K.Bonhoff am Start

Staplerhersteller Still darf sich seit vergangenem Freitag als ersten Originalgeräte-Hersteller in Europa bezeichnen, der ein eigenes Brennstoffzellensystem anbietet. Nach längerer Vorbereitungszeit ging im Rahmen einer feierlichen Zeremonie die erste Fertigungslinie für 24-Volt-Systeme in Betrieb. 

Seit Ende vergangener Woche laufen die ersten in Hamburg produzierten Brennstoffzellen-Systeme vom Band. Gemeinsam mit der Senatorin für Wirtschaft und Innovation der Hansestadt Hamburg, Melanie Leonhard, und Professor Klaus Bonhoff, Abteilungsleiter für Grundsatzangelegenheiten im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), drückte Florian Heydenreich, Verkaufs-Chef von Still EMEA, den Startknopf.

Künftig sollen hier in Serie leistungsstarke Brennstoffzellen-Systeme für Lagertechnikgeräte produziert werden – von der Herstellung einzelner Komponenten im Mechatronikzentrum über die Fertigung der Brennstoffzellensysteme in der Produktionslinie bis zum abschliessenden Qualitätscheck in einem speziell konstruierten Prüfstand. Insbesondere dem komplexen Prüfvorgang kommt grosse Aufmerksamkeit zu, da er sicherstellt, dass das System ordnungsgemäss funktioniert, höchstem Druck standhält und dass keine Gase austreten können.

Mit dem Start der eigenen Fertigungslinie können jetzt die ersten 24-Volt-Lagertechnikfahrzeuge ab Werk als Fuel-Cell-Version angeboten werden.

Still sieht sich als der bislang einzige Hersteller der Intralogistikbranche, der eigene Brennstoffzellensysteme fertigt und optional in seine Fahrzeuge integriert. «Als Vorreiter der Intralogistikbranche empfinden wir es als unsere Verantwortung, die Energiewende mutig und konsequent voranzutreiben. Dabei spielt der Ausbau grüner Wasserstofftechnologie als emissionsfreies und ressourcenschonendes Antriebssystem eine entscheidende Rolle», erklärt Heydenreich.

F.Heydenreich. Fotos: Still

Das Brennstoffzellensystem wurde, wie bereits vor einiger Zeit im Vorfeld über die Zusammenarbeit mit dem Hamburger Ingenieurbüro «Hydrogentle» berichtet, im Konzern selbst entwickelt und im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt 1,9 Mio. Euro gefördert.

Kunden bekommen jetzt alles aus einer Hand – vom hochwertigen Flurförderzeug inklusive Brennstoffzellensystem über die Beratung, Planung und den Service bis hin zur gesamten Wasserstoffinfrastruktur.

Um auch Kunden mit kleinen Flotten einen attraktiven Einstieg in das Thema Brennstoffzellentechnologie zu ermöglichen, bietet Still ab dem ersten Quartal 2024 zudem eine mobile Wasserstofftankstelle für die Betankung wasserstoffbetriebener Fahrzeuge sowie Fuel-Cell-Fahrzeuge als Mietlösung an. Kunden haben so die Möglichkeit, die Brennstoffzellentechnologie rund vier Wochen lang uneingeschränkt und in realen Nutzungsszenarien zu testen.

Gute Sache gefördert: Senatorin M.Leonhard (Mitte)

Still will auch weiterhin in den Ausbau der Wasserstofftechnologie in der Intralogistik investieren. Zum einen werde bereits an der Entwicklung eines 48-Volt-Brennstoffzellensystems gearbeitet, das perspektivisch ebenfalls im Hamburger Werk produziert werde. Zum anderen ist eine Erweiterung der Produktionskapazitäten über die nächsten Jahre geplant. Die bestehende Fertigungslinie ist bereits darauf ausgelegt.

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