Foto: SBB
Damit Züge grenzüberschreitend verkehren können, soll die bisherige Bahnfunk-Technologie GSM-R ab Mitte der 2030er Jahre EU-weit durch FRMCS (Future Railway Mobile Communication System, via 5G) ersetzt werden. Die SBB probt zwischen Bern und Thun die Kooperation mit regulären Mobilfunkanbietern.
Die Bahn ist auf hochverfügbaren Funk angewiesen. Er dient unter anderem der Überwachung und Steuerung der Züge aus den Betriebszentralen. Die regulatorischen Vorgaben verpflichten die SBB als Systemführerin, GSM-R mit dem dereinst neuen europäischen Standard abzulösen. Um den künftigen Bahnfunk nutzen zu können, muss die SBB einen Teil der bestehenden Antennen-Standorte entlang des Bahnkorridors umbauen. Zudem soll es mehr Antennenstandorte geben als bisher mit GSM-R, da die Funksignal-Reichweite von FRMCS aufgrund einer zusätzlich höheren Frequenz (1,9 GHz) geringer ist und es deshalb einen mehrjährigen Parallelbetrieb der beiden Netze braucht.
Zwischen Bern und Thun testet die SBB im Zuge der Aufrüstung auf den künftigen Bahnfunk die Zusammenarbeit mit Mobilfunkanbietern, die dann auf weitere Strecken ausgeweitet werden könnte. Dabei soll zusätzlich zum Bahnfunk auch die Mobilfunkversorgung für bahnbetriebliche Services und für Kundinnen und Kunden weiter verbessert werden. Dies, um die entsprechenden Kundenbedürfnisse auch in Zukunft abdecken zu können. SBB und Mobilfunk-Anbieter wollen vorhandene Synergien nutzen und bestmögliche gemeinsame Antennen-Standorte auswählen.
Der Bahnfunk selbst wird ausschliesslich für den Bahnbetrieb genutzt. Fahrgäste können damit nicht telefonieren oder surfen. Eine gute Mobilfunkabdeckung sei aber auch Grundvoraussetzung dafür, dass die SBB ihre digitalen Services weiter ausbauen können.SBB und Mobilfunkanbieter sind allerdings beide darum bemüht, die Leistungsfähigkeit der Verbindungen in und aus dem Zug, zum Beispiel durch mobilfunkdurchlässige Scheiben, Signalverstärker oder eine bessere Versorgung entlang der Strecken zu verbessern. Im Zug sind so genannte Beacons (Bluetooth Low Energy Sender) die technologische Basis, die Kundenservices ermöglichen wie das Gratis-Internet SBB Freesurf oder SBB Inclusive für Personen mit Seh- und Hörbeeinträchtigung.
www.sbb.ch
- Details
- Geschrieben von: Klaus Koch