Laut einer GfK-Umfrage sind Online-Shopper in der Schweiz ungeduldig: Verzögert sich eine Bestellung, kommt bei jedem Dritten nach zwei Tagen der Ärger hoch. Trotzdem nutzen bei Galaxus und Digitec jetzt etliche die Option «langsame Lieferung». Das entlastet die Logistik – und reicht vielen völlig aus.
Ab sofort gibt es in den beiden Onlineshops Galaxus und Digitec im Check-out die Option des Schneckentempos: Wer ein Häkchen setzt, nimmt Druck aus der Supply Chain. Offenbar, so heisst es, finde die Mehrheit eine nachhaltige Lieferung sogar mindestens genauso wichtig wie die Geschwindigkeit. Produkte, die bereits auf Lager sind, dürfen dann auch mal ein oder zwei Tage später als üblich ankommen – was für die Schweizerische Post, die als ausgesprochen zuverlässig gilt, schon einer Art «Extremverspätung» gleichkäme. Für Paketsendungen haben ist nun demnach zwei bis drei Arbeitstage Zeit, bis das Paket im Briefkasten oder vor der Haustür liegen soll.
Fotos: Digitec Galaxus
Philipp Mahler, der als Product Owner am neuen Shop-Feature mitgearbeitet hat, vergleicht das neue System mit der A- und B-Frankierung der Schweizerischen Post: Briefe und Pakete kommen per A-Post fast immer am nächsten Tag an. Beim Versand per B-Post ist das ebenfalls möglich, die Sendung hat aber an Tag eins keine Priorität. Am folgenden Tag hingegen schon. Dasselbe gilt jetzt für die Schneckenpost von Digitec und Galaxus.
«Ich glaube an den Erfolg», sagt Philipp. «Unsere Community hat in den letzten Wochen und Monaten in Dutzenden von Kommentaren ein solches Feature gewünscht.» Nun sei aus dem Wunsch Realität geworden – wie hoch die Quote der Langsam-Besteller am Ende sei, müsse sich allerdings erst noch zeigen.
Dank der langsamen Lieferung dürfte Digitec Galaxus auch Geld sparen und dafür anderswo einsetzen. Dies, weil wir die Mitarbeitenden in der Logistik gleichmässiger einteilen und die zusätzliche Arbeit vom Montag auf den Rest der Woche verteilen können. «Viel wichtiger für uns ist aber, dass wir den montäglichen Stress in unseren Warenlagern reduzieren und gleichzeitig unsere Kundschaft glücklich machen können», erklärt Philipp.
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- Geschrieben von: Klaus Koch