Foto: BMW goup
Der digitale Zwilling im Rechner und dem Warehouse-Management gehört noch nicht zum «Standard-Repertoire». Aber einer, der mit LIDAR in Echtzeit arbeitet, verdient allemal Aufmerksamkeit. IdentPro dirigiert hier kollaborativ be- und unbemannte Fahrzeuge und kann im Innen- und Aussenbereich eingesetzt werden.
Beinahe täglich verbessern sich die technischen Möglichkeiten der genauen Lokalisierung innerbetrieblicher Transporte, die über eine gewissen Zeit hinweg von den grossen Anbietern noch mit Reflektoren, Funkbaken («beacons») oder genau vordefinierten Fahrspuren, aber oft genug nur mit beträchtlichem Aufwand umgesetzt werden konnten. Bei der Demonstration am ersten Tag des IFOY-Testcamps zeigt sich, dass das Warehouse Execution System von IdentPro dem Staplerfahrer ein relativ hohes Mass an Flexibilität zugesteht, da er – zumal der Überblick in Echtzeit garantiert wird – eine fast schon «beliebige» Abladeposition ansteuern kann, die dann automatisch in der 3D-Software abgebildet, registriert und weiterverarbeitet wird. Somit also keine Robotisierung des Mitarbeitenden in menschlicher Person, sondern ein Instrument, das in Assistenzfunktion neue Freiheiten gewährt.
IdentPro erzeugt den digitalen Zwilling in Echtzeit (RTLS), indem jeder einzelne Transport konsequent und automatisch mit Lidar-Technologie zentimetergenau nachverfolgt wird. Dafür werden alle bestehenden Fahrzeuge (bemannt, automatisiert, herstellerunabhängig) mit IoT-Sensorik ausgestattet, die damit permanent aktuelle 3D-Informationen über die Bewegung des Lagerguts sowie der umgebenden Raumgeometrie erfassen. Mittels W-LAN oder LTE steht das System im konstanten Austausch mit allen eingesetzten Flurförderfahrzeugen. Damit lassen sich Leerfahrten, Suchzeiten und ineffiziente Einlagerungsszenarien analysieren. Diese Daten bilden den Input für intelligente Algorithmen. Eine smarte Vergabe von Fahraufträgen in Echtzeit mit Effizienzsteigerungen zwischen 20 und 30% sind das Ergebnis. Hier wird eine smarte Automatisierung orchestriert, mit der sich sowohl un- als auch bemannte Fahrzeuge aus einem System heraus und übersichtlich steuern lassen.
Abb.: IdentPro
Die Lokalisierung erfolgt auf 10 cm genau. Schnittstellen und Standards (wie VDA 5050) sorgen für Transparenz und perspektivisch eine gesteigerte Gesamtanlageneffektivität. Anbindungen an ERP-Systeme, LVS oder WMS sind laut Anbieter jederzeit möglich. Die Lösung benötigt keine Veränderung in der Infrastruktur des Lagers, sondern es werden lediglich die bestehenden Fahrzeuge mit IoT-Sensorik ausgestattet.
IFOY-Prüfer attestieren dem Warehouse Execution System von IdentPro, dass es mit einer vergleichweise einfachen Zusatz-Sensorik zu einem zeit- und kostensparenden Gesamtlagersystem beitragen kann. Sehr attraktiv für Neukunden, die in der Umstellungs-Phase von manuellen auf automatisierte Fahrzeuge Unterstützung und einleuchtende Methoden der Visualisierung gut gebrauchen können. Die Software zentralisiert das gesamte Lagerwissen. Unternehmen wie BMW oder Warsteiner, heisst es, vertrauen bereits darauf.
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- Geschrieben von: Klaus Koch