Impfen gehört für «Médecins Sans Frontières» (MSF) zum Tagesgeschäft. Logistiker wie Andres Müller aus Basel organisieren temperaturgeführte Transporte und die Infrastruktur am Einsatzort. Gegenwärtig fordert MSF, die Patente auf Covid-19-Medikamente auszusetzen, um sie auch in Afrika schneller herstellen zu können.

Angesichts schockierend geringer Impfquoten auf dem afrikanischen Kontinent hält es zurzeit mehr als ein halbes Dutzend NGOs für dringend, die Rechte zur Herstellung von Covid-19-Materialien und die Technologie für Impfstoffe der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, um die Bereitstellung zu beschleunigen. «Das gilt besonders für mRNA-Impfstoffe, deren Erforschung und Entwicklung von der deutschen Regierung mit Hunderten Millionen Euro Steuergeldern mitfinanziert wurde», sagt Candice Sehoma, Expertin für Impfstoffe und Medikamente von Ärzte ohne Grenzen in Südafrika.

Andres Müller

Andres Müller, den wie vor einiger Zeit besuchten, arbeitet bis dahin seit 14 Jahren für «Ärzte ohne Grenzen». Er ist Allround-Genie, Improvisations-Talent, Nachrichtentechniker und Universalist in vier Sprachen. In den ersten Jahren sprang er in Somalia, im Tschad und am Niger ein, dreimal begleitete er Transporte und dringend benötigte Unterstützung nach Haiti. 2019 versorgt er ein Behandlungszentrum von «Médecins Sans Frontières» (Ärzte ohne Grenzen) in Bunia, im Landesinneren, äussersten Westen des Kongo, nicht nur mit medizinischen Gütern und Impfstoffen, die temperaturgeführt dorthin transportiert werden müssen. Als Leiter des logistischen Teams vor Ort war er mit rund 60 Leuten auch verantwortlich für die wesentlichen Infrastruktureinrichtungen, Gebäude, Strom, Wasserversorgung und Sanitäreinrichtungen, sowie sechs weitere Gesundheitszentren in der Region.

Die grössten logistischen Herausforderungen, sagt er, seien die schlechten Strassen und das Fehlen von in Mitteleuropa als selbstverständlich anzunehmenden Grundleistungen wie ein funktionierendes Telefonnetz, zuverlässige elektronische Geräten und eine ausreichende Energieversorgung.

Antigen-Tests. Fotos: MSF

Auf seinem Laptop zeigt uns Andres Müller den typischen Temperaturverlauf eines Loggers, der den jeweiligen Transport-Behältern beigefügt wird. Die Behälter selbst sind mit Styropor isoliert und werden zusätzlich mit Ice-Packs gekühlt. Auf der anderen Seite können Injektionen auch nicht einfach «auf Eis» gelegt werden, da sie sonst schnell unwirksam werden.

Bei MSF Schweiz werden zurzeit dringend Logistik-Experten gesucht. Gefragt sind Erfahrungen in den Bereichen Bau, Transport von Gütern und Personal, Kommunikation, Wasser und Abwasser, Fahrzeuge und Motoren, Abfallentsorgung, Einrichtungen (Spitäler, Büroräume, Unterkünfte für MSF-Mitarbeitende). Zugleich gilt es Sicherheitsrichtlinien und -massnahmen (Risikominderung, Evakuierungspläne) umzusetzen und zu überwachen, Supply-Chain-Tätigkeiten (Kühlkette, Lagerbestände) zu verwalten, Bestellungen zu unterstützen und zu beaufsichtigen.

Kontakt und Bewerbungen hier

www.msf.ch; Spendenkonto: PC 12-100-2