Abb.: SBB

Die Schweizer Verkehrs-Gewerkschaft SEV lehnt eine Liberalisierung des Bahnverkehrs, wie sie das Schweizer Bundesamt für Verkehr (BAV) zurzeit vorschlägt, ab. Weder die Arbeitsbedingungen noch eine Kooperation seien verhandelbar, da dies zu Lasten des gut funktionierenden Schweizer Bahnsystems gehe.

«Der SEV unterstützt den bilateralen Weg der Schweiz mit der EU, lehnt aber eine Liberalisierung des Bahnverkehrs in der Schweiz ab», führt Hartwich aus. Der Bundesrat selbst hat erst vor zwei Jahren in seinem Bericht zur zukünftigen Marktordnung im Fernverkehr ausdrücklich das Kooperationsmodell propagiert.

Insbesondere ist der SEV dagegen, Flixtrain Zugang zum Schweizer Netz zu gewähren, auch wenn es vorerst nur wenige Verbindungen sein sollten, so SEV-Präsident Matthias Hartwich.

Abb.: Flixbus

Flixtrain sei eine Vermittlungsplattform à la Uber und kein Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Der Billiganbieter kaufe alle Leistungen bei Subunternehmen ein, transportiere also gar keine Reisenden. Dieses Geschäfts- modell erhöhe das Risiko von Sozialdumping, weil damit die Arbeitgeber-Verantwortung an Subunternehme abgeschoben werde.

Dumpingangebote auf einzelnen gut frequentierten und damit gewinnträchtigen Verbindungen wie München–Zürich oder Berlin–Basel–Zürich seien geeignet, die Finanzierung des Fernverkehrs als Gesamtsystem zu ruinieren. «Der SEV will ein soziales Europa», so der SEV, «mit geregelten, guten Arbeitsbedingungen und starken Rechten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer».

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