riku Puska, Sales Manager, W&D Industry Sales der Cimcorp Gruppe. «Die offene Bauweise ohne Regale erleichtert die Reinigung und Wartung. Eine optimierte Lkw-Beladung führt zu weniger Verkehr und damit zu geringerer Umweltbelastung.»
Abb.: Rewe
Der Service-Vertrag umfasst auch die Wartung und soll die Lebensdauer des Systems verlängern. Eine daraus resultierende schnellere Lieferkette führe zu längerer Haltbarkeit und zu weniger Lebensmittelabfällen.
Cimcorp trat Anfang der 1970er Jahre mit einem ersten Projekt in Kanada in Erscheinung, gefolgt von Automatisierung und Robotikvorhaben im finnischen Ulvila. Das japanische Familienunternehmen Murata Machinery übernahm die Cimcorp im Jahr 2014.
Cimcorp arbeitet erst seit zwei Jahren auch von einer deutschen Niederlassung in Willich aus, und baut vor allem auf die robotisierte Handhabung in hohen Stückzahlen und ohne grössere Stellagen oder HRL-Konstruktionen gestapelter Standardbehälter. In jüngerer Zeit holte Cimcorp eine Reihe stattlicher Aufträge in Deutschland -unter anderem Frischelogistiksysteme bei Netto und Edeka.
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- Geschrieben von: Klaus Koch