Foto: Kion Group
Die Kion-Gruppe produziert in Reutlingen manuell bedienbare, halb- und vollautomatische Schmalganggeräte und Vertikalkommissionierer für ihre Marken. Jetzt soll das dortige Werk um gut 60 Prozent ausgebaut, ein zweistelliger Millionen-Betrag investiert werden.
«Wir erwarten im Bereich der Hochregalstapler und Vertikalkommissionierer ein nachhaltiges Marktwachstum und haben unsere Planungen entsprechend darauf ausgerichtet», sagt Kion-Vorstands-Chef Rob Smith. Bei einem Vororttermin mit Reutlingens OB Thomas Keck stellte Volker Bonk, Geschäftsführer von Kion Warehouse Systems, den Stand der Planungen vor.
Geplant ist eine Erweiterung der bestehenden Produktionshallen mit Verlegung der Werksumfahrung. Ziel ist es, die Produktionsfläche in Richtung Süden auszubauen. Das bewaldete Gelände befindet sich derzeit im Besitz der Stadt Reutlingen und soll von KWS erworben werden. Die innerbetrieblichen Produktionsabläufe könnten mit dieser Lösung mit geringem Flächenbedarf deutlich optimiert werden. Die Erweiterung insgesamt umfasst mindestens 2.600 Quadratmeter, davon rund 2.200 Quadratmeter für den Ausbau der Produktionshalle. Zusätzlich sind umfangreiche Investitionen in bestehende Anlagen und Maschinen sowie eine allgemeine Modernisierung der Prozesse am Standort geplant. Der Baubeginn ist – nach Zustimmung aller Gremien – für Herbst 2023 vorgesehen, die erweiterte Produktion soll im Jahr 2025 aufgenommen werden.
Der Ausbau der Produktionskapazität hat auch Einfluss auf die Beschäftigung am Standort: Von 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jahr 2010 ist die Belegschaft bereits auf mehr als 400 gewachsen. Von den Beschäftigten der KWS kommen aktuell rund 130 aus dem Gebiet der Stadt Reutlingen und ca. 280 aus dem Landkreis Reutlingen. Mit dem Ausbau werden die bestehenden Arbeitsplätze abgesichert und darüber hinaus neue ermöglicht. «Reutlingen ist der grösste und wichtigste Standort für unser globales Geschäft mit Hochregalstaplern», sagt Volker Bonk.
Das 1893 als «Ernst Wagner Apparatebau» gegründete Unternehmen in Reutlingen war zunächst ein Spenglerei-Betrieb (seinerzeit «Flaschnerei» genannt). In den folgenden Jahrzehnten bot die Firma bereits ein umfangreiches Produktportfolio für Logistiklösungen an und entwickelte sich bis in die 1980er und 1990er Jahre zu einem der führenden Anbieter im Markt für Lagertechnikfahrzeuge. Im Jahr 1991 übernahm die Linde AG die Firma. Seit 2006 gehört sie zur Kion Group. Im Jahr 2010 erfolgte die Umbenennung in Kion Warehouse Systems. Neben Entwicklung und Produktion bietet KWS in Reutlingen auch technischen Support und Service sowie Vertriebsunterstützung für anspruchsvolle Kundenlösungen. Im hauseigenen Schulungszentrum werden Techniker, Service- und Vertriebsmitarbeiter der Netzwerkpartner weitergebildet.
Der Konzern ist, gemessen an verkauften Stückzahlen im Jahr 2021, in Europa der grösste Hersteller von Flurförderzeugen. Gemessen am Umsatz im Jahr 2021 ist die Kion Group in China führender ausländischer Produzent und unter Einbeziehung der heimischen Hersteller der drittgrösste Anbieter. Darüber hinaus ist die Kion, gemessen am Umsatz im Jahr 2021, einer der weltweit führenden Anbieter von Lagerautomatisierung.
Ende 2021 waren weltweit mehr als 1,6 Mio. Flurförderzeuge und mehr als 8.000 installierte Systeme der Kion bei Kunden verschiedener Grösse in zahlreichen Industrien auf sechs Kontinenten im Einsatz. Der Konzern beschäftigt aktuell rund 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von rund 10,3 Mrd. Euro
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- Geschrieben von: Klaus Koch