Foto: Siemens Mobility

Sieben von Siemens in Krefeld gebaute Wasserstoffzüge vom Typ Mireo Plus H fahren jetzt ihre ersten Kilometer auf einer Teststrecke in Wegberg-Wildenrath. Begleitet von umfangreichen Prüfdurchläufen sollen sie Schritt für Schritt in Betrieb genommen werden.

Die zweiteiligen Wasserstoffzüge sollen künftig bei der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) fahren. Nachdem im Krefelder Werk die grundlegenden elektrischen und mechanischen Funktionen geprüft wurden, geht es im Prüf- und Validationscenter Wegberg-Wildenrath um tiefergehende Tests. Darunter elektromagnetische Verträglichkeits- sowie Bremsentests, die für die Fahrzeugzulassung und die Betriebsstabilität notwendig sind. Die endgültige Zulassung durch die zuständigen Behörden, wie der Eisenbahnagentur der Europäischen Union (ERA) und dem Eisenbahnbundesamt (EBA), erfolgt erst nach erfolgreichem Abschluss dieser Prüfungen. In Wegberg-Wildenrath werden ab Mitte 2024 auch die Lehrlokführer der NEB entsprechend ausgebildet. «Dank grosser Reichweite, schneller Beschleunigung und modernster Technologie wird der Mireo Plus H neue Massstäbe im emissionsfreien Schienenverkehr in der Metropolregion Berlin-Brandenburg setzen.», sagt Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock Siemens Mobility. «Wir freuen uns, dass wir im Zeitplan liegen», so Detlef Bröcker, Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn.

Es handelt sich um den ersten Serienauftrag für eine Zugflotte mit Wasserstofftechnologie. Auch bei einem Auftrag über 31 Mireo Plus B für das Netz Ostbrandenburg geht es voran: Im neuen Jahr soll das erste Batterie-Fahrzeug das Siemens-Werk in Krefeld verlassen und ebenfalls ins Testcenter überführt werden

Der Einsatz der Wasserstofffahrzeuge auf der Heidekrautbahn ist Teil eines von Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten, wissenschaftlich begleiteten Pilot[-Verbundprojektes zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur, zu der auch ein Hybridkraftwerk und eine Tankanlage gehören.

Der gesamte Zugbetrieb auf der RB27 soll ausschliesslich mit grüner – regenerativ und regional erzeugter – Energie erfolgen. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff auf der Heidekrautbahn reduziere jährlich den CO2- Ausstoss um rund 3 Mio. kg und spare 1,1 Mio. Liter Diesel ein.

www.wasserstoffschiene-heidekrautbahn.de