Foto: DB Cargo
«Wir müssen in Deutschland nicht das Rad neu erfinden», sagt Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter des Regionalverbandes Frankfurt RheinMain, «um mehr Güterverkehr auf die Schiene zu bringen». Aber ein wenig mehr Durchsetzungskraft scheint wohl vonnöten. Dafür gibt es jetzt die «Schienencoaches».
Ende November trafen sich auf Initiative des Regionalverbandes und der Nahverkehrs-Gesellschaft Baden-Württemberg 20 Expertinnen und Experten des Schienengüterverkehrs aus verschiedenen Teilen Deutschlands in Frankfurt. Es ging darum, sich zum Schienengüterverkehr auszutauschen, vorhandene Expertise zu nutzen und sich besser zu vernetzen. «Wir können voneinander lernen», so Rouven Kötter.
Die «Schienen-Trainer» helfen Interessierten bei ersten Abschätzungen, ob sich ein Gleisanschluss für das verladende Unternehmen lohnt, oder über die Güter kombiniert über eine Umschlaganlage abgewickelt werden sollten, und wie sich dann ein geeignetes Transportunternehmen finden lässt. Kommunen nutzen den Service für die Sicherung ihres kommunalen Gleisnetzes, an das oft mehrere Firmen angeschlossen sind, zur Abschätzung der Machbarkeit eines Haltepunktes. Er spielt auch bei der Reaktivierung von Schienenstrecken eine Rolle.
Foto: LKZ Prien
Die Idee der «Schienencoaches» nahm 2008 im österreichischen Salzburg ihren Anfang und setzte sich dann in Deutschland fort. Der Regionalverband Frankfurt RheinMain hat seit 2020 einen Regionalen Schienencoach: Michael Roggenkamp berät seither Kommunen und Unternehmen zu vielfältigen Fragen rund um den Schienenverkehr. Aber auch in anderen Bundesländern und Regionen gibt es mittlerweile Schienencoaches. Die Beteiligten wollen den gemeinsamen Erfahrungsaustausch pflegen, um die strategische Entwicklung der jeweiligen regionalen Schieneninfrastruktur gemeinsam mit den Kommunen und der Industrie vor Ort voranzutreiben.
Am Netzwerk beteiligen sich bislang unter anderem die Deutsche GVZ-Gesellschaft, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien, Beratungsunternehmen wie eine «AnschlussBahnProfis Ingenieurbüro GmbH», Regierungspräsidien, Senatsverwaltungen, Ministerien in Sachsen, und verschiedene Nahverkehrs-Gesellschaften.
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- Geschrieben von: Klaus Koch