Der Serien-eActros für den städtischen Verteilerverkehr soll ab Oktober in Wörth vom Band laufen. Die Serienreife des batterieelektrischen LongHaul für den Fernverkehr ist für 2024 geplant, ab 2027 könnten die ersten Serien-Lkw mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb an Kunden übergeben werden.
Neben dem Mercedes-Benz eActros, der im Oktober in Serie geht, ist künftig auch die Fertigung weiterer Mercedes-Benz Zero Emission Trucks, wie z.B. eEconic und eActros LongHaul in Wörth geplant. Für die anstehende Transformation des Standorts inklusive Umbau der Produktion werden erhebliche Mittel benötigt. Das Unternehmen will hierfür in den kommenden Jahren weiter in den Standort investieren; die Transformation, heisst es, erfordere aber auch die Unterstützung aus öffentlicher Hand. Daimlers Truck AG hat entsprechend bei der Bundesregierung einen Antrag im Rahmen der Förderung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien eingereicht, in dem auch der Umbau am Standort Wörth mit einbezogen ist. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz habe bereits in der letzten Regierungserklärung ihre Unterstützung signalisiert.
Sven Gräble, Leiter Mercedes-Benz Trucks Operations: «Wir bündeln unser technologisches Know-how in einer CO2-neutralen, digitalisierten Fabrik mit entsprechender Logistik und Infrastruktur.»
Bei der Transformation hin zum CO2-neutralen Transport setzt Daimler Truck auf zwei vollelektrische Antriebstechnologien: Batterie und wasserstoffbasierte Brennstoffzelle. Welche Lösung beim Kunden zum Einsatz kommt, hängevom konkreten Anwendungsfall ab. Mit Beginn in in 2018 haben sich am Aus- und Weiterbildungszentrum in Wörth bis heute rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit Hochvolt-Fahrzeugen und -Komponenten weiterqualifiziert.
Fotos: Daimler
Ein sogenanntes «Fullflex»-Konzept ermöglicht es, die Zero Emission Trucks in die bestehende Produktion zu integrieren. Auf diese Weise sei das Werk in der Lage, sich effizient und noch schneller auf die jeweilige Marktnachfrage einzustellen und zuverlässig die anspruchsvollen Qualitätsstandards von Mercedes-Benz zu erfüllen.
Der CO2-freie Strombezug aus regenerativen Energiequellen bildet die Basis für die CO2-neutrale Produktion. Dabei bezieht der Standort ab 2022 Strom aus Wind- und Solarparks sowie Wasserkraftwerken. Auf dem Weg zu einer grünen Fabrik soll das Mercedes-Benz Werk Wörth darüber hinaus langfristig CO2-frei arbeiten, indem ein vollständig erneuerbares Energiesystem sukzessive in den nächsten Jahren aufgebaut wird.
Perspektivisch soll eine zentrale Absorptionskälteanlage hunderte dezentraler Klimageräte am Standort ersetzen, wobei bereits vorhandene Wärme statt Strom zur Klimatisierung genutzt wird. Bestehende Gebäude samt Infrastruktur werden zusätzlich von Grund auf energetisch saniert und neue klimaschonendere Technologien in der Produktion eingesetzt, wie beispielsweise ein «Eco Paint Process» in der Lackierung.
Das grösste Lkw-Montagewerk von Mercedes-Benz Trucks in Wörth am Rhein produziert die Mercedes-Benz Lkw Arocs, Atego – und seit bereits mehr als 20 Jahren den weltweit erfolgreichsten Schwer-Lkw Actros. Auch die Mercedes-Benz Special Trucks Econic, Unimog und Zetros werden hier gebaut. Bis zu 470 genau nach Kundenwunsch gefertigte Lkw können das Werk Wörth pro Tag verlassen. Mit rund 10.000 Mitarbeitenden ist das Mercedes-Benz Werk Wörth zweitgrösster Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz.
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- Geschrieben von: Klaus Koch